Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenRevox präsentiert die neue Revox B77 MK III und zugleich seine neue, eigene Revox Analog Master Tapes Collection. Beides gefertigt im Revox KLANGWERK in Villingen für ein perfektes Zusammenspiel.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Ascendo D7 active
Lehrstück
Ja, richtig, die hatten wir schon mal, die D7 von Ascendo. Aber glauben Sie mir – in dieser Form ganz bestimmt nicht
Ascendo-Boss Stefan Köpf ist eher der Typ „schulterzuckender Pragmatiker“, und das macht es sehr angenehm, mit ihm über Lautsprecher, ganz besonders die aus seiner Fertigung, zu reden. Und bei denen hat sich der Fokus im Lauf der letzten Jahre durchaus verschoben. War es früher sein Bestreben, die Stereowiedergabe mit klassischen Mitteln zu perfektionieren, haben Köpf und seine Mannen vor geraumer Zeit das Thema Heimkino für sich entdeckt und sehr viel Zeit und Aufwand in die Materie investiert. Mittlerweile ist das ein blühender Geschäftszweig, weil man Dinge realisiert hat, die in dieser Perfektion andernorts nicht zu bekommen sind: Vollständig übers Hausnetzwerk konfigurierbare Systeme mit überragender akustischer Performance.
Bis jetzt war ich erst einmal im hauseigenen Demokino zu Gast (es war garantiert nicht das letzte Mal) und kann ohne Übertreibung behaupten: Ich habe noch nie etwas auch nur im Entferntesten Vergleichbares erlebt – „gehört“ trifft‘s in diesem Zusammenhang nur ziemlich unvollständig. Weder in anderen Heimkinos noch in „richtigen“ Kinos. Natürlich wollen wir Sie hier nicht mit Dinosauriergetrampel malträtieren, hier geht’s um die zweikanalige Musikwiedergabe. Die Vorgeschichte ist aber notwendig, denn unsere aktuellen Probanden leben von den Erfahrungen, die Ascendo unlängst im Heimkinometier gesammelt hat. Und so brechen wir denn auch ausnahmsweise mit einer Tradition, die so alt ist wie unser Magazin: Bei der Aktivversion der D7 ist digitale Signalverarbeitung im Spiel. Im täglichen Betrieb merken Sie davon nichts, aber sie ist da. Die „klassische“ D7 haben wir Ihnen bereits Anfang 2016 vorgestellt. Ganz einfach deshalb, weil sie ein sehr feiner und komplett spielender Wandler ist, der ob seiner optischen Schlichtheit in jedem Wohnzimmer seinen Platz finden dürfte. Es handelt sich um eine Dreiwegekonstruktion der besonderen Art, bei der ganz viel anders ist, als es der optische Anschein vermuten ließe. Der Treiber auf der Front ist in Wirklichkeit ein Doppelpack, der Hochtöner sitzt inmitten der Membran seines für tiefere Frequenzen zuständigen Spielpartners. Das gute Stück kommt aus Norwegen und wird penibel paarweise selektiert. Die hohe Ausschussquote an dieser Stelleist ein Thema, über das sich Stefan Köpf ziemlich echauffieren kann, eine klanglich ebenbürtige Alternative zu dem 18-Zentimeter- Koax hat er jedoch nicht gefunden. Das satt dimensionierte Reflexrohr unterhalb des Wandlers belüftet mitnichten das Gehäuse des Norwegers, sondern gehört zum ansonsten im Verborgenen agierenden Tieftonpart. Zunächst jedoch ein Blick auf die Rückseite: Da gibt’s oben nämlich einen logischerweise nach hinten strahlenden Hochtöner. Das ist eine durchaus feine Sache, die mitunter zu einem merklich verbesserten Räumlichkeitseindruck führt. Bei Ascendo verbirgt sich der Kniff hinter dem Kürzel „TOS“, das Ganze ist zuschaltbar. Probieren Sie‘s, gerade bei wandnaher Aufstellung sind die Unterschiede verblüffend. Der Bass. Der Hersteller nennt das System „SASB MK II-Technologie“, bei uns heißt es Bandpass-Subwoofer. Zu diesem Zweck arbeiten zwei Tieftöner mit der einen Seite auf ein geschlossenes Volumen unten in der Box, mit der anderen auf ein Bassreflexsystem mit der erwähnten Öffnung auf der Schallwand. Bei korrekter Auslegung generiert die Anordnung reichlich tiefe und präzise Bässe in einem schmalen Frequenzband, und genau das soll‘s hier tun. Das funktioniert bestens, wie sich schon vor knapp zwei Jahren in unserem Hörraum und auf zahlreichen Messen da draußen herausgestellt hat. Jetzt allerdings hat Ascendo die D7 aktiviert und damit ein neues Kapitel aufgeschlagen. Nun ist „Aktivbetrieb“ so ein generelles Zauberwort, in diesem Falle steckt aber weit mehr dahinter als einfach die passive Frequenzweiche durch eine aktive mit nachgeschalteten Endstufen zu ersetzen. Ascendo ergänzt jede Box um einen schwergewichtigen schwarzen Kasten namens „DNA 100.2 HE“. Darin verbergen sich zwei 500 Watt starke Schaltverstärker neuester Generation und ein hochmodernes digitales Signalprozessormodul. Die Endstufen sind erstaunlich kompakte Kraftzwerge, bei denen sogar das Schaltnetzteil mit auf der Platine sitzt. Wer‘s noch etwas extremer mag, der kann mit zwei dieser Verstärker pro Box arbeiten, die beiden Kanäle lassen sich zu einem 1000-W-Monster kombinieren. Das komplexe DSP-Modul hat Ascendo gemeinsam mit externen Spezialisten entwickelt, auch die dazugehörige Software entsteht nicht beim Lautsprecherhersteller selbst – verständlich. Ein Endstufenkanal des Verstärkers bedient den Bandpass, der andere den weiterhin passiv voneinander getrennten Mittelhochtonteil. Die Aufteilung des ankommenden Signals auf die beiden Zweige ist dabei jedoch die simpelste Aufgabe des DSP, seine Stärke besteht darin, dass er aufstellungs- und raumakustikbedingte Probleme korrigieren kann. Das tut er nicht von selbst, die Installation eines Paars „D7 Active“ erfordert eine Einmessprozedur nebst entsprechender Programmierung der klugen Technik in jeder Endstufe. Ist das einmal passiert, brauchen Sie darüber nicht mehr nachzudenken. Sie verbinden die Boxen wie jede andere Aktivbox mit dem Ausgang ihres Vorverstärkers und hören einfach Musik. Die Einmessprozedur wird vom Fachhändler oder Hersteller vorgenommen. Der resultierende Klang entsteht natürlich in Absprache mit Ihnen, niemand will Ihnen vorschreiben, wie‘s bei Ihnen zu Hause tönen soll. Es lassen sich mehrere Setups in der Elektronik speichern, so dass Sie die Wahl zwischen verschiedenen Abstimmungen haben. Auf lange Sicht sollen sogar Änderungen des Setups übers Internet möglich sein – warten wir‘s mal ab. Die Korrekturmöglichkeiten seitens der Elektronik sind vielfältig und umfassen alle Aspekte des „Equalizings“. Die Auswirkungen störender Raummoden und Kanalungleichheiten können effektiv beseitigt werden, tonale Anpassungen an den Geschmack und unterschiedliches Musikmaterial ist kein Problem. Richtig ist, dass das Signal des Vorverstärkers zu diesem Zweck in ein digitales Pendant umgewandelt werden muss, bevor der Rechenkünstler im Geräteinneren sein Werk beginnen kann. Das macht vielen HiFi-Traditionalisten ein bisschen Bauchschmerzen – verständlich. Entscheidend ist jedoch, was am Ende herauskommt, und in dieser Hinsicht kann ich Ihnen nur erzählen, was nach der kaum zehnminütigen Einmessprozedur bei uns im Hörraum herausgekommen ist. Jener ist akustisch ziemlich gut, mit günstiger Nachhallverteilung und kaum tonalen Problemen. Stefan Köpf korrigierte nur ganz leicht unsere asymmetrische Lautsprecheraufstellung und reduzierte die minimale „Oberbassbeule“, mit der wir täglich leben. Das war alles. Die objektiven klanglichen Meriten zu beschreiben ist genauso wenig einfach wie den Lautsprecher zu messen. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass der Klang des Setups nicht „gottgegeben“ ist, sondern in ziemlich weiten Grenzen variabel. Das Ergebnis in unserem Hörraum ist trotzdem herausragend gut. Gerade die Optimierung des Bassbereichs entschlackt die Wiedergabe merklich, es klingt deutlich knackiger und trockener, als wir es gewohnt sind. Wer sich mit Vorurteilen seitens der Impulswiedergabefähigkeiten von Bandpassgehäusen plagt, der möge sich mal die unsterblichen „Children of Sanchez“ auf einer aktiven D7 anhören, das kuriert solcherlei Dinge nachhaltig. Das Setup liefert eine auffällig ausladende Raumabbildung mit bester Fokussierung, auch bei uns erweist sich das Zuschalten des rückseitigen Hochtöners als Vorteil. Die „Angstdisziplin“ eines jeden digitalen Systems meistert die Ascendo mit links: keinerlei Zusammenbruch bei ganz kleinen Pegeln, keinerlei digitale Artefakte, auch bei Mitternachtspegeln bleibt das Ganze extrem durchhörbar und sauber. Wenn die Zukunft der Musikwiedergabe in diese Richtung geht – her damit!Fazit
Ascendos aktive D7 punktet mit allen Vorteilen raumkorrigierender Systeme, klingt dabei niemals nach „Digitaltechnik“. Das ist moderne Signalverarbeitung, die auch mit einem Plattenspieler als Quelle perfekt funktioniert.Kategorie: Lautsprecher Stereo
Produkt: Ascendo D7 active
Preis: um 12800 Euro
Im Mittelpunkt der FINEST AUDIO SHOW Vienna am 23. und 24. November 2024 in Wien steht die Leidenschaft für HiFi-Technik, Musikwiedergabe und den perfekten Klang.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenDie hochwertigen Sessel und Sofas von Sofanella sind modern, bezahlbar und schaffen ein gemütliches sowie ein bequemes Heimkinoerlebnis
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenFür die Älteren unter uns gehören diese Lautsprecher zu den ersten jugendlichen Audiowunschträumen, wie zum Beispiel das Klipschorn oder die Electro Voice Sentry III. Für alle anderen könnte dieser besondere Lautsprecher eine echte Überraschung werden.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenMit der RX2 PRO kündigt Brax nicht weniger als die Endstufe der Superlative an, vollgepackt mit Innovation und das erste Class-D Design der Marke.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenPaarpreis | 12.800 Euro mit 2 x DNA 1000.2 HE |
Vertrieb | Ascendo, Karlsruhe |
Telefon | 0721 95139929 |
Internet | www.ascendo.de |
Garantie | 2 Jahre |
B x H x T | 232 x 1060 x 415 mm (Box); 255 x 155 x 360 mm (Verstärker) |
Gewicht: | ca. 36 / 16,3 kg |
Unterm Strich... | Ascendos aktive D7 punktet mit allen Vorteilen raumkorrigierender Systeme, klingt dabei niemals nach „Digitaltechnik“. Das ist moderne Signalverarbeitung, die auch mit einem Plattenspieler als Quelle perfekt funktioniert. |