Die Norddeutschen HiFi-Tage finden 2025 im Hotel Le Méridian Hamburg direkt an der Alster statt. Am 01.02.2025, von 10–18 Uhr und am 02.02.2025, von 10–16 Uhr können Interessierte bei freiem Eintritt durch die Vorführungen und Showrooms schlendern.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenForm follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Heco Direkt
Kaum macht man‘s richtig, geht’s ganz einfach
Das ist zwar ein eigentlich billiger Allgemeinplatz, hat in diesem Falle aber seine Berechtigung und stammt vom Entwickler dieses erstaunlichen Lautsprechers von Heco
Nun gehört die eigentlich urdeutsche Marke Heco ja schon seit vielen Jahren zum amerikanischen Konzern Audiovox. Nichtdestotrotz werden die Produkte dazu in Pulheim bei Köln entwickelt, bevor die Fertigung im fernen Osten erfolgt. Und zwar nicht mit irgendwelchem Zeugs von den chinesischen Wühltischen, sondern mit sauber nach Spezifikationen aus Pulheim maßangefertigten Treibern. Trotzdem ist es eher die Ausnahme, dass man ein Produkt solcherlei Provenienz so richtig mit einer „Entwicklerpersönlichkeit“ in Verbindung bringen kann – in diesem Falle ist es aber so. Wesentliche Elemente dieses herrlich archaischen Lautsprechers stammen nämlich vom langjährigen Ex-Kollegen Christian Gather, der das Lautsprecherentwickeln als Chefredakteur unseres Selbstbaumagazins KLANG+TON gelernt hat und mittlerweile seine Brötchen in der Industrie verdient. Und mir, der den KLANG+TON-Job heutzutage inne hat, fuhr unmittelbar ein Grinsen durchs Gesicht, als ich die „Direkt“ das erste Mal sah: Ich habe nämlich eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was den überaus geschätzten Entwickler geritten hat, als er diese Box auf Kiel legte. In Teilen bestreitet er das zwar und behauptet, andere Leute wären an dem Design „schuld“ – aber jetzt mal ehrlich, Christian: Die Urväter dieser wunderbaren Konstruktion sind im Keller unter der Turnhalle einer alten Schule in Duisburg-Obermeiderich entstanden.
Und nicht nur, aber auch deswegen,muss dieser Lautsprecher unbedingt genauer begutachtet werden. Die Heco Direkt ist ein Zweiwege- Standlautsprecher für 3.000 Euro pro Paar, der sich in Sachen Konzept und Gestaltung wohltuend vom heutzutage üblichen De-facto-Standard abhebt: Sie ist nämlich eben keine möglichst schlanke Erscheinung, die optisch so gut wie nicht auffällt: In der Direkt gibt’s einen amtlichen Zehnzoll-Tieftöner, der prominent auf einer breiten Schallwand den Zuhörer angrinst und dabei von einem per Metallhorn unterstützten Kalottenhochtöner begleitet wird. Nix is mit Bass auf der Seite oder einem winzigen Langhub-Vierzöller. Das hier, das ist ein Lautsprecher, wie er sein sollte. Einer, der mithilfe der Physik funktioniert und keiner, der versucht, ihr ein Schnippchen zu schlagen. Und da man mit dem Duisburger Helmut Thiele einen Designer mit ins Boot geholt hat, der sein Handwerk versteht, ist das Ganze bei aller Auffälligkeit auch noch äußerst formschön geraten. Die Form polarisiert zunächst: Der Korpus der Direkt ist lediglich 23 Zentimeter tief geraten, aber 44 Zentimeter breit und 90 Zentimeter hoch. Drei recht filigrane Füße liften das ganze ein Stück und neigen die Box nach hinten. Optisch funktioniert das bestens und verleiht der Box eine angenehme Leichtigkeit. Akustisch ist‘s auch kein Fehler, wenn das Schall abstrahlende Zentrum des Hochtöners etwas weiter nach hinten und damit in die Ebene des Tieftöners rutscht. Die Box arbeitet nach dem Bassreflexprinzip, die dazugehörigen Austrittsöffnungen sitzen an der Unterseite. Ja, so was in der Art haben wir auch mal gebaut, aber mit einem großen Magnetostat als Hochtöner und einem Zehnzöller vom französischen PA-Spezialisten PHL – das war 2008. Das Erscheinen der Direkt werte ich als späten Ritterschlag für die damalige Idee und freue mich sehr darüber, dass das Konzept nochmals aufgegriffen wurde. Auch das hübsche Detail der dem amerikanischen Sportwagenbau entlehnten umlaufenden Streifen macht sich sehr gut – richtig, das hatten wir auch schon mal. Was wir allerdings nicht hatten, war die Entwicklungstiefe, mit der die Mannen bei Audiovox ein solches Projekt angehen konnten. Die beiden Treiber wurden eigens für diesen Lautsprecher erdacht und Stück für Stück optimiert, bis sie den ihnen zugedachten Job optimal beherrschten. Und das ist bei einem breitbandigen Zweiwegesystem gar nicht so leicht: Einen Zehnzöller dazu zu bewegen, nahtlos an eine Kalotte anzuschließen bedarf einiger Kunstfertigkeit, andersherum braucht‘s dafür auch eine Kalotte, die entsprechend weit herunter spielt. Letzterer hilft dabei das massive Metallhorn, das eigentlich gar keines ist, sondern ein Waveguide: Diese spezielle Schallführung stützt den Hochtöner am unteren Ende des Übertragungsbereichs, dient aber nicht so sehr der Erhöhung des Wirkungsgrades. Das funktioniert und erlaubt eine problemlose Übernahme bereits ab gut zwei Kilohertz, was für eine 28-Millimeter-Gewebekalotte recht niedrig ist. Bis dahin richtet‘s der 25-Zentimeter- Bass mit Bravour. Die ursolide Konstruktion baut auf einen modernen Gusskorb, verfügt über einen klassischen Ferritantrieb und eine Schwingspule mit zwei Zoll Durchmesser. Die bewegte Masse ist relativ gering, Hub gibt’s trotzdem genug. Das Ganze läuft in 55 Litern Volumen zur Höchstform auf und liefert genau das, was es soll: einen optimalen Kompromiss aus Tiefgang, Wirkungsgrad, Verzerrungsarmut und sauberem Abstrahlverhalten zu hohen Frequenzen. Kein Superlativ-Chassis, aber eines, was genau passt. So machen das die Profis. Das Resultat: eine Box mit sauberen 92 Dezibel Wirkungsgrad, Bass bis rund 50 Hertz und keinerlei messtechnischen Schwächen. Frequenzweiche? Sie trennt beide Protagonisten mit 18 Dezibel pro Oktave und linearisiert außerdem den Impedanzgang des Lautsprechers, was ihn für den Betrieb mit einem Röhrenverstärker prädestiniert. Sie warten auf den üblichen Satz über die hochwertigen Bauteile namhafter Hersteller? „Boutique-Ware“ gibt’s auf der rückseitig angeordneten Weichenplatine nicht, wohl aber Dinge, die ihren Job gut machen. Das dürfen auch mal Elkos sein, gegen deren Einsatz bei richtiger Anwendung nichts zu sagen ist. Die Aufstellung der Direkt ist nicht so kritisch, wie man ob des großen Tieftöners hätte erwarten dürfen: Minimal auf den Hörplatz eingewinkelt stimmt die tonale Balance perfekt, sie verliert aber auch nicht dramatisch, wenn man hier etwas weniger sorgfältig zu Werke geht. Überprüfen wir doch erst einmal das mit der Röhrentauglichkeit. Ich hab da noch was aus vergangenen Audiovox-Tagen, nämlich ein echtes Prachtstück von Vollverstärker namens Magnat RV-1. Das ist ein sehr hochwertig gemachter EL34- „Gegentakter“ mit den konzeptüblichen 40 Watt pro Kanal, und der tritt die Direkt genau dahin, wo der Fuß hingehört. Und unmittelbar wird klar, warum kleine Membranen immer nur ein Kompromiss sein können, niemals aber ein Ersatz für einen „richtigen“ Tieftöner. Die Direkt keilt unten herum vom Feinsten, ist aber trotzdem keine irgendwie anstrengende Angelegenheit. Vielmehr klingt sie betont sauber und „verträglich“, was zu deutlich höheren Lautstärken einlädt, als es die Vernunft eigentlich gebietet. Gerade im kritischen Übernahmebereich stimmt die Balance. Ich hätte hier mit etwas mehr Hemdsärmeligkeit gerechnet – nichts da, die Heco bleibt immer auf der disziplinierten Seite. Diese Box nicht zu mögen, fällt verdammt schwer, da sie vor so gar keiner Art von Material kapituliert. Großorchestrales? Aber gerne doch. Die Gewebekalotte liefert Energie und Substanz für Bläser und Streicher, tut aber nie des Guten zu viel. Und dem Bass sei Dank, hier tönt eine Kesselpauke auch wie eine solche. Freunden der rustikaleren Gangart fallen die Reserven in Bassbereich natürlich gleichfalls auf, der französische Stoner-Vierer Glowsun brennt hier ein Feuerwerk sondergleichen ab. Hier wie da brilliert die Heco mit einer äußerst stabilen Abbildung, das Klangbild löst sich bestens und spielt alles in allem so richtig, das sie in dieser Klasse eine kaum zu übersehende Duftmarke setzt.Fazit
So geht Professionalität im Lautsprecherbau: erlesenes Styling, Eigenständigkeit, technische Sauberkeit. Das klangliche Resultat ist eine wirkungsgradstarke, überaus dynamische und komplette Box für alle Lebenslagen, die nicht zu mögen praktisch unmöglich ist.Kategorie: Lautsprecher Stereo
Produkt: Heco Direkt
Preis: um 3000 Euro
255-1480
hidden audio e.K. |
318-2434
Elektrowelt 24 |
312-2287
Home Tech Plus GmbH |
305-2099
MD Sound GmbH & Co. KG |
Unser Hobby spiegelt die Welt da draußen wider: immer mehr, immer größer, immer teurer muss es sein. Zum Glück gibt es aber auch Gegenbeispiele. Mit dem dänischkanadischen Traumduo kann man seinen irdischen Musikfrieden finden.
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>> www.nubert.de/sale/>> Alle anzeigenPaarpreis | 3.000 Euro |
Vertrieb | Heco, Pulheim |
Telefon | 02234 8070 |
Internet | www.heco-audio.de |
B x H x T (in mm) | 440/1000/400 (inkl. Füße) |
Gewicht (in Kg) | 26 |
Garantie (in Jahre) | 5 |
Unterm Strich... | Nein |