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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenLautsprecher MoFi SourcePoint 10
Mit dem Herzen hören
Kennen sie Andrew Jones? Nein, das ist nicht der Bassist einer legendären englischen Band oder ein berühmter australischer Tennisspieler. Jones ist einer der Lautsprecherentwickler der Neuzeit. Und einer, der mit Leichtigkeit alte Überzeugungen über Bord wirft.
Wer ist Andrew Jones?
Auf der High-End 2023 hatte ich Gelegenheit, ein langes Gespräch mit Andrew Jones zu führen, das meine alte Überzeugung bestätigt hat: man muss nur den Macher kennen lernen, um zu wissen, was für ein Produkt man bekommt. Auf den MoFi Coax bezogen bedeutet das, einen unglaublich kompetenten, freundlichen, lockeren und fokussierten Menschen zu erleben, dessen Lautsprecher, das als kleiner Vorgriff, seinem Wesen voll entspricht. Andrew Jones hat tiefe Spuren in der Lautsprecherhistorie hinterlassen. Erste Schritte in der Industrie hat der studierte Physiker und Akustiker in den 80er Jahren des 20.
Grundsätze
Andrew Jones macht ganz deutlich, dass am Anfang seiner Entwicklungen sehr ausführliche Messungen stehen. Messungen, die nicht jeder imstande ist, akkurat auszuführen und zu interpretieren, wie er mir mit gesundem Selbstbewusstsein erklärt. Erst wenn er seine technischen Ziele erreicht, von denen er sehr genau weiß, welchen Einfluss sie auf den Klang haben, hört er ausführlich. Er erklärte mir, es gäbe so viele bekannte Einflüsse auf den Klang, die sich messtechnisch verifizieren ließen - wenn man sie eben kenne, die richtigen Messmethoden zur Hand hätte und sie entsprechend interpretieren können. Er hat natürlich Recht. Dass er auch ein leidenschaftlicher Musikfreak ist ergibt eine ideale Kombination für einen Lautsprecherentwickler, der möchte, dass man am Ende über seine Lautsprecher „mit dem Herzen“ Musik hören kann.
Alte Ideale über Bord werfen
Alle bisherigen Coaxdesigns von Andrew Jones waren 3-wegig. Er hat immer wieder betont, dass der bessere 2-Wege-Lautsprecher ein 3-Wege-Lautsprecher sei und wer etwas anderes behaupte, der habe es eben nicht hin bekommen. Doch wie alle großen Geister ist auch Jones bereit, sich von alten Überzeugungen zu lösen, wenn sich ein neuer Weg auftut. Woher kam das Umdenken? Nun, MoFi gab ihm praktisch alle Freiheiten, die sich ein kreativer Geist wie er nur wünschen kann. Sie haben nur grob skizziert, was sie gerne hätten: einen vollwertigen Lautsprecher mit einem ausgedehnten, knackigem Bass und guter Auflösung.
Größencheck
Der Aufwand, ein richtig gutes 3-Wege- System hinzulegen, ist groß. Also überlegte Jones tatsächlich, was ihn von 2-Wegen abhielt. Da ist zum einen der Wunsch, die Bewegungen des Konus zu minimieren. Das ist auch nur zu verständlich, denn die Anomalien, die dadurch entstehen, dass der Hochtöner in der Mitte des Konus, speziell wenn es sich um ein Horn handelt, ständig neue Abstrahlverhältnisse vorfindet, kann sich jeder ausmalen. Wie kann er das erreichen? Durch die Beschränkung des Frequenzgangs, wie er es bei seinen 3-Wege- Designs bisher getan hat. Oder er macht einfach den Woofer größer, was er noch nie getan hat. Im Vergleich zu manchen seiner früheren Designs hat er hier die Fläche fast vervierfacht und die Bewegungen der Membran damit geviertelt: Bingo. So konnte er auch MoFis Wunsch nach einem satten Bass entsprechen. Fehlte noch der Hochtöner.
Clever und smart
Auch wenn sich Jones vom Profibereich inspirieren ließ, wollte er keinen Druckkammertreiber einsetzen. Das damit verknüpfte Horn verursachte ihm zu viele Anomalien. Nein, eine Kalotte sollte es sein, aber eine große. Und er hat ihr auch eine breite Sicke verpasst, die laut Jones wie ein Ringradiator wirkt. Dadurch braucht sie auch keine größeren Auslenkungen zu leisten, was wiederum der exemplarischen Klangreinheit dieses Lautsprechers entgegen kommt. Das gleicht auch den „Kraftakt“ aus, dass er bereits bei 1.6kHz trennt. Außerdem, und das ist ein weiterer genialer Kniff von Jones, ist die Membran des Tieftöners so gestaltet, dass sie wie ein Waveguide für den Hochtöner wirkt. Dafür hat er lange Formen optimiert und mit 3-D-Drucken simuliert. Schließlich ist er bei der fertigen Form gelandet, die quasi „nebenbei“ auch eine überragende Abstrahlung außerhalb der Hörachse bietet. Und dann entwarf er für diesen Bass, der natürlich ein Tiefmitteltöner ist, eine flache, gefaltete Sicke, die laut Jones auch dafür sorgt, dass die Hochtonanteile, die sich über den Papierkonus nach außen bewegen, nur minimal gestört werden.
Antrieb, Weiche und Gehäuse
Jones hat natürlich auch äußerste Sorgfalt auf einen sauberen, verzerrungsfreien Antrieb gelegt. Sein „Twin-Drive“ genanntes Magnetsystem erzeugt ein vollsymmetrisches Magnetfeld, das Amplitudenmodulationen und Intermodulationsverzerrungen minimiert. Dafür setzt er getrennte, hocheffektive Neodymium- Magnete ein, die im Fall des Hochtöners direkt in der Schwingspule sitzen. Dazu kommen die bekannten Tricks wie ein Kupferkurzschlussring nach dem Bassmagneten und Kupfer im Luftspalt von Tiefmittel- und Hochtöner. Zudem löschen die sich gegenüberliegenden Magnetstrukturen Verluste im Magnetfluss aus. Der finale Kniff gelang ihm, als er die Polarität an den Magneten umdrehte. Die Weiche, ach die Weiche, Jones winkt ab. Für ihn ist die Kategorisierung in Ordnungen nicht hilfreich. Linkwitz-Riley und Konsorten sind ihm zu theoretisch und nicht wirklich realitätskonform. Also keine Angabe: ich mag den Mann immer mehr. Bleibt das Gehäuse, das mit seiner sich nach hinten verjüngenden Form, die auch in den Ständern aufgegriffen wird und der auffälligen Front ebenfalls ungewöhnlich ist.
Feinabstimmung
Andrew Jones sprach darüber, dass er in den Monaten vor dem Launch der Lautsprecher, als technisch alles zu seiner Zufriedenheit gelöst war, viele Leute zum Hören eingeladen hat. Das waren aber keine „HiFi“-Leute, sondern Musiker, Musikproduzenten und einfach nur Freunde. Keiner fühlte sich genötigt, HiFi-Begriffe zu benutzen, um diesen Lautsprecher zu beschreiben. Mir geht es, offen gestanden, genau so. Ich wollte sofort Musik hören und dann noch mehr. Passend dazu ließ er die Prototypen zum ersten Mal auf einer Hochzeit spielen. Jones hat vollkommen recht, dieser Lautsprecher ist kein HiFi-Ding, er ist ein ganzheitliches Erlebnis, eine Musikmaschine. Und mit 91db Wirkungsgrad und einem Impedanzminimum von 6.4 Ohm bei 150 Hertz auch leicht zu treiben. Seine freundliche Abstrahlcharakteristik füllt jeden Raum mit Musik. Und wie klingt sie jetzt, die MoFi SourcePoint 10?
Klang
Ach, bei diesem Lautsprecher und seinem Klang bin ich sofort zu Hause. Er klingt sehr direkt, ohne einem ins Gesicht zu springen. Sehr organisch, ohne irgend ein Detail zu verschweigen. Einfach sehr, sehr geil mit einer leicht „dunklen“ Abstimmung. Ich werde ganz und gar in Mark Hollis´ „Inside Looking Out“ hineingezogen, bis ich plötzlich stutze. „Was ist denn das?“, frage ich mich. Denn nach etwa dreieinhalb Minuten nehme ich eine Art Metronom im Hintergrund wahr, das mir vorher noch nie aufgefallen ist. Und es ist tief im Raum platziert, quasi über der Musik schwebend. Wo war das bisher? Auf Dominic Millers Soloscheibe „Vagabond“ begeistert mich wieder einmal das sensationell feinfühlige Schlagzeugspiel von Ziv Ravitz. Hier glänzt die MoFi mit angebrachter Dezenz und Finesse, extrem natürlichen Mitten und dem wunderschönen Ausschwingen der Töne. Ich habe noch mehr Lust auf Schlagzeug. Das fast erotische, tänzerische Drumming des ehemaligen Weather Report Schlagzeugers Peter Erskine auf „Erskoman“ mit seiner wunderbaren Big Band bringt den unglaublich ausgedehnten, hervorragend definierten Tieftonbereich des Lautsprechers im Zusammenspiel mit einer Auflösung, die immer im Dienst der Musik steht, besonders gut zur Geltung. Es scheint vollkommen egal zu sein, welche Musik ich mit diesen Lautsprechern höre, sie scheint immer genau für mich gespielt zu werden. Mal erlebe ich einen organischen Löwen oder ein sensibles Kätzchen, was immer die Musik vorgibt. Dass es zwar einen Sweet Spot gibt, der aber keineswegs verpflichtend ist, macht sie für mich besonders wertvoll. Nahezu überall im Raum kommt das Gros der musikalischen Informationen mit ausreichend Pegel an. Pegel kann sie übrigens auch, John Campbell lässt grüßen. Und leicht zu treiben ist sie zudem. Zu viel Lob? Ich kann’s nicht ändern.
Fazit
Der erste MoFi Lautsprecher ist dank der genialen Entwicklung von Andrew Jones ein echter Paukenschlag und schlicht einer der besten Schallwandler, die ich in den letzten 20 Jahren gehört habe.Kategorie: Lautsprecher Stereo
Produkt: MoFi Source Point 10
Preis: um 5000 Euro
ein echter Paukenschlag und schlicht einer der besten Schallwandler, die ich in den letzten 20 Jahren gehört habe.
MoFi Source Point 10
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Garantie | 5 Jahre |
H x B x T | 368 x 572 x 406 mm |
Gewicht: | 21 kg |
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