Kategorie: Lautsprecher Stereo

Einzeltest: Harman Kardon GLA-55


Kristallschädel

Lautsprecher Stereo Harman Kardon GLA-55 im Test, Bild 1
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Lautsprecher für den Schreibtisch gibt es wie Sand am Meer. Doch keine gleichen den GLA-55 von Harman Kardon. Mit ihren futuristisch gestalteten Gehäusen aus Acrylglas stechen sie deutlich aus der Masse hervor

Aufgrund ihres Designs werden die Desktop- Speaker polarisieren: hassen oder lieben. Gefühle zwischen diesen beiden Extremen wird es kaum geben. In unserer Redaktion gibt es allerdings mehr Befürworter als Gegner der GLA-55. Die Lautsprecher mit ihrem transparenten Gehäuse im Kristalldesign sind einfach viel zu cool, um sie hässlich oder abstoßend zu finden. Und langweilig sind sie auch nicht – man kann sie von allen Seiten betrachten und immer wieder neue Details entdecken. Fangen wir auf den Fronten an. Auf der leicht nach hinten geneigten Schallwand hat Harman zwei Schallwandler eingesetzt. Die Membranen der Hoch- und Tieftöner des Zweiwege-Bassreflexsystems sind aus Aluminium gefertigt.

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Um die 25-mm-Hochtonkalotte vor Beschädigungen zu bewahren, sitzt sie hinter drei geschwungenen Bügeln im Chrom-Look. Spitze Gegenstände finden den Weg zwar immer noch zur hauchdünnen Membran, aber die haben da ja auch nichts verloren. Vor tastenden Fingern hingegen schützen die verchromten Bügel allemal. Und das ist auch gut so, denn direkt unterhalb des Hochtöners der rechten Box befinden sich zwei Sensortasten, mit denen die Lautstärke geregelt werden kann. Da die runden „Taster“ eindeutig mit einem „Plus-“ bzw. „Minus-Symbol“ gekennzeichnet sind, gibt es im Praxisbetrieb keine Missverständnisse. Doch die berührungsempfindlichen Lautstärkeregler haben noch eine weitere Funktion: Werden beide gleichzeitig gedrückt, sind die Lautsprecher stumm geschaltet. Dezent weiß leuchtende LEDs im Sockel der Speaker geben Feedback vom momentanen Betriebszustand der GLA-55.

Standfest


In den knapp drei Zentimeter hohen, verchromten Sockeln haben die Harman- Techniker geschickt alle Anschlussbuchsen und die Verstärkerelektronik integriert. Zwei Dreizoll- Chassis sorgen in den recht großzügigen Gehäusen im Verbund mit 110 Watt Gesamtleistung für ein sattes Tieftonfundament. Im Profi l betrachtet sind die beiden riesigen Bassreflexkanäle in Form eines „C“ gut zu sehen. Die Kanäle münden auf der Front unterhalb der Tieftöner. Je nach Platzierung der Lautsprecher kann die Basswiedergabe schon einmal des Guten zu viel sein. Haben die GLA-55 eine Wand unmittelbar hinter sich, ist eine zu fette Basswiedergabe fast schon vorprogrammiert. Gut, dass Harman hier mitgedacht hat. Im Sockel der rechten Box befindet sich ein Drehregler, der die Intensität des Basspegels steuern kann. Allerdings ist dieser Regler nur per schmalem Schraubendreher erreichbar. Im Alltag eine nicht gerade sehr praktikable Lösung, wie wir finden. Stehen die 27 cm hohen und etwa 30 cm tiefen Lautsprecher frei auf der Schreibtischplatte, also ganz ohne den Bass verstärkende Raumecken oder Wände in ihrer Nähe kann der Tieftonanteil auch zu gering sein. Für diese Fälle, oder für Liebhaber extremer Bässe, kann über die „Sub-out-Buchse“ ein zusätzlicher Subwoofer angeschlossen werden. In den meisten Fällen wird dies aber nicht notwendig sein, da die zu sehr großen Auslenkungen fähigen Tiefmitteltöner wirklich enorm tief in den Basskeller hinab steigen. Wie nicht anders zu erwarten, ist die Verarbeitung der Harman-Lautsprecher ohne Fehl und Tadel. Die sehr präzise gefertigten Acrylglas- Gehäuse mit all ihren Facetten ziehen die Blicke magisch auf sich. Auch innerhalb der Gehäuse spiegelt sich die Detailverliebtheit der Harman-Ingenieure wieder. Hier stören keine Dämmmaterialien oder lieblos verlegte Lautsprecherkabel die Blicke der Betrachter – einfach perfekt. Nun gut, für 800 Euro können die Käufer aber auch superbe Verarbeitung und Details fernab des Mainstreams erwarten.

Klang mit Musik und Spielen


Wir haben die Desktop-Lautsprecher von Harman Kardon auf einem Schreibtisch links und rechts neben dem PC-Monitor aufgestellt. Unter Zuhilfenahme unserer bestens bekannten Test- CDs und Musikstücke von Festplatte haben wir den GLA-55 Lautsprechern auf den Zahn gefühlt. Nach ein Paar Takten Musik stand der korrekte Basspegel fest, so dass der eigentliche Klangcheck starten konnte. Harmans „Kristallschädel“ legen los wie die Feuerwehr: schnell, zackig und ganz ohne Anlaufzeit. Die auf den Desktopeinsatz optimierten Lautsprecher zaubern eine wunderschöne virtuelle Bühne vor dem PC-Monitor auf. Gerade die Stimmenwiedergabe und Ortbarkeit der Interpreten gelingt vorbildlich. Ganz egal ob wir akustisch sparsam arrangierte Songs oder Bombastrock auflegen: Die GLA-55 glänzen bei jeder Art von Musik und das auch bei sehr hohen Lautstärken. Auch bei dem einen oder anderen Spielchen zeigen die Harman-Lautsprecher, was sie können. Druckvolle Bässe, präzise Mitten und detailreiche Höhen zaubern eine sehr authentische Atmosphäre bei Anno 1404: Venedig oder PES 2010. Und Ego-Shooter profitieren von der hervorragenden Räumlichkeit, die ein Mehrkanalsystem fast überflüssig erscheinen lässt.

Fazit

Harman Kardons GLA-55 sind tolle Eyecatcher und für Freunde außergewöhnlichen Designs wie geschaffen. Dabei legen die Designer nicht nur auf eine „abgefahrene“ Optik Wert. Technisch sind die Lautsprecher vollauf überzeugend, so dass sie sich sowohl für Klangliebhaber als auch für Zocker bestens eignen.

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Kategorie: Lautsprecher Stereo

Produkt: Harman Kardon GLA-55

Preis: um 800 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


3/2011
4.0 von 5 Sternen

Spitzenklasse
Harman Kardon GLA-55

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Ausstattung & technische Daten 
Paarpreis 800 
Vertrieb Harman Deutschland, Heilbronn 
Telefon 07131 4800 
Internet www.harman-deutschland.de 
Ausstattung
Abmessungen (B x H x T in mm) 125/270/304 
Gewicht (in Kg)
Anschluss 3,5 mm Klinke 
Tiefton 1 x 80 mm 
Hochton 1 x 25 mm 
Bauart Bassreflex 
Besonderheiten Aktivlautsprecher, Subwoofer-Ausgang, Lautstärkeregler 
Kurz und knapp
+ sehr gute Verarbeitung 
+ hervorragender Klang 
- komplizierte Regelung des Basspegels 
Klang 1,2 
Bedienung 1,2 
Ausstattung 1,3 
Klasse Spitzenklasse 
Preis/Leistung befriedigend 
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Jochen Schmitt
Autor Jochen Schmitt
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Datum 15.03.2011, 12:26 Uhr
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Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.

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