Kategorie: Lautsprecher Stereo

Einzeltest: KEF Reference 5


Königsklasse

Lautsprecher Stereo KEF Reference 5 im Test, Bild 1
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Man hielt es kaum für möglich, aber als die „alte“ Reference-Serie von KEF vor ein paar Jahren von den neuen, schlankeren Boxen mit dem kleinen Uni-Q-Chassis abgelöst wurde, gab es noch einmal einen deutlichen Qualitätssprung – Zeit, dass wir uns das Topmodell der Serie ansehen

KEF hat es wie kein anderer Hersteller verstanden, immer auf Höhe der Mode, ja, eigentlich sogar immer ein Stückchen weit voraus zu sein. Und damit meine ich nicht nur designerische Ikonen wie die große Metallskulptur Muon oder die bahnbrechende Blade – nein, auch die neue Sachlichkeit der eckigen und exquisit verarbeiteten Reference-Reihe lässt mit einem Schlag die ja ebenfalls vorzüglichen Boxen der Vorgängerserie, ja, alt aussehen. Die Reference 5 – so sagt uns schon der Name – besitzt 5 Chassis (eigentlich 6, dazu aber später), die sich symmetrisch auf der schlanken Front gruppieren Schon ein einzelnes Exemplar der Reference 5 bringt über 60 Kilogramm auf die Waage. Dabei sind die rund 130 Zentimeter Lautsprecher erstaunlich elegant und wohlproportioniert.

Lautsprecher Stereo KEF Reference 5 im Test, Bild 2Lautsprecher Stereo KEF Reference 5 im Test, Bild 3Lautsprecher Stereo KEF Reference 5 im Test, Bild 4Lautsprecher Stereo KEF Reference 5 im Test, Bild 5Lautsprecher Stereo KEF Reference 5 im Test, Bild 6Lautsprecher Stereo KEF Reference 5 im Test, Bild 7Lautsprecher Stereo KEF Reference 5 im Test, Bild 8Lautsprecher Stereo KEF Reference 5 im Test, Bild 9
Ihr beachtliches Gewicht beruht eher auf einem extrem aufwendig ausgeführten Gehäuse sowie dem satten Materialeinsatz bei den eingebauten Lautsprecher-Chassis. Denn wie schon seit 30 Jahren bei allen Modellen der Reference- Serie üblich, haben die KEF-Entwickler unter Leitung des Chef-Akustikers Dr. Jack Oclee-Brown kein noch so kleines Detail dem Zufall überlassen und sowohl bei der Chassis-Technologie als auch bei der Gehäusekonstruktion das technische Optimum kompromisslos ausgereizt – eine echte „Reference“ also. Die Gehäuse verfügen über eine Reihe von massiven Innenversteifungen und eine aus Verbundmaterial gefertigte Schallwand, welche mit „unsichtbaren“ Schraubbolzen von hinten mit dem Gehäuse verbunden wurde. Diese Maßnahmen sorgen für das beachtliche Gewicht der Reference-Lautsprecher und verhindern praktisch jede ungewollte Gehäuseresonanz, sie reduzieren das Mitschwingen von Gehäusewänden auf ein absolutes Minimum. Bei der Konstruktion der Gehäuse (und Chassis) haben die KEF-Entwickler auf 40 Jahre Erfahrung, intensive Messtechnik und ausgefeilte Computersimulationen gesetzt sowie jedes Detail in wochenlangen Hörtests in der Praxis überprüft. Die Reference-Lautsprecher sind in den Versionen Klavierlack-Schwarz oder Walnuss- oder Rosenholz-Echtholzfurnier mit Hochglanzlackierung erhältlich. Als besonders auffällig gestaltete „Kent-Engineeringand- Foundry“-Editionen sind für einen Aufpreis auch Varianten in Schneeweiß mit blauen Applikationen und blauem Uni-Q-Chassis sowie in Klavierlackschwarz mit kupferfarbenem Treiber aufgelegt worden. Welche Farbversion der anspruchsvolle Musikfreund auch wählen mag, in allen Fällen ist die Verarbeitungsqualität der Lackierung über jeden Zweifel erhaben. Auch die zu den Reference 5 gehörenden Standfüße aus massivem Metall samt verstellbaren Spikes sind schon für sich allein genommen echte Schmuckstücke. Auf der Rückseite der Gehäuse findet sich jeweils ein Bi-Wiring-Anschlussterminal der Extraklasse: Vier riesige und griffige Schraubklemmen nehmen selbst die dicksten Kabelenden oder Kabelschuhe in die Zange. Zwei weitere Schraubklemmen verbinden bzw. öffnen im Inneren des Terminals die Kontakte der Bi-Wiring-Klemmen; umständliches Hantieren mit Draht- oder Blechbrücken beim Anschluss von einem Single-Wire ist somit nicht nötig – eine perfekte, durchdachte und praxisnahe Detaillösung! Die Reference 5 ist als Bassreflexkonstruktion ausgelegt und verfügt naturgemäß über Bassreflexrohre auf der Gehäuserückseite. Diese sind bei den KEF-Reference allerdings aus weichem Gummi hergestellt und verringern so ebenfalls eventuell auftretende Resonanzen im Reflexkanal. Jedem Reference-Lautsprecher liegt außerdem ein zweiter Satz Bassreflexrohre zum Austausch bei: Eine längere Version verleiht den Lautsprechern etwas mehr Tiefgang, wogegen die kürzere Rohrlänge für etwas mehr „Druck“ sorgt. Je nach Raumgröße, Aufstellungsort und persönlichem Geschmack lässt sich so der Tieftoncharakter einer Reference unterhalb 60 Hertz noch etwas feintunen. Auf der Suche nach dem „perfekten“ Schallwandler haben Generationen von Entwicklern aller Hersteller diverse Konzepte erdacht und über Jahre verfeinert. Eines der erfolgversprechendsten Konzepte war schon immer die Anordnung eines Hochtöners im akustischen Zentrum eines Tiefmitteltöners, der sogenannte Koaxial-Lautsprecher. Bei diesem Bauprinzip werden nahezu alle Frequenzen des Hörbereichs von einer fast perfekten Punktschallquelle erzeugt, Laufzeit- und Phasenunterschiede zwischen Mittel- und Hochton gibt es bei diesem Konzept praktisch nicht. KEF baut als einer der wenigen Hersteller seit Jahrzehnten auf dieses Koaxial- Konzept und hat nach mehreren Generation der Uni-Q-Chassis aktuell einen ausgereiften und nahezu perfekten Mittel- Hochtontreiber zur Hand. Der 2014er-Uni-Q-Treiber, der in allen Modellen der Reference-Serie zum Einsatz kommt, besteht aus einer speziell geformten 110-mm-Aluminium-Membran, in deren Zentrum eine 25-mm- Alukalotte als Hochtöner arbeitet. Beide Membranen verfügen über jeweils eigene, leistungsstarke Schwingspulen und Magnetantriebe. Eine „Tangerine Waveguide“ genannte Schallführung vor der Hochtonkalotte verleiht dem Hochtöner zudem eine auffällige Optik und ein verbessertes Abstrahlverhalten. Ab ca. 350 Hertz arbeiten die Uni-Q-Chassis quasi als ideale punktförmige Schallquelle und sind der akustische Dreh- und Angelpunkt jedes Reference-Lautsprechers. Für Frequenzen darunter setzt KEF bei den Reference-Modellen auf zusätzliche Tieftontreiber mit jeweils 130 mm messenden Flach-Membranen aus Aluminium. Diese hochbelastbaren Treiber arbeiten dank der stabilen Membranen als nahezu perfekte Kolbenschwinger mit minimalen Partialschwingungen, auch sorgt die flache Membran für möglichst geringe Phasenprobleme bei der Abstrahlung des Schalls von der Membranmitte und dem Membranrand. Die gesamte „Oberfläche“ der Reference-Fronten ist aufgrund der eingesetzten Chassis relativ eben und hat nur geringe Vertiefungen (übliche Konusmembranen haben eine ausgeprägtere Formgebung), ein Umstand der sonst übliche Kantenbrechungen und Interferenzen noch weiter minimiert. In Sachen Klangerlebnis kann man sich keine Musikwiedergabe vorstellen, die so auf den Punkt präzise ist und gleichzeitig eine so souveräne Lässigkeit ausstrahlt. Ihre perfekte Technik nutzt die Reference 5, um den Hörer vom ersten Ton an in ihren Bann zu ziehen. Das souveräne Messergebnis beim Rundstrahlverhalten sorgt dafür, dass man sich bei aller Detailfreude immer auch wohl fühlt – die scharfe Abbildungsgenauigkeit geht eben nicht einher mit dem Herausheben einzelner Frequenzbereiche, sondern mit einer solchen Ausgewogenheit, dass man sich seine Prioritäten selbst herauspicken kann: Lausche ich jetzt dem Basslauf oder der gesamten Band? Den ersten Geigen oder dem ganzen Orchester? Die Reference macht es dem Hörer ganz leicht. Insofern kann man ihr auch einen gewissen Monitorcharakter zugestehen, wenn sie auch das seltene Talent besitzt, bei schlechteren Musikproduktionen ein Auge zuzudrücken und der glücklosen Aufnahme zumindest ein bisschen ihres Charmes zu verleihen. Stimmen und ganz allgemein Naturinstrumente sind ja das Kriterium schlechthin, wenn es um hohe Wiedergabetreue geht – hier ist die Reference 5 ganz in ihrem Element. Und das Beste an der großen Reference ist natürlich, dass sie diese Qualität in nahezu jeder Hörraumgröße und bei jeder Lautstärke liefert – wie gesagt, den Namen trägt sie zu Recht!

Fazit

Zwar sind die edlen Schallwandler nicht gerade Preis-Schnäppchen, dafür aber in Sachen Verarbeitungsqualität, technologischer Aufwand und vor allem bezüglich Klangqualität echte Spitzenreiter in der Königsklasse der Lautsprecher. Wie kaum ein anderer Lautsprecher vermag die Reference 5 ihre Zuhörer in den Bann zu ziehen und mit einzigartiger Räumlichkeit, perfekter Detailauflösung und mitreißender Spielfreude zu begeistern.

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Kategorie: Lautsprecher Stereo

Produkt: KEF Reference 5

Preis: um 14000 Euro

8/2017
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Ausstattung & technische Daten 
Paarpreis ab 14.000 Euro 
Vertrieb GP Acoustics, Essen 
Telefon 0201 170390 
Internet www.gpa-eu.com 
Garantie (in Jahre) 5 Jahre 
Ausführungen Furnier Walnuss, Rosenholz, Schwarz Hochglanz 
Sonderfarben Blue-Ice White, Copper-Black 
B x H x T (in mm) 205/1350/470 
Gewicht (in Kg) 60 kg 
Fazit Zwar sind die edlen Schallwandler nicht gerade Preis-Schnäppchen, dafür aber in Sachen Verarbeitungsqualität, technologischer Aufwand und vor allem bezüglich Klangqualität echte Spitzenreiter in der Königsklasse der Lautsprecher. Wie kaum ein anderer Lautsprecher vermag die Reference 5 ihre Zuhörer in den Bann zu ziehen und mit einzigartiger Räumlichkeit, perfekter Detailaufl ösung und mitreißender Spielfreude zu begeistern. 
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Autor Thomas Schmidt
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Datum 05.08.2017, 10:02 Uhr
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Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.

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