Für die Älteren unter uns gehören diese Lautsprecher zu den ersten jugendlichen Audiowunschträumen, wie zum Beispiel das Klipschorn oder die Electro Voice Sentry III. Für alle anderen könnte dieser besondere Lautsprecher eine echte Überraschung werden.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Zu Audio Druid V
Zu-Packend
Zu Audio kennt jeder – irgendwie. Und fragt man sich durch die Reihen derer, die die außergewöhnlichen US-Lautsprecher schon mal gehört haben, dann erntet man ganz sicher keine gleichgültigen Kommentare
Gleich zu Beginn dieses Testberichts müssen wir klar feststellen, dass es passieren kann, dass man eine Box von Zu Audio gehört hat und sie klanglich schlimm fand – übrigens eine Sache, die der Hersteller und der neue Vertrieb Mach One aus Ingolstadt auch ganz offen kommunizieren. An dieser Stelle empfehle ich die Lektüre der Hersteller-Webseite, die auf eine typisch amerikanische und sehr humorvolle Art und Weise den Geist ihres Produkts erklärt – das Team hinter Zu Audio ist das, was man gemeinhin als positiv verrückt bezeichnet. Man steht ganz klar dazu, dass die Zu Druid – um die geht es hier – und ihre Stallgenossen ganz spezielle Lautsprecher sind, die auch eine spezielle Behandlung erfordern.
Jeder Zu-Lautsprecher basiert in erster Linie auf einem Breitbänder – bei unserer Druid ist dieser so groß, dass er im Hochtonbereich ab etwa 8 Kilohertz durch ein kleines Horn mit Druckkammertreiber unterstützt wird. Dieser stammt von der wohlbeleumundeten Marke Radian, die mit die besten PA-Treiber der Welt herstellen – also nicht die schlechteste Wahl, wenn auch der gewaltige Treiber fast als etwas überdimensioniert für ein paar Glanzlichter ganz oben erscheint – aber besser so als andersherum. Der Breitbänder selbst basiert auf einem Serienprodukt eines anderen großen amerikanischen PA-Produzenten, wurde aber von Zu Audio gerade in Sachen Membran heftig modifiziert. Doch auch wenn die Forschungen im Hause Zu bezüglich eines neuen, optimalen Materials für Lautsprechermembranen kontinuierlich weitergehen, ist der aktuelle Treiber immer noch mit dem Basismaterial Papier versehen, das allerdings mit einer geheimen Rezeptur beschichtet und verstärkt wurde – kleinste keramische und synthetische Partikel bilden das Rückgrat dieses Wundermittels, das dem großen Breitbänder in der Tat zu einem mehr als manierlichen Frequenzgang und einem verblüffend zivilen Resonanzverhalten verhilft. Natürlich hat das Chassis einen extrem kräftigen Antrieb, der mit der leichten Membran keine Mühe hat, einen Wirkungsgrad von um die 100 dB zu erzielen. Und wenn man sich jetzt den Gesetzen der Physik beugen würde, könnte man das sogar sehr breitbandig tun – mit einem entsprechend großen Bassreflex- Lautsprecher oder einem eher noch größeren Horn. Überschlägig würde eine solche Konstruktion aber Gehäusevolumina jenseits der 150 Liter erfordern – zu groß für den normalen Hörraum. Also hat man sich bewusst für ein Gehäuse entschieden, das zwar recht hoch und breit baut, dafür aber gerade einmal 18 Zentimeter tief ist. Dies ergibt in unserer Freifeldmessung einen unterhalb von 300 Hertz stetig abfallenden Schalldruckpegel bis hin zur unteren Grenzfrequenz von rund 40 Hertz. Im Hörraum kann so etwas sehr einfach kompensiert werden, indem man den Lautsprecher nah an der Wand platziert – auf jeden Fall näher als einen halben Meter an die Rückwand. In meinem Fall war ich mit einem Abstand von 30 bis 40 Zentimetern hoch zufrieden. Eine kleine Justiermöglichkeit hat man zudem mit dem Abstand des Sockels vom Boden, weil hier der Reflexkanal mündet. Robert Andorf vom Vertrieb Mach One hat uns dankenswerterweise noch zwei andere Werkzeuge an die Hand gegeben, mit denen wir spielen durften. Da wäre zum einen der wundervolle Röhrenvollverstärker Leben CS-600, auf den ich seit einem lange zurückliegenden Test seines kleinen Brüderchens CS-300 ein Auge geworfen hatte, zum anderen der Zu-Audio-Subwoofer Undertone, der die Tieftonangelegenheit aktiv regelt. Auch mit dem Leben-Vollverstärker kann man innerhalb eines gewissen Rahmens an der Bass-Schraube drehen: Andorf hat den Bassregler (ja, so etwas gibt es noch!) so weit modifiziert, dass er mit einer moderaten Anhebung von +3 dB auch bei freier Aufstellung des Lautsprechers eine annehmbare Tieftonwiedergabe erzielt. Trotzdem: Die vom Hersteller empfohlene wandnahe Aufstellung würde ich im Solo-Betrieb vorziehen – dann ergibt sich nämlich eine auf einem ausreichend tiefen und vor allem extrem trockenen und dynamischen Bass basierende Wiedergabe – federnd und druckvoll wie zu den großen Zeiten der großen Pappen, um es mal salopp zu formulieren. Bei aller Liebe zum feinen Detail und Auflösung: Die subjektive Qualität eines Lautsprechers steht und fällt mit dem Fundament, auf dem er aufbaut. Und das ist bei der Zu Druid aus äußerst stabil ausgehärtetem Beton. Die Variante mit der Bassanhebung aus dem Verstärker habe ich dagegen nur als zweite Wahl empfunden – zwar wurde es tatsächlich deutlich substanzieller, allerdings um den Preis einer im Oberbass etwas „angedickten“ Wiedergabe, die mir persönlich etwas zu viel war – wobei ich gerne zugebe, dass einige der Kollegen das durchaus anders gesehen haben. Der Königsweg bei freier Aufstellung und großen Hörräumen ist ohne Zweifel der Subwoofer Undertone, der aus den Druids ein vollwertiges Beschallungssystem macht, das keine Wünsche mehr offen lässt – und wir reden hier von Räumen, die 60 Quadratmeter und mehr aufweisen. Im Ernst: So baut man einen Subwoofer: Hervorragendes Ausgangsmaterial und luxuriöse Einstellmöglichkeiten lassen keinen Wunsch offen. Damit haben wir die Möglichkeiten im Bassbereich erschöpfend abgeklärt – wie aber sieht es in den anderen Regionen aus? Nun, ab dem Grund- bis in den Mitteltonbereich hinein tut die Zu Druid etwas, das ich so von einer Breitband-Box nicht erwartet habe: Sie spielt bei aller Dynamik und Kraft auf einem extrem hohen Niveau, was ihre Neutralität betrifft. Ganz im Ernst: Die Druid ist ohne Abstriche klassiktauglich – eine Musikrichtung, die ich sonst bei Fullrange-Laustprechern lieber meide, findet man doch in einem großen Orchester immer eine Instrumentalgruppe, die verfärbt wiedergegeben wird. Nicht so bei der Zu Audio: Selbst Wagner-Ouvertüren oder Beethoven-Symphonien gibt sie originalgetreu und sauber wieder – nur eben mit mehr Schmelz und Leidenschaft als die heute handelsüblichen Mehrwegeboxen. Diese Qualität setzt sich bis in den Hochtonbereich fort, wo der Hochtöner ohne merklichen Übergang immer mehr ins Geschehen einsteigt und für die Feinheiten sorgt, die die große Membran des Breitbänders nicht mehr voll wiedergeben kann. Ein Wort noch zu den verwendeten Verstärkern: An normalen Transistor-Verstärkern spielt die Druid schon mehr als anständig – sogar ein günstiger Schaltverstärker machte mit der wirkungsgradstarken Box eine gute Figur. Dennoch habe ich in unserer Hörumgebung festgestellt, dass die Zu mit einem Röhrenverstärker mit ein bisschen Leistung zu richtig großer Form aufläuft – dann wird die Wiedergabe noch einmal lebendiger und man spürt förmlich das Durchatmen der ganzen Anlage. Und das beste dabei ist: Rock‘n‘Roll und dunkler Anzug profitieren davon gleichermaßen.Fazit
Die Zu Druid in ihrer inzwischen fünften Version bietet alle positiven Eigenschaften einer großen Breitbandbox, während die sonst üblichen Nachteile einfach atomisiert wurden – die Innovationskraft und ständige Weiterentwicklung zahlen sich voll aus!Kategorie: Lautsprecher Stereo
Produkt: Zu Audio Druid V
Preis: um 7000 Euro
alle positiven Eigenschaften einer großen Breitbandbox, während die sonst üblichen Nachteile einfach atomisiert
Zu Audio Druid V
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenVertrieb | Mach One, Ingolstadt |
Telefon | 0841 33670 |
E-Mail: | info@machone.de |
Internet | www.machone.de |
Gewicht(in Kg): | 36 |
Garantie: | 5 |
B x H x T (in mm) | 290/1260/180 |
Chassis: | 260-mm-Breitbänder mit Druckkammer-Superhochtöner |
Ausführung: | Alle RAL-Farben nach Bestellung |
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