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Size matters
Jeder von uns hat in seiner Vergangenheit merkwürdige Dinge getan - auch ich. Vor Jahren habe ich nämlich mal Kampfroboter gebaut. Jetzt holt‘s mich wieder ein
Das war so: Zu Beginn dieses Jahrtausends gab es eine in England beheimatete, eine Zeit lang auch bei uns recht beliebte „Sportart“. Man lässt in einer abgesperrten Arena ferngesteuerte, 100 Kilo schwere, selbst gebaute Maschinen aufeinander los, deren einziger Zweck darin besteht, den jeweiligen Gegner in möglichst kurzer Zeit kampfunfähig zu machen, will sagen: so weit zu beschädigen, dass nichts mehr geht. Da das Ganze eine recht prominente Angelegenheit mit viel Fernsehpräsenz war (wenn Sie so um 2002 viel Pech hatten, dann hat Sie die Glotze eine Zeit lang auch mit meiner Wenigkeit belästigt), gab es ein striktes Regelwerk: An „Waffensystemen“war alles erlaubt, was fürs Publikum möglichst „gut“ aussah, also maximal brachial zu Werke ging und viel verbogenes Metall zur Folge hatte. Und eine Konstruktion kristallisierte sich dabei als besonders „tödlich“ heraus: der sogenannte „Spinner“(vom englischen „to spin“: drehen, rotieren). Der Spinner war ein sogenanntes „kinetisches“ Waffensystem, bei dem eine möglichst große Energiemenge in der Bewegung einer Masse steckte.
In der Praxis bedeutete das: Man nehme eine große und schwere runde Scheibe, montiere ein paar scharfe und sehr stabile Zacken an deren Rand und versetze das Ganze mit einem leistungsstarken Elektromotor in Rotation. Wenn so ein Ding auf eine Drehzahl von ein paar tausend Touren pro Minute beschleunigt war und die seitlichen Zähne in einen Gegner einschlugen, dann passierten unglaubliche Dinge: Ich habe förmlich auseinandergerissene Bleche aus 6 mm starkem Spezialstahl gesehen oder 100 Kilo schwere Ungetüme, die am Stück mehrere Meter hoch durch die Luft geschleudert wurden, als ob‘s Wattebäuschchen wären. Warum ich Ihnen das erzähle? Weil es eine ganze Menge mit dem Plattenspieler „EAT Forte“ zu tun hat, um den es hier gehen soll. Was nämlich erst auf den zweiten Blick auffällt: Das Gerät ist riesig. Trotz einer Breite von 70 Zentimetern wirkt es aber perfekt proportioniert, und daran ist in erster Linie der Plattenteller schuld: Mit einem Durchmesser von 40 Zentimetern sprengt er gewohnte Dimensionen locker, und eine ganz normale LP wirkt darauf wie eine 45er-Single. Was aber hat sich Jozefina Krahulcova dabei gedacht? Die Dame leitet nämlich das „Euro Audio Team“ und ist keinesfalls von simpler „Bigger Is Better“-Mentalität getrieben, hier regiert simple Physik: Der Sinn der Sache besteht darin, möglichst viel Energie in dem Teller zu speichern und ein maximales „rotatorisches Trägheitsmoment“ zu erzeugen. Das macht man, indem man den Teller möglichst groß und schwer baut und die Masse zudem möglichst weit außen konzentriert: Zumindest die beiden ersten Punkte erfüllt das fast 20 Kilo schwere Tellerungetüm mit Leichtigkeit. nach dem Einschalten das dicke Ding erst einmal in Schwung bringen müssen: Dabei hilft die elektronische Steuerung, die die Motordrehzahl langsam hochfährt, sonst wäre es mit der Lebensdauer der beiden weißen Rundriemen wohl nicht zum Besten bestellt. Und wenn man schon elektronisch steuert, dann richtig: Die beiden Synchronaggregate werden phasenversetzt angesteuert, was für weniger und höherfrequentes Polrucken sorgt - in Summe läuft‘s einfach sauberer. Ein solches Dickschiff an Teller - er besteht übrigens aus zwei Teilen unterschiedlicher Legierungen, die mit einer extrem hoch dämpfenden Sorbothan-Einlage voneinander entkoppelt sind - steckt man nicht mal so eben auf ein ganz normales Tellerlager: Die Keramikkugel würde es wohl in kurzer Zeit durch den Teflonspiegel treiben. Was tut der Plattenspielerkonstrukteur von Welt heutzutage in dieser Situation? Er entlastet das Lager magnetisch. Wie auch bei diversen anderen Laufwerken, die Sie in diesem Heft bewundern dürfen, sorgen zwei sich abstoßende Neodym-Ringmagnete dafür, dass das Lager nur einen Bruchteil der Last zu spüren bekommt. Die Entlastung ist über die Entfernung der Magnete einstellbar, man kann den Teller sogar komplett schweben lassen - mit ein paar hundert Gramm Masse auf der Kugel tönt‘s aber präziser. All das steckt in einer wirklich schönen Aufmachung schon fast klassischer Machart: Hochglanzlackiertes Edelfurnier ziert sowohl Laufwerks- als auch Antriebsblock. Unter dem edlen Kleid steckt eine Rahmenkonstruktion aus MDF, der über eine Metallschrot-/Sandfüllung jegliches akustische Eigenleben abgewöhnt wurde. Resultat: 55 Kilogramm Gesamtgewicht. Trotzdem spricht der Hersteller von einem Subchassis-Konzept, und das ist trotz aller Masse völlig korrekt. Beide Komponenten des Forte stehen nämlich auf magnetisch entkoppelten Gerätefüßen, die für eine weiche, aber recht gut bedämpfte Entkopplung vom Untergrund bewirken. Das macht das Gesamtkonzept rund: Teller und Antrieb sorgen für unbeirrbaren Gleichlauf, die gewaltige Masse für Immunität gegen Luftschall, die weiche Aufhängung für eine perfekte Entkopplung vom Untergrund. Das ist konsequent gedacht und umgesetzt, keine Frage. Das gilt auch für den Tonarm: Ein schnöder Neunzöller würde hier ob des Riesentellers ohnehin nicht passen, und wenn schon ein Zwölfzöller, dann richtig. Und so gibt‘s einen wunderschönen, dick hochglanzverchromten Ikeda IT 407, der ob seines überaus soliden Äußeren zu diesem Laufwerk passt wie kaum ein zweiter denkbarer Arm. Osamu Ikeda ist einer der legendären alten Herren, die in Japan die analoge Tradition aufrechterhalten; ihn zu einer Spezialversion seines Zwölfzöllers zu überreden, kann keine leichte Aufgabe gewesen sein. Dieser kardanisch gelagerte Arm ist so „lecker“, dass wir 33 Gramm effektive Masse und die damit einhergehenden Restriktionen bei der Tonabnehmerwahl gerne in Kauf nehmen, und so musste denn auch ein recht steifer Vertreter der Gattung unters Headshell: Das MFSL C3.5 basiert auf einem Miyabi Standard - das passt. Und wie. Ich könnte Ihnen jetzt erzählen, dass es ein durchaus lohnenswertes Experiment ist, Forte und Ikeda mit einem guten alten Denon DL-103 zu Leibe zu rücken; das schiebt zwar mächtig, reizt die Fähigkeiten dieses Duos aber nicht wirklich aus. Erst mit dem MFSL wird so richtig deutlich, was den EAT auszeichnet: Bass. Unglaublich energiereiche, staubtrockene, perfekt durchgezeichnete und feinst ausdifferenzierte tiefe Töne. Ob das in diesem Umfang noch im Toleranzbereich von „echt“ liegt, ist Geschmackssache, ich jedenfalls find‘s sensationell, und gerade bei etwas anspruchsvollerem Material wie meiner heiß geliebten Karajan- Aida sorgt dieses Fundament für eine Authentizität, die meiner Meinung nach zwingend dazugehört. Hier macht sich auch die zweite ohrenfällige Fähigkeit des EAT bemerkbar: Er staffelt extrem weit und stellt Interpreten exzellent ortbar in den Raum, auch das macht ihn gerade für Großorchestrales geeignet. Das ist keine sanfte, einschmeichelnde und entrückte Gangart - diese Kombi spielt erdig, direkt, aber dafür auch auf den Punkt. Und definitiv lässt sie das Kohlefaser-Miyabi in den schönsten Klangfarben strahlen - so hörbar richtig habe ich diesen Abtaster sehr selten beheimatet erlebt.Fazit
Ganz zweifellos einer der perfektesten Basskünstler überhaupt: schnell, präzise, trocken, durchhörbar - große Klasse. Das ist ein Plattenspieler, der von vorne bis hinten konsequent konzipiert und umgesetzt wurde, eigentlich gibt‘s hier nichts mehr zu verbessern.Kategorie: Plattenspieler
Produkt: EAT Forte / Ikeda IT 407
Preis: um 13900 Euro
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