Unser Hobby spiegelt die Welt da draußen wider: immer mehr, immer größer, immer teurer muss es sein. Zum Glück gibt es aber auch Gegenbeispiele. Mit dem dänischkanadischen Traumduo kann man seinen irdischen Musikfrieden finden.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenMit der RX2 PRO kündigt Brax nicht weniger als die Endstufe der Superlative an, vollgepackt mit Innovation und das erste Class-D Design der Marke.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenElegante Standbox mit Dayton Breitbänder
Einfach und gut
„Back to the roots“ heißt es für Thorsten Fischer bei diesem Bausatz der Variant GmbH, für den er als Entwickler zeichnet und bei dem er seine ganze Erfahrung bei der Konstruktion von Breitbänder-Boxen in die Waagschale wirft.
Technik
Der Dayton PS220-8 zeigt ganz klar, dass der vor allem für seine preiswerten Chassis bekannte Hersteller zu deutlich Höherem strebt. So auch im Preis: Mit 205 Euro UVP ist der Achtzöller der größte und teuerste Breitbänder der Point- Source-Baureihe des Herstellers. Auffälligstes Merkmal ist der nicht konvex, sondern konkav verlaufende Phase Plug aus Kupfer. Die Konusmembran besteht klassisch aus Papier, das allerdings mit Kevlar-Fasern verstärkt wurde.
Gehäuse
Beim Gehäuse greift der Konstrukteur ganz tief in die Kiste altbewährter Bauweisen und verwendet das TQWT-Prinzip, bei dem der Treiber etwa auf der halben Länge einer sich erweiterten Line sitzt, an deren Ende ein Bassreflexrohr für den Austritt der ganz tiefen Töne aus dem Resonator sorgt. Von außen kann man den Extra-Teiler nicht erkennen – die AVA23 sieht aus wie eine ganz normale, etwas wuchtige Reflexbox. Innen hat der Nachbauer der Box die Möglichkeit, durch mehr oder weniger Bedämpfung der Line den Tieftonanteil zu steuern. Bei unserer Testbox wurde die gesamte Schallführung mit Noppenschaumstoff belegt, was zu etwas weniger Basspegel bei einer tieferen Abstimmung führt – eine Variante, die ich für den normalen Hörbetrieb immer bevorzuge, weil jeder Raum den Basspegel unterhalb von 200 Hertz verstärkt, aber eben auch nur dann, wenn die ganz tiefen Töne auch vom Lautsprecher produziert werden. Einmal mehr gibt es für das Gehäuse der Variant GmbH einen Sonderapplaus für die hohe Anfassqualität und eine herausragende Optik, ganz einfach durch die Hochglanz-Dekorplatten, die durch geschickte Integration in den Seiten fast wie hochwertige Intarsien wirken. Entsprechende Maßanfertigungen von MDF roh bis hin zum fertig aufgebauten Gehäuse bekommt man wie immer auf Anfrage bei der Variant GmbH.
Frequenzweiche
Gleich drei Sperrkreise hat man der AVA23 spendiert, deren Einsatzbereiche sich im Einzelabgriff sehr schön nachmessen lassen.
Und hier noch einmal die nacheinander folgenden Entwicklungsschritte vom ungefilterten Breitbänder im Gehäuse bis hin zur fertigen Abstimmung:
Wir bitten an dieser Stelle im Namen des Entwicklers dafür um Verständnis, dass die Bauteile-Werte nicht veröffentlicht werden, um den Verkauf des Bausatzes exklusiv beim Konstrukteur sicherzustellen. Preislich sind wir übrigens bei der Ava23 für den Gesamtbausatz exklusive Gehäuse bei fairen 350 Euro.
Messungen
Bei der Abstimmung gefällt mir gut, dass Thorsten Fischer nicht alles an Breitbänder- Charakter herausgefiltert hat – eine sanfte Betonung des Mitteltonbereichs bleibt erhalten. Und doch sehen wir eine auf Achse und unter 15 Grad Messwinkel sehr ausgewogene Box, die erst ab 30 Grad wegen der großen Membran etwas stärker bündelt. Der Schwirrkonus macht, was er soll: Erweiterung des nutzbaren Frequenzbereichs mit einer mehr als akzeptablen Linearität auf Achse und wenig Unregelmäßigkeiten unter größeren Winkeln. Wie schon vorausgesagt, fällt der Bassbereich unterhalb von 200 Hertz flach ab, reicht aber bis in Regionen um die 40 Hertz. Nach oben hinaus wird die magische 20-Kilohertz-Marke mühelos erreicht. In den Disziplinen Resonanzen und Klirr setzt die Ava23 dann tatsächlich ein paar neue Maßstäbe für eine Box dieser Bauart: Nachschwinger sind zwar vorhanden, aber durch die Bank sehr gering ausgeprägt. Und: Die Box klirrt also so gar nicht: Ab dem Grundtonbereich bewegen sich K2 und K3 bei unserer 85-Dezibel-Messung an der Messgrenze und auch bei 95 Dezibel erkennt man eigentlich nur am steigenden K2 im Bass, dass der Treiber hier etwas mehr Hub machen muss. Chapeau! Der Impedanzverlauf ist nicht für Röhrenverstärker optimiert und zeigt den Einfluss der Sperrkreise. Den generellen Anstieg kann man aber mit einem RC-Glied parallel zu den Eingängen recht gut egalisieren – über den Daumen gepeilt würde ich es hier mit 22µF und 10 Ohm probieren.
Hörtest
Auf diesen Hörtest habe ich mich wirklich gefreut: Einen großen Breitbänder hatte ich schon lange nicht mehr im Klang+Ton-Hörraum. Und die Ava23 überzeugt auf der ganzen Linie: Die erwartet ausgewogene Bassabstimmung im Raum stellt sich in Form einer unaufgeregten und profunden Tieftonwiedergabe ein, die für ein solides Fundamt sorgt. Punch ist da, wenn gefordert, breite Flächen aus synthetischen Klangquellen ebenso – und das Ganze eben schön differenziert und definiert. Der Grund- und Mitteltonbereich ist tatsächlich ganz leicht im Fokus der Wiedergabe und setzt Stimmen und Solo- Instrumente schön vor den Hintergrund – und das natürlich mit der ganzen räumlichen Genauigkeit und Plastizität, zu der eine Punktschallquelle nun mal fähig ist. Und ganz oben hinaus gibt es einen wohldosierten Hochtonbereich, den man sich mit ein bisschen experimentieren beim Einwinkeln der Box genau so einstellen kann, wie man ihn gerne hat. Über alles ist die Ava23 für eine Breitbandbox ein hervorragender Allrounder geworden, den ich auch sogar als einzigen Lautsprecher im Haus nur empfehlen kann.
Aufbauanleitung
Der Aufbau erfolgt zunächst auf der Seitenwand, auf der der Teiler, Rückwand, Deckel und der Boden aufgeleimt werden. An dieser Stelle sollte nun wegen der noch gegebenen Zugänglichkeit die Bedampfung der Line vorgenommen werden. Danach werden bei der nun auf der Rückwand liegenden Box die zweite Seitenwand und die Front aufgeklebt. Danach erfolgt das Einfräsen der erforderlichen Löcher und der Einbau von Chassis und Weiche.
Weichenbestückung
Die Werte der Weiche werden bei diesem exklusiven, nur bei der Variant GmbH erhältlichen Bausatz nicht veröffentlicht.
Holzliste pro Box
MDF 19 mm
1 x 975 x 280 mm Frontseite
1 x 947 x 242 mm Rückseite
2 x 975 x 306 mm Seiten
2 x 306 x 242 mm Deckel, Boden
1 x 820 x 242 mm Teiler
Zubehör pro Box
Noppenschaumstoff
Polyesterwatte
Schrauben
Dichtstreifen
Terminal
Kabel
Reflexrohr HP/BR70, gekürzt auf 3 – 8 cm
Lieferant: Variant
Fazit
Für den Preis ein sicherer Tipp, um sich der Faszination Breitbänder anzunähern und gleichzeitig einen kompetenten Vollbereichslautsprecher zu haben.Kategorie: Lautsprecherbausätze
Produkt: Variant Ava23
Preis: um 350 Euro
Für den Preis ein sicherer Tipp, um sich der Faszination Breitbänder anzunähern.
Variant Ava23
Variant Ava23
Für die Älteren unter uns gehören diese Lautsprecher zu den ersten jugendlichen Audiowunschträumen, wie zum Beispiel das Klipschorn oder die Electro Voice Sentry III. Für alle anderen könnte dieser besondere Lautsprecher eine echte Überraschung werden.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenVon Audio System gibt es eine Vielzahl an Nachrüstlautsprechern für Audi. Wir schaffen den Überblick und testen das RFIT Set für den A6 C8.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenDie hochwertigen Sessel und Sofas von Sofanella sind modern, bezahlbar und schaffen ein gemütliches sowie ein bequemes Heimkinoerlebnis
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenForm follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenTechnische Daten | |
Chassishersteller : | Dayton |
Vertrieb: | Variant |
Internet | www.variant-hifi.de |
Konstruktion: | Michael Schmitz, Thorsten Fischer |
Funktionsprinzip: | TQWT |
Bestückung: | 1x Dayton Audio PS220-8 |
Nennimpedanz (in Ohm): | 8 Ohm |
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: | 92 dB |
B x H x T (in cm) | 28 x 97,5 x 32,5 cm |
Kosten pro Stück: | 350 Euro Gehäuse auf Anfrage |
Chassis: | Dayton PS220-8 |
Technische Daten | |
Hersteller: | Dayton |
Bezugsquelle | Variant GmbH |
Unverb. Stückpreis | 205 Euro |
Chassisparameter K+T-Messung | |
Z (in Ohm): | 8 |
Z 1kHz (in Ohm): | 7,8 |
Z 10kHz (in Ohm): | 10 |
Fs (in Hz) | 42 |
Re (in Ohm) | 6,2 |
Rms (in Kg/s) | 0.36 |
Qms | 6.19 |
Qes | 0,33 |
Qts | 0,31 |
Cms (in mm/N) | 1.68 |
Mms (in gr) | 8.4 |
BxL (in Tm) | 6,5 |
VAS (in Liter) | 107 |
LE (in mH) | 0,06 |
SD (in cm²) | 214 |
Ausstattung | |
Korb: | Druckguss |
Membran: | Papier/Kevlar |
Dustcap: | Nein |
Sicke: | Gummi |
Schwingspulenträger: | Nein |
Schwingspule (in mm): | 25 |
Xmax absolut: | Ja /-2,4 mm |
Magnetsystem: | Neodym |
Polkernbohrung: | Nein |
Sonstiges: | Phase Plug, Schwirrkonus |