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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Scheu Cello Classic Line
Sonate für Cello
Scheu stand in der Zeit, in der es wieder langsam aufwärst ging mit der Schallplatte, für ein solide und bezahlbare Plattenspieler, mit denen sich immer vorzüglich Musik hören ließ – zehn Jahre später sehen wir uns das wieder einmal an
Ein bisschen ruhiger ist es ja geworden um die Marke – andererseits ist sie immer präsent gewesen, zwar nicht im Fokus der Öffentlichkeit, aber immerhin. Ulla Scheu, die nach dem Tod ihres Mannes Thomas die Firma weitergeführt hat, ist auf so gut wie jeder Messe im deutschsprachigen Raum präsent – ihre Plattenspieler sind immer Teil einer oder mehrerer Vorführungen. Wenn man sehr kritisch sein möchte, muss man anmerken, dass Scheu in Sachen technischer Innovation nicht gerade der Vorreiter ist – andererseits greift man ja auf ein solides Sortiment von Komponenten zurück, das seit Jahren hervorragend funktioniert, und als Sammler und Benutzer historischer HiFi-Geräte sollte ich eh die Klappe halten, was Innovation angeht.
Wozu auch – gedreht haben sich die Dinger schon immer und „Flugzeugaluminium“ und „Weltraumtechnik“ überlassen wir gerne der NASA. Zu unserem Testgerät: Wir haben es hier mit dem absoluten Einsteigermodell aus dem Hause Scheu zu tun, der als momentan neuestes Modell im Jahre 2013 vorgestellt wurde. Der Produktname Cello, den wir ja schon lange kennen, wurde ergänzt mit dem Zusatz „Classic Line“ – es handelt sich um das momentan einfachste und günstigste Einsteigermodell aus dem Hause Scheu. Unser Testmodell ist der „Classic Line Evolution“, der gegenüber dem Basismodell mit einer etwas dickeren Zarge und einem aufgewerteten Tonabnehmer ausgestattet ist. Der Preis für das komplett spielfähige Set inklusive Tonarm und System beläuft sich dabei auf 1.600 Euro – das ist für ein Masselaufwerk nicht viel. Auf der anderen Seite ist man mit dem Preis auch nicht ganz alleine und konkurrenzlos – es gibt hier durchaus eine oder zwei Alternativen, sogar aus deutscher Fertigung. Hier erhalten wir für unser Geld einen – je nach Aufstellung, dazu aber später – ausgesprochen hübschen Plattenspieler mit einer schön furnierten Zarge, die aus 50 Millimeter starkem Schichtholz besteht. Schreinerisch ist das Ganze sauber aufgebaut – die Übergänge an den Kanten sind einwandfrei und das gewählte Furnier ist schön anzusehen. Andere Holzarten von elegant bis rustikal stehen ebenfalls zur Auswahl. Die Zarge ist gerade einmal groß genug, den Tellerdurchmesser plus Tonarm zu „unterfüttern“. Letzterer stammt, wie eigentlich fast immer bei Plattenspielern dieser Klasse, aus dem Hause Rega – nicht einmal der ganz einfache RB-101, sondern der schon etwas besser spezifizierte RB-202. Damit ist er der legitime Nachfolger des legendären und unzählige Male verbauten RB-250 – Rega selbst setzt den Arm auf seinem P-2 ein. Auf dem Rega ist das hierzulande recht wenig bekannten Audio-Technica AT-100 montiert. Dieses System ist eine (oder zwei) Stufen über dem sonst gerne verwendeten AT-95 positioniert, hat einen elliptischen Nadelschliff und ansonsten Parameter, die es zum idealen Kandidaten machen, um an einer großen Mehrheit von alten und neuen Tonarmen gut zu funktionieren. Der Plattenteller ist die schon länger von Scheu bekannte satinierte Acrylscheibe, die mit ihren 30 Millimetern Dicke optisch gut mit der Basisplatte harmoniert und mit 2,7 Kilogramm Masse nicht mehr zu den Leichtgewichten gehört. Der Teller dreht sich auf dem schon seit Beginn an wichtigsten Bestandteil aller Scheu-Plattenspieler: Dem invertierten Lager mit Keramikkugel auf dem stehenden Lagerschaft und dessen Gegenstück, der Lagerbuchse mit gehärteten Laufflächen und Lagerspiegel aus Tefl on. Auf dieser Buchse sitzt der Teller mit absolut exakter Passung. Wie seit jeher bei Scheu übernimmt ein elektronisch geregelter Gleichstrommotor den Antrieb – eine seit Jahren bewährte Geschichte. Man hat für die kleinen Cello- Modelle auch die Motordose der größeren Baureihen deutlich verkleinert – dennoch hat mich der frei stehende Motor neben dem durch und durch attraktiven Laufwerk wirklich gestört – letztlich habe ich den in meinem Rack vorhandenen Platz genutzt und den Antrieb hinter die Zarge verfrachtet – so bleibt die harmonische Optik unangetastet. Die Antriebskraft wird wie gehabt durch einen Faden übertragen, den man einmal knüpfen und aufl egen muss – Gummiriemen geht einfacher. Ansonsten ist der Aufbau und das Einstellen des kleinen Cello recht einfach – die Spikes muss man einmal in die beigelegten Plättchen platzieren, um die Möbeloberfläche nicht zu beschädigen, dann stellt man einmal die Auflagekraft ein und dann ist der Cello Classic auch schon spielbereit. Ich habe vielleicht an der einen oder anderen Stelle des Artikels durchblicken lassen, dass ich den Testplattenspieler nicht für das innovativste Produkt der Welt halte. Aber seien wir mal ehrlich, darum geht es bei einem Plattenspieler, speziell in dieser noch gemäßigten Preisklasse auch nicht. Wichtig ist hier das korrekte Zusammenspiel aller Komponenten, idealerweise optisch und akustisch. Und wenn, wie hier beim Scheu, tausendfach bewährte Bauteile zum Einsatz kommen, dann ist die Wahrscheinklichkeit zum Ziel zu kommen, deutlich höher. In der Tat „sitzt“ die Wiedergabequalität des Cello Classic. Das verwendete Tonabnehmersystem ist hochwertig genug, die ruhige und und kraftvolle Spielweise des Laufwerks umzusetzen, obwohl es in Sachen Druck in der untersten Lage durchaus noch Ausbaumöglichkeiten gibt – zum Beispiel die ebenfalls in dieser Ausgabe getesteten Audio-Technica-VM-Tonabnehmer. Dafür überzeugt die Kombination durch eine große Klarheit – die Kombination aus Holzzarge mit Spikes und dem Acrylteller agiert gut bedämpft, allerdings eben auch nicht in übertriebenem Maße, so dass schnelle Impulse einwandfrei verarbeitet werden, sich aber nicht zu einem undefinierten „Druck auf den Ohren“ aufschaukeln können. Diese dynamische Übersicht sorgt auch für eine gute räumliche Abbildung ohne Verdeckungseffekte – die Bühne wird in Tiefe wie Breite gut abgebildet, zudem gibt es genügend Präzision, einzelne Stimmen gut zu trennen. Das funktioniert bei sparsamen Aufnahmen wie dem vorzüglichen Album von Brad Mehldau und Chris Thiele ebenso gut wie bei der überwältigenden zweiten Symphonie von Gustav Mahler, die soeben neu bei Fonè erschienen ist. Und auch Rock und Popmusik kommt ebenso elegant wie kraftvoll herüber – selbst die durchaus schwankende Qualität aktueller Pressungen macht der Scheu deutlich, ohne schwächere Qualität gleich komplett unerträglich zu machen – so freundlich ist er dann doch. Ein analoges Meisterwerk wie „Neon Golden“ von The Notwist, das soeben neu aufgelegt wurde, macht über ein so solides Laufwerk wie dem Cello besonders viel Spaß – hier werden die Möglichkeiten „unseres“ Mediums schon sehr weit ausgelotet, weil sich die Musiker und der Tontechniker gemeinsam ins Studio begeben haben und so eine äußerst glückliche Synthese aus Musikalität und Experimentierfreude entstanden ist. Klar, dem Freund der ultimativen Tieftonwiedergabe würde ich vielleicht einen Plattenspieler mit einem dickeren Teller empfehlen – auch hier findet sich im Scheu-Fundus ja genügend Material. Ansonsten macht der Cello schon und gerade in der Basiskonfiguration schon alles so gut, dass er auch dem Analogfreund mit gehobenen Ansprüchen lange Freude bereiten kann – vor allem, wenn man nur mit dem Austausch des Tonabnehmers dann auch noch eine ganze Ecke weiterkommen kann.Fazit
Ein Traditionalist, aber ein guter: Mit bewährten Komponenten macht der Scheu Cello Classic Line wirklich alles richtig – zu dem Preis eine dicke Empfehlung.Kategorie: Plattenspieler
Produkt: Scheu Cello Classic Line
Preis: um 1600 Euro
Unser Hobby spiegelt die Welt da draußen wider: immer mehr, immer größer, immer teurer muss es sein. Zum Glück gibt es aber auch Gegenbeispiele. Mit dem dänischkanadischen Traumduo kann man seinen irdischen Musikfrieden finden.
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Telefon | 030 28832860 |
Internet | www.scheu-analog.de |
E-Mail: | ulla@scheu-analog.de |
Garantie (in Jahre) | 2 Jahre Herstellergarantie |
B x H x T (in mm) | 425/340/100 |
Gewicht (in Kg) | ca. 10 kg |
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