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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: CSA GAIA 25 BE
Durchhören
Durchhören kann man auf zwei Arten verstehen: entweder hindurchhören oder einfach weiterhören. Die wunderbare Gaia 25 Be lädt eindeutig zum Weiterhören ein
Als ich mit 17 einen wenig gebrauchten Thorens TD-160 Super BC mit SME-3009-improved-Tonarm und Denon DL-160 kaufte, meinte der Fachverkäufer: „Jetzt haben Sie ihn.“ Ich muss ihn verständnislos angeschaut haben: „Was habe ich?“ Er grinste: „Den Virus. Den HiFi-Virus.“ Ich wusste nicht, was er von mir wollte, verstand aber wenig später, was er meinte und dass er damit vollkommen Recht hatte. Ähnlich muss es Andreas Genthe, Entwickler der CSA-Lautsprecher gegangen sein, nur dass er schon mit 13 seinen ersten Lautsprecher baute und sich damit einen vielleicht noch gemeineren Virus einfing. Der führt nämlich dazu, dass immer, wenn man denkt, man habe ihn im Griff, er mit noch größerer Wucht zurückschlägt.
Bis man schließlich final nachgibt, was 2015 mit der Gründung von CSA der Fall war. Früher konnte sich Genthe ein Leben als Lautsprecherhersteller anscheinend nicht vorstellen bzw. das ganz normale Leben kam dazwischen. Und das zeigte sich in Form von Kücheninstallationen und Arbeitsplatten aus Naturstein.Dass irgendwann einmal eins zum anderen kommen würde, war dann zwangsläufig. Mit im CSA-Boot sitzen neben Genthe noch drei weitere Spezialisten. Einer sorgt mit seiner Firma für den Wasserstrahlschnitt der Platten, der andere hat mit dem Patentieren des Werkstoffs „Technocarbon“ den Grundstein für diese spezielle Bauart eines Lautsprechergehäuses gelegt und der Vierte sorgt von Vaduz aus für den Vertrieb außerhalb Deutschlands. Im eigenen Lande gilt der Prophet noch nichts, die Verkäufe konzentrieren sich aktuell auf unsere Nachbarländer Liechtenstein, Österreich und Schweiz, doch das könnte sich mit diesem Modell ändern. Was verbirgt sich nun hinter CSA, genauer Carbon Stone Audio? Natursteingehäuse, die auf der Innenseite mit speziellen Carbonmatten beschichtet werden. Naturstein eignet sich aufgrund seiner geringen Eigenschwingung ohnehin sehr gut zum Lautsprecherbau. Und die sowohl leichte als auch steife Carbonfaser ergänzt den Stein perfekt, denn durch die Kombination der beiden werden die Resonanzen noch einmal halbiert. Stein und Carbon in Verbindung sind zudem deutlich preiswerter als Carbon oder Aluminium allein.
Sowohl ihre Druck- als auch die Zugbelastung können dabei sehr hoch ausfallen und übersteigen die Toleranzen der jeweiligen Ausgangsmaterialien deutlich. Die Verarbeitung ist einfacher als bei Stein allein, da der Verbundstoff deutlich elastischer und doch formstabiler ist. Andreas Genthe fügt hinzu: „Im Vergleich zu herkömmlich verarbeiteten MDF-Gehäusen bieten unsere CFS-Gehäuse eine dreimal geringere Eigenfrequenzdichte und eine 40-mal geringere Gehäuse-Auslenkung.“ Dass das patentierte Composite-Material CFS exklusiv bei CSA verwendet wird, sorgt zudem für ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Das wäre also geklärt. Kommen wir zur Gaia 25 Be. Der elegante Zwei-Wege-Bassreflexlautsprecher setzt mit dem AL 170 einen bewährten Tiefmitteltöner von Visaton ein, der ausgereift, potent und sauber gebaut ist. Beim Hochtöner, der seinen Job bereits ab 1,8 kHz (12 dB) übernehmen soll, setzt man eine Beryllium-Kalotte von SB Acoustics ein, die unter anderem mit der nötigen niedrigen Resonanzfrequenz aufwartet, um den AL 170 bruchlos zu ergänzen. Dabei hilft eine sowohl messtechnisch als auch gehörmäßig optimierte Weiche, die im Tiefton mit 18 dB und im Hochton mit 12 dB trennt und edel mit Mundorf-Folienspulen und M-Supreme-Kondensatoren bestückt ist. Der Wirkungsgrad ist mit 85 dB gering, die Impedanz fällt aber laut Genthe nicht unter ihren Nennwert von 6 Ohm. Damit spielt die Gaia 25 Be auch mit den 22 Watt meiner Air-Tight-ATM-4-Röhrenendstufe sehr gut zusammen. Andreas Genthe ist der Meinung, dass Verstärker beim Gesamtklang keinen so großen Unterschied machten wie Lautsprecher, wobei ich ihm durchaus folge.
Doch die Kombination mit dem PureAudio-One-Vollverstärker aus Neuseeland erwies sich als magisch. Bevor ich aber zum Klang komme, fehlen noch ein paar Informationen zur Bauweise. Im Innern des Lautsprechers gibt es eine durchgehende, homogene Öffnung, die nur im Sockelbereich durch eine Kammer unterbrochen wird, in dem die Frequenzweiche, die mit Schafwolle bedämpft wird, Platz findet. Diese Kammer wirkt wie eine Art Helmholtzresonator und filtert eine stehende Welle von 200 Hz effektiv weg. Die Bassreflexöffnung zeigt nach unten, deshalb sollte man die Lautsprecher auch nicht auf hochflorige Teppiche stellen. Von Anfang an erinnerte mich die Gaia mit ihrer Form und ihrem Gewicht an einen meiner Lieblingslautsprecher der vergangenen Jahre – die YG Acoustics Carmel 2. Dort war es Alu, hier ist es Stein, konkret sandgestrahlter, indischer Quarzsandstein, der eine klassisch-unaufdringliche Anmutung hat. Dieser Stein weist eine besonders hohe Dichte auf, was sich akustisch ideal verhalten soll. Das Standardmodell wird im Übrigen aus Fruchtschiefer gebaut und kostet 1.000 Euro weniger. Grau ist nicht nur das Gehäuse der Gaia 25 Be, sondern alle Theorie, und ich kann Ihnen nur raten, sich diesen Lautsprecher einmal gründlich anzuhören.
Allein seine Durchhörbarkeit ist exemplarisch, sprich mit ihm kann man schier endlos Musik hören und tatsächlich nicht nur genießen, sondern auch besser verstehen. Shirley Horn spielt und singt mit unerhörter Energie ein dennoch zartes, intimes Hauskonzert für mich. Ihr Klavier klingt derart realistisch, so vollkommen definiert und fein nachschwingend, wie ich es selten gehört habe – auch live, um ehrlich zu sein. Das könnte sehr gut auf die exemplarische Verzerrungsfreiheit der Gaia 25 Be zurückzuführen sein. Auch die zarten Tenorsaxofontöne von Joe Henderson zaubert sie mithilfe ihres Berylliumhochtöners betörend luftig, schwerelos und doch spürbar in den Raum. Das kenne ich schon von Komponenten, deren Störspektrum einfach so gering ist wie das der Gaia 25 Be. Man hört vor allem mehr Details – fein eingebunden in diesem Fall – und zwar auch, weil man sich akustisch eben nicht durch Verzerrungen hindurchkämpfen muss. George Bensons 70er-Jahre-Klassiker „Beyond the Blue Horizon“ markiert die Schwelle zwischen Jazz und Fusion und begeistert mich mit einer irren Raumausdehnung, einer enormen Attacke, dem Klackern der Stöcke auf den Rändern der Trommeln und den schimmernden Becken, was mich wieder in ein idealtypisches Livegefühl hineinwürfelt. Peter Erskines „Motion Poet“ ist eine meiner Lieblings-Fusionaufnahmen der 80er-Jahre. Ich habe sie noch nie mit so feinen Details angereichert wahrgenommen, dabei saftig und knackig. Die oberbayerische Box geht dabei wirklich eine sensationelle Synergie mit dem PureAudio-One-Vollverstärker aus Neuseeland ein. In solchen Fällen wünschte ich mir, ich wäre Händler und könnte diese Kombination anbieten, denn das ist ein echtes Traumduo.
Fazit
Mission completed, sprich alles richtig gemacht. Einen verzerrungsärmeren, sauberer spielenden und gleichzeitig involvierenden Lautsprecher wird man nicht so leicht finden.Kategorie: Lautsprecher Stereo
Produkt: CSA GAIA 25 BE
Preis: um 10900 Euro
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>> jetzt bis 31.01.2025>> Alle anzeigenPaarpreis | 10.900 Euro |
Vertrieb | CSA – Carbon Stone Audio, Fürholzen |
Telefon | 0170 8171372 |
Internet | carbonstoneaudio.com |
Garantie (in Jahre) | 5 Jahre |
B x H x T (in mm) | 250/880/170 mm |
Gewicht (in Kg) | 40 kg |
Nennimpendanz | 6 Ohm |
Fazit | Mission completed, sprich alles richtig gemacht. Einen verzerrungsärmeren, sauberer spielenden und gleichzeitig involvierenden Lautsprecher wird man nicht so leicht finden. |