Musikrezension: Yello - Flag (Fontana)

Yello sind etwas Besonderes, sind immer das Gleiche, sind innovativ, sind altmodisch, sind DIE Wegbereiter des Elektro überhaupt. All das stimmt irgendwie, und auch wieder nicht. Yello sind Yello – so wird ein Schuh draus. Kaum eine Band außer den Beatles, Kraftwerk, Black Sabbath und dergleichen hat aus dem Nichts heraus eine so eigenständige und sich trotz konstanter Charakteristik stetig weiterentwickelnde, prägende Stilistik erschaffen. Wer Yello hört, weiß, dass er es mit eben jenen beiden Schweizern zu tun hat, die seit 1980 elektronische Musik mit Latin-Einflüssen, Rock und allem mischen, was ihnen in die Hände gerät. Heraus kommt oft maßstabsetzende, zumindest aber immer interessante Musik. Mit „Flag“, dem sechsten Studioalbum von Boris Blank und Dieter Meier, erschien auch einer der besten Tracks überhaupt. Das achtminütige Epos „The Race“ ist eine Tour de Force durch Sounds, Klanglandschaften und Genres.

„The Race“ hat wohl gute zwei Jahrzehnte lang auf keiner HiFi-Vorführung fehlen dürfen – mittlerweile dürfte der Track neben Hugh Masekelas „Stimela“, „Hotel California“ von den Eagles und allem von Diana Krall auf der Schwarzen Liste für Demos stehen. Sattgehört habe ich mich allerdings noch immer nicht daran, die flirrenden elektronischen Sounds, die weite virtuelle Bühne, der abgrundtiefe Bass – all das macht „The Race“ alleine schon zum Erlebnis. Weiteres Highlight: „Otto di Catania“.

A1 Tied Up

A2 Of Course I’m Lying

A3 3rd of June

A4 Blazing Saddles

B1 The Race

B2 Alhambra

B3 Otto Di Catania

B4 Tied Up in Gear

VÖ-Datum: 31.10.1988Anzahl Platten: 1Format: 12"Label: FontanaBestellnr./Katalognr.: 836 426-1Engineered by: YelloMastered by: Kevin MetcalfePressqualität (0–10): 9

Fazit