Musikrezension: Simone Kopmajer – With Love (Lucky Mojo Records)

Das neue Album von Simone Kopmajer ist schon ein paar Tage auf dem Markt – genauer gesagt, seit Mitte Februar – doch die Vinyl-Version ließ (Presswerk-Stau sei verflucht) auf sich warten, so dass wir die Scheibe erst jetzt adäquat vorstellen können. 
Entgehen lassen wollten wir uns das neue Studiowerk der Österreicherin nämlich nicht: Zu perfektionistisch in Sachen Klang und Technik produziert und stimmungstechnisch auf den Punkt genau spielen Simone Kopmajer und ihre Band dieses „Liebesalbum“ ein. Zuallererst mal fällt auf, wie ausgewogen die Band eingefangen wurde: Raum, Details, Transparenz, Tonalität; alles stimmt. Frau Kopmajers Stimme klingt nicht zu nah oder aufdringlich, nicht zu hallig, einfach gut. Dass sie singen kann, brauche ich nun wirklich niemandem mehr zu erzählen. Klar kann man sich andererseits die Frage stellen, wie oft eigentlich zigtausendfach gecoverte Tracks wie „The Look of Love“ , „Over the Rainbow“ oder „Tell it Like it Is“ noch aufgenommen werden müssen. Die Frage ist in vielen Fällen nicht ganz ohne Berechtigung, doch in diesem Fall prägt Simone Kopmajer die Klassiker mit ihrer weichen, klaren Stimme und macht sie sich routiniert zu eigen. Dennoch: Die beiden Eigenkompositionen, das schwungvolle „Opposites Attract“ und das melancholisch-versöhnliche „Take it all in“ kommen nochmals überzeugender rüber. 
Die Grundstimmung des Albums ist „mellow“, mit wenigen Ausnahmen – wie es dem Albumtitel eben gerecht wird. Klanglich herausragend, aber das sagte ich bereits. Höchstens, dass Simones Stimme das ein oder andere Mal hart an der Übersteuerung kratzt, stört, fällt aber auch nur auf entsprechend hochwertigen Anlagen überhaupt auf.

Fazit