Für die Älteren unter uns gehören diese Lautsprecher zu den ersten jugendlichen Audiowunschträumen, wie zum Beispiel das Klipschorn oder die Electro Voice Sentry III. Für alle anderen könnte dieser besondere Lautsprecher eine echte Überraschung werden.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Focal (Home) Easya
Drahtlos traditionell
Focal präsentiert die brandneuen Lautsprecher Easya, bei denen die Ingenieure besonders auf Bedienerfreundlichkeit und einfache Handhabung achteten. Damit reihen sich die Franzosen in den bunten Reigen der Anbieter von Drahtloslautsprechern ein.
Peripherie:
Quellen: Notebook: Samsung Series 5 Ultra Smartphone: LG G2 mini Krell Connect
Bislang gab es bei Focal drahtloses HiFi in Form von Desktop- Sets oder winzigen Kompaktanlagen, die Regallautsprecher XS Book werden Stammleser aus unserer Ausgabe 4/2013 kennen. Mit der Easya kommt jetzt das erste Standlautsprecherset von Focal, und damit will die Mannschaft aus St. Etienne hoch hinaus. Das Set, bestehend aus einem Paar Lautsprecher und der schlicht „Focal Hub“ genannten Transmitterbox, kostet beim Fachhändler runde 2.000 Euro und erhebt den Anspruch, das moderne Drahtloskonzept mit den HiFi-Qualitäten eines traditionellen Focal-Lautsprechers zu verbinden.
Das mit dem Drahtlos nimmt der Focal Hub dabei richtig ernst: Nicht nur, dass es drahtlos raus an die Lautsprecher geht (mit einer wie immer nicht näher spezifizierten Funktechnik – die Hersteller halten sich diesbezüglich fast alle bedeckt), es geht auch drahtlos rein. Und zwar via Bluetooth, so dass man mit nahezu jedem Notebook, Tablet oder Smartphone direkt in den Hub streamen kann. Das funktioniert tatsächlich ohne Probleme. Wir haben mit einem Smartphone und dem Easya-Set Musik gehört – viel schlanker geht’s nicht. Wer einen Internet-Streamingdienst à la WiMP HiFi abonniert hat, genießt sogar CD-Qualität ohne eine Musiksammlung im Speicher. Der Hub zeigt sich lobenswerterweise überaus anschlussfreudig – klar eine der Stärken der Easya. Neben der Bluetoothverbindung gibt es natürlich die obligatorischen Analogeingänge gleich zweimal für CD- oder MP3-Player. Die digitale Seite ist mit einem elektrischen Koaxeingang und einem optischen Toslink ebenfalls gut bestückt. Als Sahnehäubchen gibt es schließlich einen USB-Eingang, mit dem direkt per Computer Musik gemacht werden kann. Für ein Drahtlosset lässt diese Konnektivität keine Wünsche offen. Bei der Bluetoothübertragung legt Focal übrigens Wert auf bestmögliche Qualität. Daher prangt das AptXLogo stolz über der entsprechenden LED. Bluetooth und HiFi, das waren vor ein paar Jahren noch unvereinbare Widersprüche. Dank des mittlerweile üblichen A2DP-Profils schafft Bluetooth auf dem Papier 2,1 MBit/s. Das würde für unkomprimierte CD-Qualität (44,1 kHz/16 Bit entspechen ca 1,4 MBit/s) reichen. In der Realität ist allerdings nicht mit der maximalen Bit-rate zu rechnen. Angenommen, wir haben echte 1 MBit/s Übertragung, dann erreichen wir die Größenordnung von FLAC, das zwar datenreduziert, aber verlustfrei komprimiert ist. Wir sehen also, dass Bluetooth einen Flaschenhals bei der Datenübertragung darstellt, jedoch HiFi-Qualität keinesfalls ausschließt. Dabei sprechen wir natürlich von CD-Qualität. An dieser Stelle kommt dann besagtes aptX ins Spiel, das einen Codec, in diesem Fall ein Datenreduktionsverfahren darstellt. Wird die Musik mit aptX anstatt des stark verlustbehafteten Standardcodecs SBC übertragen, passen einfach mehr der ursprünglichen Musikdaten durch das Bluetooth-Nadelöhr. Damit steigt natürlich die Qualität. Die vom Hersteller angepeilte CD-Qualität sollte also im Bereich des Möglichen liegen. Klar ist jedoch, dass die Focal Easya – wie alle Drahtlossets – nicht den absoluten High-End-Anspruch erfüllen kann. Unsere bevorzugten HiRes- Musikfiles von 96 kHz/24 Bit aufwärts werden also nicht den erhofften Mehrwert bieten. Das Abspielen ist natürlich möglich, sogar vom Smartphone kommen bei 96/24-FLACs Töne. Die Daten werden natürlich in jedem Fall vor der Übertragung runtergerechnet. Ein kleiner Klangtipp an dieser Stelle: Sollten Sie vom PC abspielen, können Sie den Player (z.B. jRiver oder Foobar) mit dem Resampling auf 44,1 oder 48 kHz beauftragen, das kann vorteilhaft sein. Ebenso bieten Streamer entsprechende Möglichkeiten. Jetzt aber schnell zu den Easya-Lautsprechern, die sich in der Tat ziemlich traditionell geben. Wir haben es mit einer stabilen MDF-Konstruktion zu tun, die trotz der zierlichen Größe im Inneren noch mit einer Verstärkungsmatrix ausgestattet ist. So werden die immerhin 90 cm langen Seiten- und Frontwände wirkungsvoll beruhigt. Der Lackauftrag kann nur als gelungen bezeichnet werden, hier wird selbst das kritische Auge froh. Die Bezeichnung traditionell kann man getrost auf die Bestückung anwenden, denn die Polyglass-Membran der Tiefmitteltöner verbaut Focal bereits seit zig Jahren. In der aktuellen Inkarnation wird sie von einem modernen Kunststoffkorb eingerahmt. Dieser gefällt durch seine resonanzarme und luftige Struktur, was einem Tiefmitteltonchassis sehr gut zu Gesicht steht. Gut sichtbar ist auch die eben ausgeführte und schön breit geratene Zentrierung. Als Belüftungsmaßnahmen gibt es neben der Zentrierungshinterlüftung und der Polkernbohrung auch einen gelochten Schwingspulenträger, was gleichermaßen zu Linearität wie Belastbarkeit des kleinen 13-cm-Treibers beiträgt. Die Bauform des Hochtöners – die berühmte Inverskalotte des Firmengründers Jaques Mahul – gehört wie die Polyglass-Membran zu den Markenzeichen der Franzosen. Beide Chassis sind, wie übrigens die ganze Box, „made in France“. Man lässt es sich also nicht nehmen, gegen den Trend die Fertigung nach Hause zu holen. Wie beim Tiefmitteltöner handelt es sich auch beim Hochtöner um eine topaktuelle Konstruktion. Beim Membranmaterial ist man in dieser Preisklasse bei einer Aluminium-Magnesium- Legierung angekommen. Was die Beschaltung der drei Chassis angeht, gibt sich die Easya in der Tat wie eine traditionelle HiFi-Box. Ohne das Aktivmodul könnte man sie ohne Weiteres als normalen Standlautsprecher verkaufen, denn die Frequenzteilung erfolgt nach alter Väter Sitte mit einer passiven Frequenzweiche. Das Ganze ist als Zweieinhalb-Wege-System verschaltet, der untere Tieftöner steigt also bei tieferen Frequenzen aus als der obere Tiefmitteltöner, im Bassbereich arbeiten beide dagegen parallel. Demnach kommt der eingebaute Verstärker mit einem Kanal pro Lautsprecher aus. Hier greift Focal auf eine Fremdentwicklung zurück, namentlich auf die BASH-Technologie des kanadischen Unternehmens Sonavox. Darunter ist eine intelligente Netzteilregelung zu verstehen, die mittels eines schnellen Prozessors die Netzteilleistung an den momentanen Bedarf der Leistungsstufe anpasst, wodurch ein besonders guter Wirkungsgrad erzielt wird. Die Endstufe selbst arbeitet passend dazu als Schaltverstärker – wie es bei modernen Konstruktionen üblich ist, kommt nur noch ein Vielbeiner anstatt diskrete Leistungstransistoren zum Einsatz. Zu bedienen und einzustellen gibt es an der Easya nicht viel. Auf eine Klangregelung wurde komplett verzichtet und sonstige Setup-Spielereien sind weder nötig noch möglich. Die Fernbedienung beschränkt sich im Wesentlichen auf Lautstärkeregelung und Quellenwahl – das muss reichen. Nett wiederum ist die Anlernfähigkeit für entsprechende Fernbedienungen, außerdem erlauben USB- und Bluetoothprotokoll den Titelsprung bei Playlisten, wozu die Easya-Fernbedienung auch in der Lage ist. Zum Spielen gebracht haben wir die Easya in unserem großzüg geschnittenen Hörraum mit einer ebensolchen Basisbreite. Die Lautsprecher standen parallel zur Wand und vier Meter auseinander, ohne dass die Stereomitte „auseinanderriss“ oder die Ortbarkeit litt. Lohn der Mühen ist ein luftiges, großräumiges Bühnengeschehen, das bei klassischer Musik oder rockigen Liveaufnahmen richtig Freude macht. Die Easya ist jederzeit bereit, sehr beherzt und fetzig zur Sache zu gehen. Auch die erzielbare Lautstärke ist ziemlich beeindruckend für eine zierliche Doppel-13er-Box. Der Bassbereich gefällt mit knackigem Anschlag und zumindest für die meisten Musikrichtungen ausreichendem Tiefgang. Bei eher rockigem Programm fehlt jedenfalls nichts. Bei der Wiedergabe von Stimmen und Instrumenten leistet sich die Easya keine Patzer. Auch hier darf gerne genau hingehört werden, denn die Easya wird bei den meisten Hörern den Geschmack treffen. Für detailverliebte Zeitgenossen gibt der Hochtöner dazu ein Füllhorn von Feinheiten zum Klangbild, wie man es von den Focal-Inverskalotten nicht anders erwartet. Alles in allem weiß sich die Easya sehr wohl in Szene zu setzen, sowohl was Handhabung als auch was musikalische Performace angeht.Fazit
Man muss Focal für die Easya ein Kompliment machen. Denn die überaus vielseitige Einsetzbarkeit an allen möglichen Quellen überzeugt genauso wie die einfache Plug&play-Handhabung. Dazu kommen sorgfältig gemachte, in Frankreich hergestellte Lautsprecher – was will man mehr.Kategorie: Lautsprecher Stereo
Produkt: Focal (Home) Easya
Preis: um 2000 Euro
312-2286
Home Tech Plus GmbH |
45-2152
Zur 3. Dimension |
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Vertrieb | Music Line, Rosengarten |
Telefon | 04105 77050 |
Internet | www.music-line.biz |
Oberflächen | Hochglanz schwarz, weiß |
Lieferumfang | Paar Aktivlautsprecher, drahtloser Hub, Fernbedienung |
Abmessungen Hub (B x H x T in mm): | 145/145/50 |
Abmessung Lautsprecher (B x H x T in mm) | 172/905/240 |
Bestückung | |
Eingänge: | USB, digital optisch und koaxial, Bluetooth; analog 1 x Klinke 3,5 mm, 1 x RCA stereo |
checksum | „Man muss Focal für die Easya ein Kompliment machen. Denn die überaus vielseitige Einsetzbarkeit an allen möglichen Quellen überzeugt genauso wie die einfache Plug&play-Handhabung. Dazu kommen sorgfältig gemachte, in Frankreich hergestellte Lautsprecher – was will man mehr.“ |