Kategorie: Lautsprecher Stereo

Einzeltest: Focal (Home) Electra 1028 BE


Volle Kraft voraus!

Lautsprecher Stereo Focal (Home) Electra 1028 BE im Test, Bild 1
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Focal stellt uns mit den Electra 1028 BE besonders leckere Technikhappen zur Verfügung, ausgestattet mit dem Feinsten, was die Franzosen derzeit zu bieten haben, und entsprechend edel verarbeiteten Gehäusen.

Das BE in der Typenbezeichnung lässt Klanggourmets aufhorchen und steht bei Focal, ebenso wie im Periodensystem der Elemente, für das exklusive Leichtmetall Beryllium. Exklusiv, da weltweit derzeit nur noch in drei Ländern nennenswerte Mengen Beryllium gefördert werden. Zu den Hauptabnehmern gehören das US-Militär und die Raumfahrtbehörde, die sich die Eigenschaften des Metalls bei flugzeugträgergestützten Jets und dem Space Shuttle zunutze machen. Beryllium ist sehr leicht, hoch erhitzbar und kühlt rasant wieder ab – gut zu gebrauchen also für Flugzeug- oder Raumschiffbremsen. Ein kurzes Gastspiel hatte das Metall, das teurer als Gold und beinahe 100-mal mehr wert ist als Titan, auch in der Formel-1: Die Motoren des McLaren-Teams wurden durch den Einsatz des Materials deutlich leistungsfähiger und zuverlässiger, doch die gefrustete Konkurrenz (Ferrari) erwirkte 2001 ein Verbot des Metalls.

Ausstattung


Focal hat derzeit keine Mitbewerber zu fürchten: Als einziger Fertigboxenhersteller setzen die Franzosen auf dieses Material. Und das auch nur bei den Hochtönern, da aufgrund des exorbitant hohen Preises keine Mittel- oder Tieftöner gefertigt werden – das könnte sich wohl auch kaum jemand wirklich leisten.

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Berylliumkalotten sind etwa 7-mal steifer als die Varianten aus Titan oder Aluminium, sehr leicht und besitzen eine gute innere Dämpfung. In der Focal Electra 1028 BE kümmert sich ab 2.200 Hertz ein 27-mm-Hochtöner mit der für die Franzosen typischen inversen Bauweise um die Übertragung hoher Frequenzen. Anleihen und Materialien aus den deutlich teureren Utopia-Modellen finden sich ebenfalls beim Mitteltöner und den beiden Tieftönern. Die zum Einsatz kommenden W-Membranen werden handgefertigt und, wie bei der Utopia, von einem Laser hochpräzise in Form geschnitten. So entstehen leichte und dennoch sehr steife Membranen mit hoher innerer Dämpfung. Beste Voraussetzungen also, um sowohl Bassfrequenzen als auch feine Details verzerrungsfrei wiedergeben zu können und kritische Klangverfärbungen zu minimieren. Zwei hoch belastbare 165-mm-Tieftönspezialisten mit 40-mm-Schwingspulen sorgen im Bassreflexgehäuse, unterstützt von der „Dual-Port-Technolgie“, für tiefe Töne bis zu einer Frequenz von etwa 350 Hertz. Ab da übernimmt der leichtere Mitteltöner mit 32-mm-Schwingspule die Verantwortung für das musikalische Geschehen. Um den Übergang vom Hoch- zum Mitteltonbereich noch weiter zu optimieren, wurden die Frequenzweichen gegenüber dem Vorgängermodell stark verändert. Keine Veränderung hingegen bei der Bauteile-Auswahl: Die Franzosen nutzen nur Spulen, Kondensatoren und Widerstände, die zuvor in ausgiebigen Hörtests ihre klanglichen Fähigkeiten unter Beweis stellen müssen. Das alles wird den Augenmenschen unter uns ganz egal sein. Was bringt die ganze Technik, wenn sie nicht hübsch verpackt ist? Focal lässt seine Gehäuse nicht weit weg vom Hauptquartier (St. Etienne) bei Jean-Paul Guy in Bourbon-Lancy fertigen. Und dort weiß man offensichtlich ganz genau, wie hochwertige Gehäuse gebaut werden. Unsere Testmodelle sind eine reine Augenweide: Der Lack ist ohne Fehl und Tadel, das Echtholzfurnier von ausgesuchter Qualität und das Finish exzellent. Drei Varianten stehen zur Auswahl, wobei der Kunde sich zwischen den Furnieren Champagne (helles Kirschholz) oder Basalt (dunkles Kirschholz) und der Hochglanzschwarz-Lackierung Slate Grey entscheiden muss. Die Lautsprechergehäuse genügen nicht nur höchsten optischen Ansprüchen, sie bieten auch beste akustische Eigenschaften. Durch die Verwendung von mittel- und hochdichtem Holzfasermaterial (MDF und HDF) mit bis zu 50 mm(!) Stärke sind die etwas über einen Meter hohen Gehäuse sehr steif und entsprechend resonanzarm.

Klang


Die recht schlanken Lautsprecher verblüffen vom ersten Takt an mit einer beinahe unbändigen Spielfreude und staubtrockenem Bass. Bei heftigen Kicks in die Bassdrum bleiben die Focal Electra 1028 BE gelassen und lassen sich auch von treibenden E-Bassläufen nicht aus der Reserve locken. Im Gegenteil, die federnd leichte Gangart behalten sie auch bei sehr hohen Lautstärken bei – beeindruckend. Auf das stabile Tieftonfundament baut sich ein sehr offener Mittelton, der mit souveräner Gelassenheit an die Performance der Tieftonsektion anknüpft. Hier wirkt nichts aufgesetzt oder gekünstelt, die Musik wird spielerisch leicht mit all ihren Facetten wiedergegeben. Lebendig, detailliert und glasklar gelingt die Hochtonreproduktion. Das Zusammenspiel der vier Treiber gelingt absolut bruchlos, kein Chassis spielt sich ungebührlich in den Vordergrund. Nach vorne geht nur die Musikwiedergabe der Electras: Schon lange hatten wir keine so energisch auftretenden Lautsprecher mehr im Hörraum. Und doch fühlen sie sich absolut dem musikalischen Fluss verpflichtet, spielen sehr harmonisch und sind, aller Kraft und Energie zum Trotz, uneingeschränkt langzeittauglich.

Labor


Die Electra 1028 BE von Focal zeigt auch im Messlabor große Klasse. In den Frequenzgangkeller steigt sie tief hinab, allerdings mit einer leichten Überbetonung um 80 Hertz. Unser erster Tipp: Stellen Sie die Lautsprecher freistehend mit viel Luft zur Rückwand auf, sonst dickt der Bass zu sehr auf. Mittel- und Hochtonbereich sind minimal unruhig, gefallen durch sehr gute Rundstrahleigenschaften und spielen bis über unsere obere Messgrenze hinaus. Tipp 2: Drehen sie die Lautsprecher nur leicht auf ihre Hörposition ein. Auch die restlichen Messergebnisse (aus Platzgründen nicht abgebildet) könnten kaum besser aussehen: Das Wasserfalldiagramm belegt das schnelle Ausschwingverhalten des Lautsprechers und das Klirrfaktordiagramm zeigt tadellose Ergebnisse bei der K2- und K3-Messung.

Fazit

Wer schon immer mit den exzellenten Utopia-Lautsprechern von Focal geliebäugelt hat, aber nicht über das entsprechend dicke Geldsäckel verfügt, sollte sich die Electra-BE-Modelle genauer ansehen. Zu einem Bruchteil des Betrags gibt es perfekt verarbeitete Lautsprecher, Utopia-Technik und einen fantastisch guten Klang, der dem der Focal-Flaggschiffe schon gefährlich nahe kommt.

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Kategorie: Lautsprecher Stereo

Produkt: Focal (Home) Electra 1028 BE

Preis: um 6200 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


2/2010
5.0 von 5 Sternen

Referenzklasse
Focal (Home) Electra 1028 BE

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Bewertung 
Klang 70% :
Tonale Ausgewogenheit 20%

Abbildungsgenauigkeit 15%

Detailauflösung 15%

Räumlichkeit 10%

Dynamik/Lebendigkeit 10%

Labor 15% :
Frequenzgang 5%

Verzerrung 5%

Pegelfestigkeit 5%

Praxis 15% :
Verarbeitung 5%

Ausstattung 5%

Bedienungsanleitung 5%

Ausstattung & technische Daten 
Paarpreis 6200 
Vertrieb music line, Rosengarten 
Telefon 04105 77050 
Internet www.music-line.biz 
Garantie (in Jahre)
Ausstattung
Ausführungen Lackierung: Slate Grey / Echtholzfurnier: Champagne, Basalt 
Abmessungen (B x H x T in mm) 264/1110/350 
Gewicht pro Lautsprecher (in Kg) 33 
Bauart Bassreflex 
Impedanz (in Ohm)
Wikungsgrad (in dB) k.A. 
Anschluss Single-Wire 
Hochtöner 1 x 27 mm 
Tiefmitteltöner 1 x 165 mm 
Tieftöner 2 x 165 mm 
Besonderheiten Nein 
Kurz und knapp:
+ herausragender Klang 
+ erstklassige Verarbeitung 
+ fantastische Hochtöner 
Klasse Referenzklasse 
Preis/Leistung gut - sehr gut 
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Jochen Schmitt
Autor Jochen Schmitt
Kontakt E-Mail
Datum 09.02.2010, 11:12 Uhr
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