Kategorie: Lautsprecherbausätze

Designer-Box mit günstiger Omnes-Audio-Bestückung


Hübsch und kompetent

Lautsprecherbausätze HSB DK-Sat MKII im Test, Bild 1
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Manchmal ist eine leichte „Schieflage“ zwischen Materialpreis und Bauaufwand ja nicht zu vermeiden – gut zu sehen an unseren teilweise extrem hochwertig bestückten Bauvorschlägen in MDF roh. Es geht aber auch andersherum.

Anders als bei unseren in dieser Beziehung immer unter Zeitdruck leidenden Bauvorschläge kann sich der Selbstbauer zuhause alle Zeit der Welt nehmen, sich ein geschmackvolles Design, passend zum Interieur, zu überlegen und in Ruhe aufzubauen. So auch hier bei der DK-Sat MKII, die ein Community-Mitglied von Hifi Selbstbau aufgebaut hat und die wie die „OneAndTwo“ von den DIY-Granden Thomas Ahlersmeyer und Theo Winterscheid entwickelt wurde.   

Technik


Die Chassisbestückung der Box ist identisch zur Spirit 5.1 von Blue Planet Acoustic, weswegen einige Textpassagen aus der entsprechenden Ausgabe übernommen wurden. Der Tiefmitteltöner ist der Omnes Audio MW 5.0 Alu. Für einen mehr als fairen Preis von 35 Euro gibt es einen Treiber mit solidem Druckgusskorb, einer eleganten Aluminium-Membran mit inverser Dustcap, großzügigen Belüftungsmaßnahmen und einem ordentlichen Antrieb – damit kann man zufrieden sein.

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Die durchschnittlich 88 Dezibel an 2,83 Volt liegen breitbandig an – der Frequenzgangverlauf ist nicht perfekt gerade, verläuft aber bis immerhin vier Kilohertz unproblematisch. Auch das Rundstrahlverhalten bis dahin ist exzellent. Die K3-Spitze bei 3 Kilohertz korrespondiert mit der recht ausgeprägten Membranresonanz und verschwindet bei entsprechender elektrischer Filterung, während die kleine 300-Hertz-Spitze kaum ins Gewicht fällt. Das Wasserfalldiagramm zeigt im wichtigen Mitteltonbereich ein sehr sauberes Ausschwingverhalten. Der AMT 50 ist einer der günstigsten AMTs auf dem Markt, ist aufgrund seiner Größe nicht ultratief einsetzbar, macht aber ansonsten alles richtig: Hohe obere Grenzfrequenz, ordentlich Wirkungsgrad und ein gutes Rundstrahlverhalten machen ihn zur ersten Wahl für die Kombination mit einem kleinen Tieftöner, wie hier.  

Gehäuse


Die fotografierte Box besteht aus gefrästen und aufeinander geleimten Multiplexplatten, die anschließend bündig gefräst und geschliffen werden – in Zeiten von CNC-Fräsen vielleicht gar nicht mehr so schwer zu realisieren, aber in Handarbeit eine Drecks-Maloche, fragen Sie mich mal nach der Bauphase meines Mini-Monitors vor vielen Jahren… Die Oberflächen der äußeren Platten sind weiß beschichtet, was einen reizvollen Kontrast zur Birkenholz-Oberfläche der Multiplex-Kanten ergibt. Ansonsten fallen noch die optisch passenden Ständer und Weichenkistchen auf – in Sachen Lautsprechertechnik gibt es einen Dayton-Passivradiator und einen außermittig positionierten Hochtöner, der so zumindest teilweise die bauartbedingten scharfen Schallwandkanten abfängt.  

Frequenzweiche


Der Frequenzgang des Tiefmitteltöners muss etwas „modelliert“ werden, deswegen hat er ein Filter dritter Ordnung bekommen, der ihn zuerst leicht im Pegel absenkt und dann auf der Trennfrequenz steil filtert. Der Hochtöner braucht nur einen Filter zweiter Ordnung und einen Vorwiderstand direkt am Treiber. Das geistige Eigentum an diesem Bauvorschlag ist geschützt – die genauen Werte der Bauteile gibt es bei Kauf des Bausatzes oder der Baumappe.  

Messungen


Wir sehen einen im Mitteltonbereich recht linearen Frequenzgang mit einem ordentlichen Wirkungsgrad: über 85 Dezibel für eine Box dieser Größe ist schon gut, auch, wenn es sich um einen 4-Ohm-Tieftöner handelt. Natürlich geht in einem solchen Fall der Tiefbass etwas verloren, aber das kann man bei der Boxengröße ja durch wandnahe Aufstellung kompensieren – und genau das sehen auch die Konstrukteure mit einer Empfehlung von 50 Zentimetern Wandabstand so. Damit geht es dann auch hinunter bis in die 50-Hertz-Region und darunter.

Lautsprecherbausätze HSB DK-Sat MKII im Test, Bild 5
Die Dayton-Passivmembran DS-175PR strahlt die ganz tiefen Töne nach hinten ab
Etwas frisch ist die Hochtonabstimmung, bei der der Pegel auf Achse bis 20 Kilohertz stetig ansteigt. Unter Winkeln sieht das schon deutlich gleichmäßiger aus, so dass ich eine gerade Aufstellung empfehlen würde – und keinen unbedämpften Raum. Die Klirrmessung bei 85 Dezibel sieht hervorragend aus, während man bei 95 Dezibel einen in Hochton- und Bassbereich steigenden K2 erkennt, der aber immer noch in Ordnung ist – lauter sollte es dann auch nicht werden, aber dafür ist eine solche Box auch nicht gedacht. Und auch das Wasserfalldiagramm zeigt nur kleinere Artefakte, die gerade bei kleinen Gehäusen recht normal sind, hier aber durch die hinten liegende Passivmembran keine Chance haben, nach außen zu dringen. Der Impedanzverlauf ist konstant über 5 Ohm und somit unproblematisch.  

Klang


Bei freier Aufstellung offenbart die DK-Sat MKII ein anspringendes und offenes Klangbild mit einem leicht hellen Timbre. Der fehlende Pegel im Tiefbass stört nicht weiter und bei einer Aufstellung näher an der Rückwand ist der Eindruck dann ganz weg. Zusammen mit dem neutralen Grund- und Mitteltonbereich wird es dann wirklich „erwachsen“, was die kleine Box zu Besten gibt. Durch den frisch aufspielenden AMT ergibt sich dann auch ein sehr dynamischer Hochtonbereich, wo der Air Motion Transformer seine dynamischen Eigenschaften entfaltet – hier kann man wie gesagt die Klangbalance ganz einfach von „frisch“ auf „neutral-gediegen“ einstellen. Hier sollte man ohnehin ein bisschen spielen, denn auch die räumliche Abbildung profitiert ungemein von der richtigen Aufstellung, bei der sich die Musik völlig von den Boxen löst – umso mehr, wenn man diesen ungemein kompetenten Lautsprecher ganz unten mit einem Subwoofer ergänzt.  


Aufbauanleitung


Die Box wird am besten auf einer Seitenwand aufgebaut, auf der man Deckel, Rückwand und Boden aufklebt. Dann folgt die zweite Seitenwand und schließlich die Front. Anschließend werden die Chassis eingefräst und schließlich alle Löcher gesägt. Nach Beendigung der Holzarbeiten folgt die Verkabelung und das Einbringen des Dammaterials, bevor die Chassis eingebaut werden. Die Weiche kann wie gezeigt extern aufgebaut werden oder in der Box unterhalb der Passivmembran an der Rückseite.  

Holzliste (einfaches Gehäuse)


Material: 19 mm MDF

1x 30,0 x 20,0 cm / 45° Frontplatte, Ruckwand
2x 30,0 x 28,0 cm / 45° Seitenwände
2x 28,0 x 20,0 cm / 45° Deckel, Boden  


Zubehör pro Box


 1 Matte Sonofil
 1 Matte Akustik-Noppenschaumstoff
 Terminal
 Kabel
 Schrauben
 Dichtband


Lieferant: Blue Planet Acoustic  

Weichenbestückung 

entfallt – geschützter Bausatz  

Fazit

Die DK-Sat MKII ist nicht nur ein ausgesprochen hübscher, sondern auch ein sehr gut klingender Lautsprecher, der die durch das Design geschürten Erwartungen mehr als erfüllt.

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Kategorie: Lautsprecherbausätze

Produkt: HSB DK-Sat MKII

Preis: um 180 Euro(Bausatz ohne Holz)

10/2024

Die DK-Sat MKII ist ein sehr gut klingender Lautsprecher, der die durch das Design geschürten Erwartungen mehr als erfüllt.

HSB DK-Sat MKII

10/2024

HSB DK-Sat MKII
PREIS-TIPP
Ausstattung & technische Daten 
Technische Daten
Chassishersteller : Omnes Audio 
Vertrieb: Omnes Audio, Oberursel 
Internet k.A. 
Konstruktion: Thomas Ahlersmeyer, Theo Winterscheid 
Funktionsprinzip: Bassreflex 
Bestückung: 1 x Omnes MW5.0 Alu 1 x Omnes AMT 50 1 x Dayton DS-175PR 
Nennimpedanz (in Ohm): 4 Ohm 
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: 85 dB 
Kosten pro Stück: ca. 180 Euro (Bausatz ohne Holz) 
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Autor Thomas Schmidt
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