Unser Hobby spiegelt die Welt da draußen wider: immer mehr, immer größer, immer teurer muss es sein. Zum Glück gibt es aber auch Gegenbeispiele. Mit dem dänischkanadischen Traumduo kann man seinen irdischen Musikfrieden finden.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenForm follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: German Physiks HRS-130
3D hören
Lautsprecher von German Physiks mit ihrem charakteristischen DDD-Wandler, einem selbst entwickelten rundum strahlenden Biegewellenwandler, kennt eigentlich jeder, der sich intensiver mit anspruchsvollem HiFi beschäftigt. Und trotz dessen bekannten und anerkannten Qualitäten lohnt es sich, sich jedes neue Modell genau anzusehen und vor allem anzuhören.
Über das Prinzip des DDD-Wandlers wurde an so vielen Stellen, auch in den letzten Ausgaben dieses Jahrbuchs, geschrieben, dass ich auf das Funktionsprinzip nicht mehr eingehen möchte. Wer sich für das Funktionsprinzip und die technischen Hintergründe interessiert, kann sich auf der Webseite des Unternehmens informieren. Wichtig für alle, die sich so gar nicht mit dem Thema auskennen, ist zu wissen, dass es sich bei den Lautsprechern von German Physiks um Rundumstrahler handelt, die den Schall horizontal gleichmäßig in alle Richtungen abstrahlen.
Das ist vor allem wichtig für die Aufstellung. Bei den HRS-130 handelt es sich um eine Weiterentwicklung der HRS-120, die mit ihren oben auf den als sechseckige Säulen ausgeführten Gehäusen montierten DDD-Wandlern und den nach unten abstrahlenden Bässen so etwas wie der Klassiker unter den German-Physiks-Lautsprechern sind. Das macht sich erst einmal äußerlich bemerkbar: Anstelle der furnierten oder lackierten Säulen mit in Nextel gehaltenen Kopf- und Fußteilen sind alle Gehäuseteile der HRS-130 fugenlos verarbeitet und mit schwarzem oder weißem, hochglänzendem Polyesterlack gestrichen. Das sieht schon mal sehr edel aus. Doch auch an nicht sichtbaren Stellen gab es Veränderungen: so hat die Frequenzweiche eine Überarbeitung erfahren, und im Sockel arbeitet ein neuer 20-cm-Tieftöner. Geblieben ist das Bi-Wiring-Terminal mit der Möglichkeit, die Hochtonwiedergabe über eine Steckbrücke an die räumlichen Gegebenheiten bzw. den eigenen Geschmack anzupassen. Wie gesagt erfordert die Aufstellung der Lautsprecher ein wenig Aufmerksamkeit – wobei: eigentlich muss man nur darauf achten, dass die Lautsprecher möglichst frei stehen; mindestens 1,5 Meter Abstand zu jeder Begrenzungsfläche sollten sein, gerne mehr. Dafür ist es weniger wichtig, genau im Sweet-Spot der Lautsprecher zu sitzen – den gibt es bei den rundumstrahlenden Lautsprechern nämlich nicht in der Form wie bei Direktstrahlern. Das Stereodreieck ist hauptsächlich für die räumliche Abbildung relevant – tonal verändert sich nichts, weil es ja keine Achse gibt, auf der die Wiedergabe besonders linear ist. In unserem großen Hörraum finden die HRS-130 ideale Aufstellungsbedingungen, der Raum ist groß, die Wände sind gleichmäßig bedämpft und der Schall kann sich in alle Richtungen frei ausbreiten. Der große Hörtest kann beginnen. Vielleicht noch ein Blick auf die Messwerte: Die sehen etwas abenteuerlich aus. Das ist allerdings dem Funktionsprinzip des Wandlers und seinen besonderen Eigenschaften geschuldet. Unter den Laborbedingungen unseres Messraums ist Lautsprechern, die in eine besonders starke Interaktion mit dem Hörraum treten, nicht so leicht beizukommen. Lassen Sie sich dadurch nicht irritieren. German Physiks verfügen über langjährige Erfahrung in der Abstimmung ihres Wandlers. Hier ist letztendlich hören angesagt. Da ich das Vergnügen hatte, schon einige German Physiks Lautsprecher zu hören, richte ich mein Ohrenmerk zuerst auf die Neuerungen. Hört man den neuen Basstreiber? Jein. Man hört ihn nicht in dem Sinne, dass er irgendwie auf sich aufmerksam macht. So wie man das zum Boden abstrahlende Basschassis nicht sieht, hört man es auch nicht als irgendetwas Separates. Einen „Subwoofer-Effekt“, bei dem man irgendwie wahrnimmt, dass der Bass woanders entsteht als der Rest des Klangbildes und den nach meiner Hörerfahrung auch einige Lautsprecherkonzepte mit einem Basstreiber in „Downfire“-Anordnung aufweisen, gibt es definitiv nicht. Im Gegenteil, der Bass der HRS-130 ist auf jeden Fall eine Paradedisziplin der Lautsprecher. Der 25-cm-Treiber arbeitet auf ein gut bemessenes geschlossenes Gehäuse, und auch wenn es hinreichend Argumente für Bassreflexkonstruktionen gibt – die German Physiks werfen doch sofort die Frage auf, ob geschlossene Gehäuse nicht doch ein paar gewichtige klangliche Argumente in die Waagschale werfen. Über mangelnden Tiefgang kann man sich bei den HRS-130 wahrlich nicht beschweren, und was Schnelligkeit, Kontrolle und Präzision betrifft, liefern die Lautsprecher hier einfach mal ein Statement für geschlossene Gehäusekonstruktionen ab. Ein Kontrabass (China Moses und Raphael Lemonnier: „This One‘s for Dinah“) slapt, grummelt, knallt, knarzt, schnalzt und swingt und was weiß ich noch alles, dass mir die Worte fehlen, um die vielen Facetten, die die HRC-130 von dem Instrument rüberbringen, zu beschreiben. Irgendwie reitet mich der Teufel, und obwohl ich das Ganze irgendwie für die eleganten weißen Erscheinungen unangemessen halte, wechsele ich zu AC/DC, „Let There Be Rock“. Und ja, diese schlanken Lautsprecher haben auch so gar keine Manschetten, hier richtig zuzulangen, es trocken krachen zu lassen und die Bude schmutzig und hart zu rocken. Das muss ich erst mal verdauen. Klar, hier bewegen wir uns schon gut im Oberbass- bis Grundton und damit im Aufgabenbereich des DDD-Wandlers. Der macht aber klar, dass man ihn musikalisch nicht mit Samthandschuhen anfassen muss, sondern dass er problemlos und locker auch heftige Dynamikatacken in den Hörraum schleudern kann. Cool! Kann er auch Feingeistiges? Ja, auf jeden Fall! Um stimmungsmäßig wieder etwas runterzukommen wechsele ich zu „Tears for Esbjörn“, eine todtraurige Hommage an den 2008 verstorbenen Jazzpianisten Esbjörn Svensson von Iiro Rantala und Michael Wollny. Die beiden Pianisten spielen ungeheuer facettenreich und eindringlich mit dem Erklingen und vor allem dem Verklingen ihrer Instrumente als Metapher für Leben, Entstehen, Vergehen und Nachwirken. Den German Physiks scheint dabei keine Schwingung oder Schwebung zu entgehen. Das ist traurig- schön und eindringlich. Dazu kommt – ich muss an dieser Stelle schon mal vorgreifen – die besondere Räumlichkeit, die die HRS-130 aufbauen. Die Töne erklingen einfach frei im Raum und ihre Energie scheint eher in der Unendlichkeit zu verhallen, als letztendlich von den Stoffen und Absorbern des Hörraums geschluckt zu werden. Puh, genug der Sentimentalität. Schnell wieder ins Leben zurück. Vielleicht noch Klassik? Ein bisschen Pathos? Die Preludes von Liszt, eingespielt von Georg Solti mit dem London Philharmonic Orchestra. Auch damit blühen die German Physiks auf. Die Crescendi reproduzieren sie mit irrer Energie, das große Orchester scheint vollständig im Hörraum vertreten und alles zu geben. Die retardierenden Phrasen kommen fein und bringen die gesamte dem Stück innewohnende Dynamik und Dramatik voll zu Geltung. Bei aller Schwärmerei darf ich es nicht versäumen, wie versprochen noch etwas zur räumlichen Darstellung der HRS-130 zu schreiben. Die ist ungewöhnlich. Wer die guckkastenbühnenartige Darstellung mancher Direktstrahler schätzt, wird sich schwer tun, sich mit der Räumlichkeit, wie sie die German Physiks aufbauen, anzufreunden. Die machen eben kein Fenster in den Aufnahmeraum auf, sie bauen auch keine Bühne auf. Sie stellen Musiker und Instrumente einfach in den Hörraum und arbeiten dabei vielmehr mit als gegen den Raum. Das ergibt einen sehr natürlichen, lievehaftigen Eindruck. Gleichzeitig scheinen sie auch die Grenzen des Hörraums aufzuheben. Das ist sehr eigen, für mein Hörempfinden aber sehr nah am Live-Erlebnis.Fazit
Die German Physiks HRS-130 sind nicht nur technisch gesehen Ausnahmeerscheinungen. Klanglich agieren sie ungemein involvierend und bestechen mit einer einzigartigen räumlichen Wiedergabe. Wer die Möglichkeit hat sollte sich diese Lautsprecher unbedingt einmal anhören. Aber nur, wenn Sie sie auch adäquat stellen können - die Gefahr, diese Lautsprecher auch haben zu wollen, ist extrem groß!Kategorie: Lautsprecher Stereo
Produkt: German Physiks HRS-130
Für die Älteren unter uns gehören diese Lautsprecher zu den ersten jugendlichen Audiowunschträumen, wie zum Beispiel das Klipschorn oder die Electro Voice Sentry III. Für alle anderen könnte dieser besondere Lautsprecher eine echte Überraschung werden.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenPaarpreis | k.A. |
Vertrieb | DDD-Manufactur, Maintal |
Telefon | 06109 5029823 / E-Mail: contact@german-physiks.com |
Internet | www.german-physiks.de |
Ausstattung: | |
Garantie (in Jahre) | 5 |
Ausführungen | Schwarz oder Weiß Hochglanz |
Sonderfarben | Nein |
B x H x T (in mm) | 325/12/325 |
Gewicht (in Kg) | 34,5 |