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Paul Kuhn – The L.A. Session
Selten habe ich eine Platte mit so viel Wehmut gehört wie Paul Kuhns „The L.A. Session“, das auf Vinyl nur drei Tage vor dessen Tod veröffentlicht wurde und somit zum musikalischen Vermächtnis eines der größten Jazz-Musiker Deutschlands wurde. Eingespielt hat es unser „Mann am Klavier“ bereits im November 2011, zusammen mit den u. a. von zahlreichen Diana-Krall-Veröffentlichungen bekannten John Clayton am Bass und Jeff Hamilton am Schlagzeug. Die Darbietungen des zum Zeitpunkt der Aufnahme 83-jährigen Ausnahmemusikers zeichnen sich stets durch eine große Leichtigkeit aus, und in dieser für ihn typischen Art präsentiert er zwölf herrliche Songs, die schwerelos eine Brücke zwischen Ohr und Lautsprecher spannen, auf der die Melodien leichtfüßig tief ins Herz des Hörers vordringen können. Clayton und Hamilton erweisen sich dabei als hervorragende Mitmusiker, die Paul Kuhn in außerordentlicher Weise darin unterstützen, seine Ideen umzusetzen. Auf „Almost the Blues“ und „Griff“ demonstriert er neben famosem Klavierspiel auch seine großen Fähigkeiten als Komponist und lässt die Songs auf mindestens der Höhe stehen, auf der sich die großen Klassiker befinden, die er außerdem zu Gehör bringt, z. B. „You‘ve Changed“, „My Heart Stood Still“ und „There Will Never Be Another You“. Schade nur, dass zwei weitere Songs der Session, „Omithology“ und „People“, dem LP-Käufer vorenthalten bleiben, obwohl sie sicher noch Platz auf dem Vinyl gefunden hätten. Das oft als Konzert-Finale gespielte „As Time Goes By“ bildet auch hier das melancholische Finale des Albums und beschließt das musikalische Schaffen Paul Kuhns, der mit seinem riesigen Talent den Menschen über 60 Jahre lang Freude bereitet hat.
Fazit
Ein wunderbares Album, das glücklich und zugleich traurig macht.Kategorie: Schallplatte
Produkt: Paul Kuhn – The L.A. Session (In+Out Records)
144-612
ArtPhönix Vinyl |
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