Kategorie: Lautsprecher Stereo

Einzeltest: Capriccio Continuo Admonitor Premiere + Submonitor III


Fels in der Brandung

Lautsprecher Stereo Capriccio Continuo Admonitor Premiere + Submonitor III im Test, Bild 1
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Vor Jahresfrist haben wir die Hälfte des hier vorgestellten Lautsprechers getestet – nein, nicht mono. Der Capriccio Monitor erwies sich schon ohne die ergänzende Bassunterstützung als extrem feinsinniger und edler Kompaktlautsprecher, dem wir hier in der Standbox-Ausführung auf die Membranen fühlen wollen

Anlage


Plattenspieler: Transrotor ZET1 TMD mit SME5012 und Transrotor Merlo Reference
Verstärker: Dartzeel CHT 8550 


Auch dieses Jahr kommen wir nicht umhin, uns erst einmal den optischen Reizen der italienischen Schönheit hinzugeben, wie etwa die hervorragend gelungene Klavierlackoberfläche auf den aufwendig herausgeformten Gehäusen, die Kantenreflexionen keine Chance geben. Beim Gehäuse wurden MDF-Platten in unterschiedlichen Dicken verbaut, dazu Fronten aus HDF, im Inneren verlegte langfaserige Alpaka-Wolle und eine dünne PE-Luftpolsterfolie.

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Joseph Szall, der Konstrukteur der Firma ATD (Audio Transducer Design), die seit drei Jahrzehnten High- End-Treiber herstellt, hat sich mit dem Capriccio-System den Traum eines kompromisslosen High-End-Lautsprechers erfüllt. Das heißt, einen Kompromiss ist er doch eingegangen: Sogar die zweiteilige Standbox ist extrem kompakt geraten – und da sie wie gesagt auch blendend aussieht, sollte sie auch vor den gestrengsten Augen einer Ehefrau bestehen, außer diese ist extrem eifersüchtig auf rassige Italienerinnen. Spaß beiseite: Dass die Konstruktionen eine durchaus ernsthafte ist, zeigt der Transport. Dass Bassabteil ist nicht mehr „mal eben so“ zu tragen, sondern bringt ordentlich Gewicht auf die Waage. Dies, kombiniert mit den eleganten Spike-Füßen, sorgt für einen sichern und bewegungsfreien Stand – für Parkettböden oder ähnliche Stachel- und boxenfeindliche Untergründe gibt es absorbierende Füße von Alto Extremo. Zwischen dem Submonitor und dem Admonitor ist eine spezielle Absorberkonstruktion geplant, die aber zum Zeitpunkt unseres Tests noch nicht vollendet war. Wir haben uns daher nach Empfehlung des deutschen Vertriebs mit jeweils zwei Gummihalbkugeln vorne und je einem SSC-Netpoint hinten beholfen, die wir für die Fotos aber einfach weggelassen haben, damit der Winkel stimmt. Kurz zur Technik des Topteils: Im Admonitor arbeitet ein sogenannter F.A.S.T.- Hochtöner („Folded Aero Striction Transducer“) – wir kennen das Prinzip eher unter AMT – sowie ein nur 13 cm durchmessender Tiefmitteltöner. Beide Treiber sind Eigenkonstruktionen. Bei vielen Konstruktionen mit dieser Kombination gibt es einen hörbaren akustischen Übergang zwischen AMT und Konustreiber, der aber bei ATD technisch extrem aufwendig konzipiert ist und mit der Schnelligkeit des F.A.S.T. mithalten kann. Dies erreicht man durch einen bis ins kleinste Detail durchkonstruierten Aufbau der extrem leichten und doch stabilen Membran aus einem Hartschaumkern und einer gehärteten Oberfläche – wie das ja auch schon die legendären Podszus-Görlich-Chassis vorexerziert haben, allerdings nicht mit einem solch perfekten Finish. Geradezu langweilig nehmen sich dagegen die Tieftöner des Submonitor aus – okay, es sind Vollkonusmembranen mit einer ebenfalls sehr stabilen Kohlefaserstruktur. Interessanter ist aber hier der Weichenaufbau, der sich nicht nur auf den Übergang zwischen Sub und Topteil beschränkt, sondern die Aufgaben auch innerhalb der Bassabteilung verteilt. Parallel spielen die drei Chassis nur bis etwa 50 Hertz, der oberste des Trios ergänzt den Tiefmitteltöner bis etwa 100 Hertz. Das addiert sich zu einem vorzüglich ausgewogenen Frequenzgang, der den Eindruck erweckt, dass die Kombination von vorneherein als reine Standbox konzipiert wurde. Genauso ausgewogen und in sich schlüssig ist ihr Auftreten im Hörtest. Klar – auch jetzt macht sich zunächst der formidable Hochtöner bemerkbar, der dynamisch brillant seine Extraklasse zeigt – vom leisesten Streicheln einer Stahlgitarrensaite bis zum harten Schlag aufs Schlagzeugblech. Dabei stellt er sich nicht auf unangenehme Weise in den Vordergrund – der Entwickler zeigt einfach mit Fug und Recht, dass er hier einen absoluten Ausnahmewandler konstruiert hat. Der nicht weniger interessante Tiefmitteltöner ist mehr als nur das Bindeglied zwischen Sub und Hochtöner: Er spielt bis zu gewaltigen Lautstärken hin absolut sauber, timbriert korrekt und schafft tatsächlich das fast Unmögliche: Er hinkt dem Hochtonbereich kein bisschen hinterher. Wo wir gerade bei Übergängen sind: Die sauber abgestufte Übernahme zwischen dem Topteil und dem Submonitor ist ebenso präzise gelungen. Auch hier muss man attestieren, dass der zusätzliche Bass keine Abstriche in Sachen Temperament bedeutet – im Gegenteil. Durch das kleine Gehäuse und die extrem tiefe Reflexabstimmung müssen die Tieftonspezialisten gar keinen besonders großen Hub machen und klingen dadurch extrem sauber. Außerdem kann die gesamte Kombination recht nah an die Rückwand gestellt werden – eine noch größere Tiefbassausbeute bei unverminderter Sauberkeit ist der Lohn. Einen so leichtfüßigen Bass hat man abseits komplett per DSP entzerrter Systeme selten einmal gehört – große Klasse. Und auch weiter nach oben hinaus zeigt die zusätzliche Oktave nach unten ihre Wirkung: Die ohnehin schon beeindruckende räumliche Abbildung gewinnt noch einen Schuss Tiefe und Präzision, so dass man der Capriccio Continuo neben einem Podestplatz in Sachen Kompaktlautsprecher auch einen bei den „erwachsenen“ Boxen geben muss. 

Fazit

Mit drei technisch brillianten Chassis und einigen ausgefuchsten Lösungen hat Joseph Szall einen weiteren Lautsprecher der absoluten Spitzenklasse auf die Spikes gestellt.

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Produkt: Capriccio Continuo Admonitor Premiere + Submonitor III

Preis: um 15000 Euro

5/2014
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Ausstattung & technische Daten 
Paarpreis 15000 
Vertrieb Transparent Acoustic 
Telefon 06173 993810 
Internet www.transparent-acoustic.de 
Garantie (in Jahre)
Ausführungen Hochglanzschwarz 
B x H x T (in mm) 185/1100/415 
Gewicht (in Kg) 50 
Unterm Strich... Mit drei technisch brillianten Chassis und einigen ausgefuchsten Lösungen hat Joseph Szall einen weiteren Lautsprecher der absoluten Spitzenklasse auf die Spikes gestellt. 
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Autor Thomas Schmidt
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Datum 01.05.2014, 17:10 Uhr
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