Kategorie: Lautsprecher Stereo

Einzeltest: Engelholm Solo


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Lautsprecher Stereo Engelholm Solo im Test, Bild 1
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Holz und Kunstleder im typisch skandinavischen Stil. Entworfen von einer Firma aus Schweden. Jedoch ist es kein Sofa einer bekannten Möbelhauskette!

Mit dem Modell Solo präsentiert der noch recht junge, in Südschweden ansässige Hersteller Engelholm einen 2-Wege-Lautsprecher, der mit einer Höhe von fast 1,80 Meter natürlich direkt auf den ersten Blick auffällt und ins Auge springt. Was man hier für den Preis von 42.000 Euro pro Paar bekommt, ist optisch einwandfreie und sehr hochwertige Handwerkskunst aus Skandinavien, die sich sehen lassen kann. Das ist auch gut so, denn verstecken kann sich die Solo bei ihrer Größe wohl kaum.Die hoch aufragende Holzfront, die ein wenig an einen Propeller erinnert, wirkt mit ihren runden Formen freundlich und gefällig, die mit Kunstleder bezogenen Seiten wirken fast schon gemütlich.Lautsprecher mit Lederbezug gibt es ja jetzt auch nicht wie Sand am Meer, was die Solo zu einem eher seltenen und umso interessanteren Lautsprecher macht.

Lautsprecher Stereo Engelholm Solo im Test, Bild 2Lautsprecher Stereo Engelholm Solo im Test, Bild 3Lautsprecher Stereo Engelholm Solo im Test, Bild 4Lautsprecher Stereo Engelholm Solo im Test, Bild 5Lautsprecher Stereo Engelholm Solo im Test, Bild 6Lautsprecher Stereo Engelholm Solo im Test, Bild 7Lautsprecher Stereo Engelholm Solo im Test, Bild 8Lautsprecher Stereo Engelholm Solo im Test, Bild 9Lautsprecher Stereo Engelholm Solo im Test, Bild 10
Die angenehm griffige Oberfläche des Kunstleders wirkt hochwertig und rundet das gesamte Erscheinungsbild ab.Das edle Gehäuse wurde auf CNC-Basis gefertigt, wobei ein mehrschichtiger Aufbau mit nicht parallelen Innenwänden realisiert wurde. Diese vom Hersteller non-parallel wall structure technique, kurz NPWS, genannte Methode soll helfen interne Stehwellen zu minimieren. Das ist bei einer so hohen, schlanken Konstruktion auch nötig, da diese sehr stark dazu neigen, Stehwellen im Inneren des Gehäuses zu produzieren. Das hochwertige Terminal befindet sich auf der Rückseite und ist für die gängigen Anschlüsse geeignet.Ebenso ausgefallen und individuell wie das Aussehen ist die Treiberbestückung, mit der die Solo aufwartet. Ein echtes Bändchen, nicht symmetrisch eingerahmt zwischen einer senkrechten Anordnung von neun Tiefmitteltönern. Das Bändchen stammt von Aurum Cantus, die kleinen Woofer sind Keramiktreiber von Accuton/ Thiel. Keramik bietet ein optimales Verhältnis von Stabilität und Gewicht. Eine solche Härte bei gleichzeitig so wenig bewegter Masse ist zurzeit mit keinem anderen Material machbar. Dabei sind die Membranen so empfindlich, dass sie hinter einem schützenden, jedoch klanglich nicht störenden Gitter platziert werden müssen. In der Summe ergibt sich bei der Solo die amtliche Membranfläche eines 18-Zoll-Chassis. Zur Unterstützung der unteren Bassregion befinden sich zwei Bassreflexrohre auf der Rückseite. Eins sitzt am oberen, eins am unteren Ende der Lautsprecher. Die Weiche trennt beide Abteilungen bei 2100 Hz, wobei die neun Tiefmitteltöner in jeweils drei Dreiergruppen aufgeteilt und verschaltet sind. Was hier genau ausgetüftelt wurde, darüber schweigt sich der Hersteller aus. Aus technischer Sicht hochinteressant ist die nicht symmetrische Aufteilung der neun Chassis. Unterhalb des Hochtöners kommt ein Keramikchassis mehr zum Einsatz als oberhalb davon. Das ist für ein 2-Wege-System äußerst selten. Dass diese Vorgehensweise so gut funktioniert und keinerlei Laufzeitprobleme der schlimmeren Sorte auftreten, spricht für die Sorgfalt der gesamten Konstruktion und für das Können der Entwickler. Das zeigt sich auch sehr deutlich am Wirkungsgrad. Der liegt mit 93 dB zwar knapp unter den Herstellerangaben, für eine Box in dieser Bauweise aber immer noch recht hoch. Unsere Messung bestätigt den Nennwert von acht Ohm. Damit dürfte kein Verstärker überfordert sein und bei dem Wirkungsgrad, den die Solo bietet, muss der Verstärker auch nicht zwingend ein Leistungs-Bolide sein.Im Hörraum angekommen wird klar, warum die Solo mit vormontierten Rollen ausgeliefert wird; Sie ist sehr wählerisch mit der richtigen Aufstellung im Raum. In unserem Hörraum hat sie sehr davon profi tiert, sie direkt auf den Hörplatz auszurichten. Auch der Abstand zur Rückwand sollte äußerst exakt erfolgen. Dank der Rollen lässt sich das schnell erledigen, diese hätten jedoch gerne etwas robuster sein können. Ist die richtige Position erst einmal gefunden kann man die Rollen durch die mitgelieferten hochwertigen Füße ersetzen. In diesem Fall sind das Cerabase- Füße von Finite Elemente.Der Klang der Solo lebt von einer stark ausgeprägten Räumlichkeit, die bis in den Bassbereich erhalten bleibt. Große Kontrabässe stehen präzise umrissen im Raum, Stimmen sind exakt lokalisierbar. Dabei erleben wir einen sehr großen, hohen Raum der auch in der Tiefenstaffelung konstant bleibt. Das erinnert an die Räumlichkeit, die man sonst nur von guten Breitbändern kennt. Das macht richtig Laune und ist für ein so großes und gestrecktes 2-Wege-System umso erstaunlicher. Dass die Solo kein brachiales Tiefbassmonster ist verzeiht man ihr angesichts der entspannten Art, die sie an den Tag legt, gerne. Überhaupt ist es diese angenehme Entspanntheit, die den Lautsprecher auszeichnet. Egal ob es um Bassattacken oder besonders schnelle, dynamische Passagen geht, ob hochauflösende Frauenstimme oder verzerrte Gitarre mit ordentlich Pegel.Die Solo spielt mit einer großen Selbstverständlichkeit alles ab und lässt sich von nichts aus der Ruhe bringen. Dabei bietet uns das Hochtonbändchen einen warmen, weichen Klang ohne jegliche zischende Verfärbung, der auch bei langem Hören und hohen Pegeln immer angenehm bleibt. Der Frequenzgang des Hochtöners bleibt, auch unter Winkeln, bis 20 kHz bei vollem Pegel und läuft dann bis 40 kHz aus. Direkt auf Achse bleibt der Hochtontonanteil sogar bis fast 40 kHz auf vollem Pegel. Im Superhochtonbereich ist also genug Schallenergie vorhanden, und das auch im nicht mehr hörbaren Bereich, welcher jedoch psychisch wahrgenommen wird. Es macht eben einen Unterschied, ob hier noch etwas Hörbares übertragen wird oder nicht! Die Anordnung der Keramikchassis als Line-Array, also mehrere kleine Treiber übereinander anstatt eines großen, bringt ein paar Vorteile mit sich. So wird das Rundstrahlverhalten verbessert und die Dynamik gestärkt, da jedes Chassis von seiner eigenen Schwingspule angetrieben wird. Weiterhin neigen kleinere Chassis eindeutig zu weniger Taumelbewegungen und Membranverformungen durch die Auslenkung als große Chassis.
Und genau die daraus resultierende Dynamik und Schnelligkeit machen den Reiz dieses Lautsprechers aus. „Billie Jean“ von Michael Jackson hat jeder schon oft gehört, so flink und leichtfüßig kam die bekannte Bass-Line jedoch eher selten daher. Die Frauenstimmen auf „Blue Lines“ von Massive Attack kommen mit einer unerhörten Präzision und Leichtigkeit – das macht Gänsehaut! Van Halens „1984“ lässt es richtig rocken und auf „GSides“ von Gorillaz hört man jedes Detail. Egal was man von ihr fordert, die schlanke Schwedin kommt nicht aus dem Konzept und wirkt eher gelangweilt als überfordert. Sie empfiehlt sich damit auch für größere Räume, in denen ihr volles Potenzial so richtig zur Geltung kommen kann. Dabei ist sie weit von der sterilen Spielweise eines Abhörmonitors oder dem Einheitsbrei vieler 3-Wege-Boxen entfernt. Ein Lautsprecher, der durchaus Charakter hat, optisch wie klanglich.

Fazit

Klar sind seine Ausmaße eher etwas größer, was aber vor allem groß ist an diesem Ausnahmelautsprecher aus Schweden, ist seine räumliche Darstellung in Kombination mit dieser unnachahmlichen Lässigkeit. Ein Lautsprecher der wahrlich aus der Masse herausragt!

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Kategorie: Lautsprecher Stereo

Produkt: Engelholm Solo

Preis: um 42 Euro

10/2013
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Ausstattung & technische Daten 
Paarpreis 42.000 Euro 
Vertrieb Audio Stones 
Telefon 06033 67966 
Internet www.audiostones.de 
Ausstattung:
Garantie (in Jahre) 5 Jahre 
Ausführungen Nein 
Sonderfarben Nein 
B x H x T (in mm) 220/1770/680 
Gewicht (in Kg) 85 kg 
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Autor Philipp Busch
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Datum 08.10.2013, 10:11 Uhr
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