Kategorie: Schallplatte

Musikrezension: Bring Me the Horizon – amo (Columbia)


Bring Me the Horizon – amo

Schallplatte Bring Me the Horizon – amo (Columbia) im Test, Bild 1
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Ui, das rockt. Also, zumindest über weite Strecken – denn so ganz sicher sind sich Bring Me the Horizon über die Distanz von „amo“ nicht, ob sie Limp-Bizkit- oder doch lieber Ariana-Grande-Fans als Zielpublikum anvisieren möchten. Das ist aber auch gar nicht tragisch, denn die Mischung ist gelungen: „Mantra“ und „Wonderful Life“ scheppern ordentlich beziehungsweise grooven in bester Korn-Manier, immer wieder getragen von hymnischen Refraingesängen und sogar dem einen oder anderen echt geilen (Verzeihung) Gitarrenriff, das an beste 1980er-Metal-Zeiten erinnert. „In the Dark“ hingegen ließ mich erst mal schauen, ob mein Digitalplayer selbsttätig den Shuffl e-Modus aktiviert hat – nein, wir sind immer noch bei den jungen Briten aus Sheffield, UK. Dann „Ouch“ – und was ist denn jetzt los? Drum’n‘Bass und Autotune? Letztere Technologie setzen Bring Me the Horizon eh recht gerne ein – nicht etwa, weil Fronter Oliver Sykes oder die Gastsängerinnen nicht singen können, sondern als wohldosiertes und harmonisch integriertes Stilmittel. Die zweite Singleauskopplung „Medicine“ plätschert mir ein wenig zu gefällig dahin, dürfte aber einem breiten (Radio-)Publikum sicher gut reingehen. „Why You Gotta Kick Me When I‘m Down“ ist eine fast schon an selige 1990er-Jahre-Symphonic-Rap erinnernde Nummer, die auf allen Ebenen perfekt durcharrangiert und komponiert ist. Zudem zeigen die Wall-of-Sound-Synthies auch, dass diese Scheibe ziemlich gut produziert wurde. Wem also Linkin Park (und ihre zahlreichen Klone) anno 2019 zu abgelutscht und ideenlos sind oder Papa Roach neuerdings doch zu sehr wie Rage Against the Machine klingen, der sollte bei den Briten durchaus mal reinhören.

Fazit

Überraschender, abwechslungsreicher, sehr gut produzierter Alternative Metal mit ordentlich Elektro-Einschlag und Pop-Appeal.

Kategorie: Schallplatte

Produkt: Bring Me the Horizon – amo (Columbia)

6/2019
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