Kategorie: Plattenspieler

Einzeltest: Sota Cosmos


Wir wissen nicht …

Plattenspieler Sota Cosmos im Test, Bild 1
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… was dieser unfreundliche Arzt empfiehlt. Doch! Der wohl berühmteste (wenn auch aus nachvollziehbaren Gründen nicht beliebteste) Fernseharzt unserer Zeit hat ihn: Dr. House hört, wenn er nicht gerade Kollegen und Patienten schikaniert, Musik mit einem Sota-Plattenspieler. Also kann er, um mal ein altes Sprichwort heranzuziehen, kein ganz schlechter Mensch sein

Mitspieler



Tonabnehmer


EMT JSD 5
Denon DL103 103R
Benz Ace L


Phonoverstärker


MalValve Preamp Three Phono
Quad Twentyfour P


Verstärker


Audiomat Aria
MalValve Preamp Three und Poweramp Three
WLM Sonata Integrated


Lautsprecher


WLM Stella
K+T 4430-Klon
Coral Beta 8


Zubehör


Netzleiste, -kabel: PS-Audio, HMS
Phonokabel Furutech, Nordost, Audioquest
NF-Kabel: Van den Hul, Horn Audiophiles
Lautsprecherkabel: Silent Wire
Racks, Basen, Unterstellfüße: SSC, Thixar, Aktyna


Gegenspieler



Plattenspieler


Scheu Premier III mit SME 309
Transrotor Fat Bob S mit SME 5009


Dem Axiss-Europe-Vertrieb gebührt die Ehre für den Verdienst, die legendäre amerikanische Plattenspielermarke Sota wieder für den deutschen Markt verfügbar gemacht zu haben. Und es sollen durchaus langwierige und schwierige Verhandlungen gewesen sein.

Plattenspieler Sota Cosmos im Test, Bild 2Plattenspieler Sota Cosmos im Test, Bild 3Plattenspieler Sota Cosmos im Test, Bild 4Plattenspieler Sota Cosmos im Test, Bild 5Plattenspieler Sota Cosmos im Test, Bild 6Plattenspieler Sota Cosmos im Test, Bild 7Plattenspieler Sota Cosmos im Test, Bild 8
Aber jetzt sind sie da: Der berühmte Sapphire, von dem jeder analog Begeisterte zumindest schon einmal gehört hat und seine Kollegen. Was macht die amerikanischen Geräte so interessant? Nun, da ist zunächst einmal das extravagante Aussehen: Bis auf das Einstiegs- und das Spitzenmodell besitzen alle Sotas die einmalige Vollholzzarge. Das ist bei den Amerikanern nicht einfach ein Holzrahmen, sondern tatsächlich eine komplette „Kiste“ mit verzinktem Rahmen und Deckplatte. Unser Testmodell ist der Cosmos, die Nummer zwei in der Hierarchie der Sota-Plattenspieler und größter der „Holz-Dreher“. Die Ausstattung entspricht bis auf die Chassis-Konstruktion weitestgehend dem Spitzenmodell Millenium. Dazu gehört ein an vier Punkten aufgehängtes Subchassis, ein aufwendiges invertiertes Tellerlager und vor allem die Sota-eigene Vakuum-Ansaugung, die für das völlig plane Aufliegen der Schallplatte sorgt. Verpackt wird der Sota standesgemäß: In einem extrem stabilen Karton sitzt wohlverpackt das Laufwerk, dessen Subchassis mit drei Schrauben durch eine massive Holzplatte gesichert ist. Nach dem Lösen dieser Sicherung kann man Verpackung und Plattenspieler vorsichtig trennen und den Cosmos in seiner ganzen Pracht bewundern. Und wirklich, auch wenn es den europäischen Kunden ein ungewohntes Bild ist (mit Ausnahme der Italiener, versteht sich): So ein quasi aus Vollholz geschnitzter Spieler hat schon etwas. Ich möchte aber an dieser Stelle anmerken, dass das Exemplar, das wir hier quasi frisch aus dem Überseekarton bekommen haben, ein paar Macken bei der Verarbeitung aufweist: So ist das Finish qualitativ recht unregelmäßig ausgefallen, glatte Flächen wechseln sich mit rauen Stellen ab. Außerdem weist der Übergang zwischen den seitlichen Leisten und der oberen Platte einige Stellen auf, wo erheblich mit Holzkitt nachgearbeitet wurde – nicht schön. Unter der Abdeckung für die Bedienknöpfe (die auch nicht hundertprozentig sitzt) finden sich die silbernen Köpfe von halbwegs ordentlich versenkten Holzschrauben, die das Bedienpanel fixieren – sorry, liebe Amerikaner: Wenn ich etwas bei einem Gerät der 5.000-Euro-Klasse nicht sehen möchte, dann sind es SPAXE ... Ich möchte an dieser Stelle noch einmal feststellen, dass der Deutschlandvertrieb für diese Schönheitsfehler nichts kann – die Entscheidung, genau dieses Examplar über den Teich zu schicken, wurde bei Sota gefällt. Warum die Netzteil/Pumpen-Einheit des Testgeräts entgegen der Abbildung im Katalog nicht im gleichen Holzfinish wie der Dreher geliefert wurde, wird ebenfalls ein Geheimnis des Herstellers bleiben. Der Vertrieb wird sich um eine Klärung bemühen – wir werden die entsprechenden Ergebnisse in jedem Fall kommunizieren. Da Sota für „State of the Art“ steht, sind wir sicher, dass man in der Zentrale in der Sache einen gewissen Ehrgeiz entwickeln wird. Nachdem zwei weitere Schrauben gelöst sind, ist der Teller freigängig und damit der Cosmos spielbereit – zumindest fast. Es bleibt die Montage des Arms auf dem voll versenkten Armboard, das mit dem an vier Federn hängenden Subchassis verschraubt wird. Das Board hat eine etwas avantgardistische Tropfenform und ist mehrschichtig aufgebaut – bei unserem Testmodell aus Acryl und Aluminium. Es gibt auch Modelle mit ein oder zwei Bleischichten, die wir aber für leicht bedenklich halten – der europäische Gesetzgeber übrigens auch. In diesem Lichte erscheint auch die Justage des Subchassis etwas fragwürdig: Beim Sota wird nicht etwa an den Federn geschraubt, bis sich die optimale Balance ergibt, sondern je nach Gewicht des eingebauten Tonarms Ballast zugegeben. Speziell zu diesem Zweck gibt es eine Wanne unterhalb des Armboards, die gefüllt wird mit – natürlich Bleikugeln! Dem Sota liegt eine Packung mit Bleischrot bei, die jedem europäischen Waidmann die Tränen in die Augen treiben würde – die Jagd damit wird nämlich immer weiter eingeschränkt und dürfte demnächst bei uns komplett verboten werden. Die Amerikaner sehen auch dies etwas lockerer – sie kommen mit der lapidaren Empfehlung aus, sich doch noch der Anwendung die Hände zu waschen. Wer auf welcher Seite des Atlantiks jetzt recht hat, darüber sollen kundigere Leute entscheiden – bei Axiss wird man sich sicherheitshalber um einen adäquaten Ersatz für das Schwermetall kümmern. Nach dem Austarieren in die Waagerechte hat man laut Sota ein Subchassis, das auf exakt 2,55 Hertz abgestimmt ist – sehr tief also und ideal zur Entkoppelung des Tellers und Tonarms von Trittschall. Zur tiefen Frequenz trägt neben den recht weichen Federn eine massive Aluminiumplatte bei. Das Herzstück des Sota ist natürlich die Teller-Lager-Konstruktion. Ein stehender Edelstahldorn auf dem Subchassis trägt eine Kugel aus Zirkonia. Das ist ein synthetisch gefertigter, diamantähnlicher Edelstein. Das Gegenstück dazu ist eine Lagerbuchse aus Bronze mit einem Saphir- Lagerspiegel. Der Teller selbst ist ein massives Gussteil, das sich auch gut an einer schweren Dampflokomotive machen würde – nach all dem Acryl und POM ein erfrischender Anblick. Um die Sache mit der Masse auf die Spitze zu treiben, ist am Außendurchmesser noch ein Bleiring eingelassen – sie lieben dieses Material wirklich! Durch das Lager saugt die externe Vakuumpumpe die Platte an den Teller. Dabei helfen die massive Plattenklemme und eine durchlässige, Groove Damper genannte, Matte. Außen sorgt eine Dichtung aus Silikon für einen luftdichten Abschluss am Plattenrand. Wie das funktioniert? Das Wichtigste: lautlos. Wenn man den Schlauch direkt ans Ohr hält, kann man den Motor der Vakuumpumpe hören, nach außen hin dringt kein Betriebsgeräusch. Mithilfe der Klemme ist es mir bei fast allen Platten gelungen, sie perfekt plan zu bekommen, nur bei einer einzigen, stark verwellten Scheibe war Hopfen und Malz verloren. Im selben Gehäuse wie die Pumpe steckt das Netzteil, das mit einem intern generierten Signal den 24-poligen Schrittmotor des Sota ansteuert. Und auch hier muss ich ein bisschen meckern: Das einfache DIN-Kabel ohne jede Zugsicherung mit entsprechenden Standardbuchsen an Netzteil und Spieler erfüllt zwar seinen Zweck, ist in der Preisklasse aber Substandard. Der Motor überträgt seine Kraft über einen fein gewuchteten Pulley und einen sehr dünnen Riemen auf den Teller. Die Geschwindigkeiten lassen sich umschalten und separat direkt am Bedienfeld regeln. Nach all dem Gemecker über kleine Details kommen wir nun zu etwas sehr Erfreulichem: Klang. Schon auf einem windigen Ikea-Tisch läuft der Sota Cosmos zu ganz großer Form auf – ein kleiner Beweis für die Funktionstüchtigkeit der Subchassis- Konstruktion, aber dennoch kein Dauerzustand. Flugs also ins Rack mit ihm. Gemeinsam mit einem SME-V- Tonarm und dem dem Nagaoka MP-500 legt der amerikanische Plattenspieler die Messlatte für die Konkurrenz sehr hoch. Haupt-Unterscheidungsmerkmal zu anderen Laufwerken ist die absolute Stille, die der Sota an den Tag legt. Ich schätze mal vorsichtig, das könnte an der absolut plan aufliegenden Platte liegen, die ja auch eine Entlastung der Anlage vor tieffrequenten Schwingungen bedeutet. So klar hat jedenfalls noch kein Dreher die Stimme Johnny Cashs auf „The Man Comes Around“ oder „Hurt“ auf American Recordings IV herausgearbeitet. Klarheit herrscht auch in Sachen Dynamik. Der Sota zieht durch wie sonst nur ein dickes Masselaufwerk. Dabei helfen das hohe  Trägheitsmoment des schweren Tellers und die Kombination von Klemme und Vakuumansaugung, die höchst effektiv jede mikroskopisch kleine Bewegung der Platte gegen die Drehung verhindern: Die wird durch jeden Dynamiksprung ungebremst durchgezogen. Das äußert sich in einer sehr anspringenden und lebendigen Wiedergabequalität, die auch einer manchmal etwas zu elegischen Jennifer Warnes auf die Sprünge hilft. Ausgerechnet dieses Stück als Beispiel für dynamische Fähigkeiten heranzuziehen, mag etwas gewagt erscheinen, aber so emotional packend habe ich sie „Famous Blue Raincoat“ auf dem gleichnamigen Album noch nie singen hören. Der Cosmos ist etwas dunkler abgestimmt als beispielsweise ein Fat Bob S, kann dem straight spielenden Transrotor aber in allen Disziplinen Paroli bieten. Spielt das Metall-Masselaufwerk an manchen Stellen etwas homogener, dann hält ihm der Sota seine größeren Bühnendimensionen entgegen, wirft der Fat Bob seine schiere Tellermasse in die Tiefton-Waagschale, dann kontert der Cosmos mit Detailgenauigkeit und einem überbordenden Reichtum an Ausdrucksfähigkeit. In Sachen Emotionalität kann dem Sota kaum ein anderer Plattenspieler etwas vormachen und dies geht nicht etwa auf Kosten anderer, objektiverer Qualitäten. Somit ist der Sota in Sachen Technik und Klang einer der komplettesten Plattenspieler, die es in dieser Preisklasse auf dem Markt gibt.

Fazit

Liebe Leute bei Sota: Bitte bringt die kleinen Details in Ordnung – wir wollen Eure Plattenspieler nicht nur beim Fernseharzt, sondern auch bei uns zu Hause sehen!

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Kategorie: Plattenspieler

Produkt: Sota Cosmos

Preis: um 4900 Euro

1/2011
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Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Axiss Europe 
Telefon 0234 3254190 
Internet www.axiss-europe.de 
Garantie (in Jahre) 2 Herstellergarantie 
B x H x T (in mm) 515/191/420 
Gewicht (in Kg) 29 (Laufwerk 20 / Pumpe 9) 
Varianten/Ausführungen: Hochglanz schwarz sowie alle Custom- Wood-Ausführungen: Rosenholz, Vogelaugenahorn, Bloodwood, Coco Bolo, Maccassar Ebenholz, Mahagoni, Zebrano u.a. 
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Thomas Schmidt
Autor Thomas Schmidt
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Datum 10.01.2011, 12:58 Uhr
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Für die Älteren unter uns gehören diese Lautsprecher zu den ersten jugendlichen Audiowunschträumen, wie zum Beispiel das Klipschorn oder die Electro Voice Sentry III. Für alle anderen könnte dieser besondere Lautsprecher eine echte Überraschung werden.

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