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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: TonArt Stöger Revelation II
Eine Offenbarung
Mit den Newcomern ist das manchmal so eine Sache: Man kann vorher nicht sehen, wie lange ein Konzept herangereift ist, bis es der Öffentlichkeit präsentiert wird. Bei den Plattenspielern von Tonart Stöger kann man sich sicher sein: Verdammt lange – und das merkt man auch
Franz Stöger ist ein alter Hase: Einer der renommiertesten HiFi-Händler Österreichs und seit Jahrzehnten im Geschäft. Und das eben nicht nur als Händler und Vertrieb diverser namhafter Produkte, sondern immer selbst forschend und probierend in Sachen Klang unterwegs, das aber zumeist im Hintergrund, denn Franz Stöger ist so einer, der muss mit sich selbst und seiner Entwicklung ganz im Reinen sein, bevor er das der Öffentlichkeit präsentiert. Vor ein paar Jahren war dies ein Paar gewaltiger Lautsprecher mit Koaxialsystem und einer ausgefuchsten Elektronik für den Bassbereich, die uns nachhaltig beeindruckt haben, und nun hat der erste Plattenspieler aus dem Hause TonArt Stöger seinen Weg zu uns gefunden.
Bei erster Betrachtung kommen einem das eine oder andere Element bekannt vor – was aber nichts damit zu tun hat, dass Stöger sich von einem anderen Hersteller Teile bauen lässt. Das Gegenteil ist der Fall: Seit Jahren schon beliefert der österreichische Tüftler einen sehr renommierten Hersteller bei dessen Plattenspieler. Was uns noch aufgefallen ist: Der Plattenspieler Revelation II kommt erfreulich reduziert daher – es gibt eine sehr kompakte Zarge, die Tellerlager und Tonarmbasis trägt. Dazu kommt eine externe Motordose mit einer Steuerung, die deutlich massiver als das Laufwerk selbst wirkt, dazu aber später. Wie gesagt: Die Zarge selbst ist so minimal wie möglich gehalten. Sie steht auf insgesamt drei Spikefüßen mit Untersetzern, von denen zwei vom Untergrund entkoppeln, während der vordere Fuß hart an den Untergrund angekoppelt ist. Das ist in Ordnung, denn das Laufwerk bringt insgesamt schon eine ordentliche Mass mit sich, teils durch die dicke Basisplatte, aber vor allem durch den wunderschön gefertigten Teller, der ein Kunstwerk in sich ist. Gedreht aus massivem Aluminium, das eine elegante, mattgraue Oberfläche zeigt, hat der Teller – leider unsichtbar im täglichen Betrieb – zusätzlich eingelassene Gewichte, sieben an der Zahl, aus Messing. Nach innen hin ist der Teller mehrfach in der Dicke abgestuft, außen gibt es eine Nut, in der der Riemen läuft. Der Teller wird aufgesetzt auf die Hülse eines invertierten Tellerlagers, das für sich genommen schon eine imposante Konstruktion ist, die wir leider nicht zerlegen konnten. Der Sitz zwischen Lager und Plattenteller ist schon komplett spielfrei – trotzdem wird der Teller noch mit 5 Maschinenschrauben befestigt. Für eine schlupffreie Drehung des aufgelegten Vinyls sorgt eine griffige Gummimatte, dazu gibt es ein Tellergewicht. In der neben dem Teller stehenden Motordose verrichtet ein Gleichstrommotor seinen Dienst. Für diesen gibt es im Hause Stöger drei verschiedene Steuerungen: die einfache für 1.600 Euro, eine mittlere mit App-Steuerung für 2.900 Euro und die große Steuerung für 8.900 Euro mit jedem nur erdenklichen Komfort. Zum Vergleich: Nur das Laufwerk kostet 9.900 Euro, wir haben in der uns vorliegenden Konstellation also ein Verhältnis von fast 50 zu 50 zwischen Laufwerk und Motorsteuerung (und noch keinen Tonarm). Die Steuerung ist aber eine wirklich ausgefuchste Sache, die ich so noch nirgendwo gesehen habe. So kann hier per Smartphone-App jeder Parameter der Steuerung in Echtzeit variiert werden, dazu kommen drei verschiedene Grundcharakteristiken, die gespeichert werden können, zum Beispiel Variationen des Motordrehmoments. Die aktuelle Geschwindigkeit wird hochpräzise in Echtzeit direkt am Teller gemessen, und zwar über einen magnetischen Sensor, der normalerweise kritische Industrieanwendungen überwacht. Auf dem Display des Revelation kann man dann beim Hochfahren auch schön das „Herantasten“ an die korrekte Geschwindigkeit überprüfen – ob diese jetzt unbedingt bis in die tausendstel Umdrehung pro Minute angezeigt werden muss, sei mal dahingestellt – mich würde das wahrscheinlich etwas nervös machen … Interessant ist dagegen die große Anzahl von Messzeitpunkten, die schon in einem sehr kurzen Zeitraum zusammenkommt – hier wird also wirklich sehr genau gearbeitet. Wie klingt das Ganze aber? Nun: Deutlich größer, als es die kompakte Erscheinung vermuten lässt. Ich werde es nicht müde zu betonen: Ein Laufwerk ist immer nur so viel wert wie sein Antrieb – wenn der passt, dann müssen es nicht immer 30-Kilo-Teller sein oder ein wuchtiger Aufbau – Cleverness macht dem erfahrenen Vinylisten doch mehr Spaß. Der Revelation II wurde uns von Franz Stöger selbst aufgebaut – in seiner Lieblingskonstellation mit dem Tonarm Linn Ekos II und einem van den Hul The Frog. Und es ist nicht nur Faulheit gewesen, die mich dazu bewogen hat, diese Kombination (später dann noch mit ein paar anderen Systemen) auf dem Spieler zu lassen. Das hat schon eine extrem hohe Klasse, was der Revelation mit dem großen Netzteil in den Hörraum zaubert – ich kann mich an wenige Plattenspieler erinnern, die die Musikwiedergabe so auf den Punkt gebracht haben und dabei so mühelos wirkten – vielleicht das große SME-Laufwerk und der Bauer DPS, ebenfalls mit dem Vollausbau der Motorsteuerung. Hier geht es nicht mehr um Kategorien wie Basstiefe oder Dynamik – das kann man nach dem Prüfen der einzelnen Punkte eines analytischen Hörparcours ganz schnell abhaken und zur Sache kommen: Musikgenuss in Reinkultur. Das hat so viel Schwung, wenn die aufgenommenen Musiker einen guten Tag hatten, so viel zarte Nuancen, wenn zum Beispiel die einsame Laute Bernhard Hofstötters ihr leises Klagelied anstimmt. Und Stimmen, ja Stimmen: Kate Tempests Spoken-Word-Album „The Book of Traps and Lessons“, das ja schon auf „normalen“ Drehern für Gänsehautmomente sorgt, zieht mich magisch in seinen Bann – die Gänsehaut hört hier gar nicht mehr auf und man ist wirklich ausnahmsweise verärgert, dass das Medium Schallplatte einen doch recht begrenzten Zeitrahmen pro Albenseite zur Verfügung stellt. Kurz einmal haben wir auch mit dem gerade fertig gewordenen Tonarm von Franz Stöger gespielt und können ihm attestieren, dass er auf einem ähnlich hohen Niveau wie der Linn Ekos spielt und das zu einem doch deutlich geringeren Preis. Noch dazu sieht er gut aus, eben klassische Tonarmbaukunst, die auch aus Japan kommen könnte, was das höchste Kompliment ist, was ich einem Tonarm aussprechen kann. Hier steht demnächst sicherlich noch einmal ein Test an, mit oder ohne Laufwerk darunter. Aber in der Zwischenzeit lehne ich mich zurück, lege die Platte auf, die Jennifer Warnes nach fast 20-jähriger Abstinenz aufgenommen hat, und lasse mich von einer großartigen Stimme, dargeboten von einem großartigen Plattenspieler, ins Reich der Musik entführen.Fazit
Hohe Fertigungsqualität, eine sensationell aufwendige Motorsteuerung und zahlreiche clevere Detaillösungen machen den TonArt Revelation II zu einem der spannendsten Plattenspieler unserer Zeit.Kategorie: Plattenspieler
Produkt: TonArt Stöger Revelation II
Preis: um 23600 Euro
Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
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>> jetzt bis 31.01.2025>> Alle anzeigenVertrieb | TonArt Franz Stöger |
Telefon | 00437672 24111 |
Internet | www.tonart-stoeger.at |
E-Mail: | office@tonart-stoeger.at |
Garantie (in Jahre) | 3 Jahre |
B x H x T (in mm) | 450/200/340 |
Gewicht (in Kg) | ca. 25 kg |
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