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Arcade Fire – „The Suburbs“
Jawohl, da oben steht Britpop. Ganz bewusst. Auch wenn Arcade Fire eine kanadische Band ist und der Kopf des Ganzen, Win Butler, eigentlich aus Texas stammt und seine Frau Régine Chassagne, ebenfalls Mitglied des Projektes, haitianische Wurzeln hat. Das vorliegende dritte Album der Band ist ein bisschen eine Abkehr vom eher an Indie-Rock-Strukturen orientierten Sound der vergangenen Jahre. Schwer zu kategorisieren war das Ganze immer, und deshalb überrascht mich „The Suburbs“ etwas. Zwar ist der Tenor des Albums letztlich ein trauriger – es geht um die Rückkehr Butlers in seine alte Heimat Houston und um das, was aus seinen Kindheitserinnerungen geworden ist – aber es ist ein abwechslungsreiches, schönes Stück Popmusik dabei herausgekommen. Ein wenig sticht „Month Of May“ heraus, der eindeutig simpelste und rotzigeste Titel des Albums. Es erstaunt, wie reduziert eine immerhin siebenköpfige Band klingen kann, aber das kommt dem nachdenklichen Thema eindeutig zugute. „The Suburbs“ ist kein ganz einfaches Album. Man muss es öfter hören, um eine Vorstellung davon zu bekommen, warum es etwas Besonderes ist. Vordergründig läuft es Gefahr, als Belanglosigkeit abgetan zu werden und sich als simple 80er- und 90er- Retroscheibe verkaufen zu wollen. Komplexität und Schönheit stecken hier im Detail, und das will entdeckt werden. Das Ganze kommt auf zwei 180-Gramm-Scheiben, und an denen gibt’s nichts zu meckern. Zwar ist die Produktion kein klangliches Highlight, geht aber in Ordnung. Dynamisch gibt’s durchaus anständig auf die Ohren, der allgemeinen Transparenz kommen die weitgehend sparsamen Strukturen zugute. Die beiden Platten stecken in einem hübschen lackierten Klappcover, auf den Innencovern gibt’s Texte – immerhin.
Fazit
Schwermütig, nur vordergründig simpel, entdeckenswert.Kategorie: Schallplatte
Produkt: Arcade Fire – „The Suburbs“ (Merge)
144-612
ArtPhönix Vinyl |
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