Unser Hobby spiegelt die Welt da draußen wider: immer mehr, immer größer, immer teurer muss es sein. Zum Glück gibt es aber auch Gegenbeispiele. Mit dem dänischkanadischen Traumduo kann man seinen irdischen Musikfrieden finden.
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>> jetzt bis 31.01.2025>> Alle anzeigenEinzeltest: Ascendo D7
Versteckte Werte
Geradlinigkeit ist eine schöne Sache – findet auch Stefan Köpf von Ascendo, der seit Jahren optisch klare und unaufgeregte Lautsprecher baut. Dass die es aber in sich haben – und das im wahrsten Sinne des Wortes – zeigt uns die neue D7
„Eigentlich eine ganz einfache Kiste“, mag man sich denken, wenn man nach dem Auspacken sinnierend vor der D7 steht. Eine gut einen Meter hohe Standbox, kaum breiter als das einzige Chassis auf der Front, dafür mit ordentlich Bautiefe. Dezente Designelemente lockern das Bild der strengen Form etwas auf: So sind die Kanten alle etwas verrundet, die Schallwand ganz leicht nach hinten geneigt. Zudem steht die D7 auf Aluminium-Auslegern mit entsprechenden Standfüßen – auch das lockert das Aussehen auf. Optional bietet man eine Art „Doppeldeckerkonstruktion“ an – eine Metallbasis, auf der die Lautsprecher noch einmal mittels Finite-Elemente-Ceraballs entkoppelt stehen.
Das funktioniert und sieht in meinen Augen doch etwas eleganter aus als der quaderförmige Unterbau der C-Serie. Perfekt ist die Oberflächenqualität mit insgesamt 12 Lackschichten, die in Handarbeit mit Zwischenpolitur aufgetragen werden – richtig, der berühmte „Klavierlack“, der hier den Namen auch wirklich verdient. Die klare Linie von Ascendo setzt sich auch bei der Farbauswahl fort – ab Werk bietet man die D7 in Schwarz oder Weiß an. Das ist nur konsequent und passt zur klaren Formensprache. Die D7 wirkt auf den ersten Blick etwas zu groß für das einsame Koxialchassis auf der Front. Selbiges gilt für das Reflexrohr, das an der Mündung fast schon den gleichen Durchmesser aufweist wie der Koax. Nun: Wie uns die Erfahrung lehrt, haben die etwas größeren Ascendo-Lautsprecher noch etwas in petto, was die Tieftonwiedergabe angeht. In unserem Falle sind das zwei versteckte Scan-Speak-Tieftöner, die im Inneren der D7 in einer Bandpasskonstruktion arbeiten, oder, wie es der Erbauer nennt mit der SASB-MKII-Doppel-Bass-Technologie. Das bedeutet, dass zusätzlich zu der Kammer, in der der Koax seine Arbeit verrichtet, noch zwei weitere Gehäuseabteile vorhanden sind, nämlich eine große geschlossene untere Kammer, in deren Deckel die beiden Bässe eingebaut sind. Darüber gibt es ein weiteres Gehäuse, dessen Reflexöffnung wir vorne in der Schallwand sehen. Eine solche Konstruktion hat einen fest definierten Einsatzbereich, der durch die Parameter der Treiber, die Volumina der beiden Kammern und natürlich durch die Dimensionierung des Refl exrohrs festgelegt ist. Bei Bandpassgehäuse gibt es nicht nur eine untere, sonder auch eine obere Grenzfrequenz des Wirkungsbereichs, weswegen die Treiber bei geschickter Auslegung kaum noch elektrisch gefi ltert werden müssen. Bei der Abstimmung der Frequenzweiche legt Stefan Köpf großen Wert darauf, dass sich die Einbauresonanzfrequenzen der Chassis so miteinander verbinden lassen, dass in der Summe ein sehr linearer Impedanz- und Phasenverlauf herauskommt – wie der spätere Hörtest beweist, ist dieses Ziel bravourös erreicht worden. Das einzige von vorne sichtbare Chassis ist der seit Jahren bewährte Seas-Koaxialtreiber. Durch die Positionierung der Gewebekalotte inmitten der Schwingspule des Tiefmitteltöners kommt der Schall hier von einem einzigen Entstehungsort. Der Koax kann in einem kleineren Volumen auch fullrange betrieben werden – in der D7 profi tiert er natürlich von der Entlastung im Tieftonbereich durch den Bandpass. Das ist aber noch nicht alles: Noch ein weiteres Chassis findet sich, wenn man um die Box herumgeht: An der Rückseite, etwa in Höhe des Koax ist ein weiterer Hochtöner, ebenfalls von Seas, montiert, der auf Wunsch – der Kippschalter findet sich am im Übrigen sehr hochwertigen Terminal – rückseitig Schall abstrahlt. Zunächst einmal ohne den Zusatztöner – als Zuspieler fungiert hier unter anderem die extrem kräftige und stabile Synästec-Verstärkerkombination, die natürlich mit der unkritischen Ascendo leichtes Spiel haben. In Sachen Bass bleibt dann auch kein Auge trocken: Das hat Tiefe, das hat Wucht und jede Menge federnde Eleganz. Ja das gibt es, auch eine Rhythmus-Sektion kann bei entsprechender Wiedergabequalität elegant wirken. Sie muss halt nur auf den Punkt kommen – und das tut sie bei der D7 definitiv! Der Koax-Treiber übernimmt bruchlos ab dem Grundtonbereich und zeigt deutlich, was Ascendo mit der Klangcharakteristik eines guten Studiomonitors meint: Minimal dunkel timbriert und räumlich absolut präzise gibt die Punktschallquelle Musik wieder. Egal, wie weit man von den Boxen entfernt sitzt – mit geschlossenen Augen wähnt man sich sofort auf dem Regiesessel eines Tonstudios mit zwei hervorragenden Monitor-Lautsprechern, so genau und resonanzfrei wird die Musik wiedergegeben. Der dreidimensionale Effekt wird klar definiert – Instrumente stehen wie aus der Luft geschnitten vor dem Hörer (und vor den Boxen) – die Raumakustik wird exakt so wiedergegeben, wie auf der Aufnahme vorhanden. Es ist ohnehin erstaunlich, zu welch einer trockenen und von der Akustik des Hörraums losgelösten Wiedergabe die D7 in der Lage ist! Und das funktioniert nicht nur mit Leistungsriesen von Endstufen, nein, auch mit der kleinen Egg-Shell-KT88 mit ihren 10 Watt weicht die Ascendo kaum vom vorher eingeschlagenen Klangweg ab. Das funktioniert auch mit der kleinen Röhre erstaunlich gut: Die enorme Basspotenz bleibt fast völlig erhalten, während sich die naturgemäß in Sachen Klirr nicht zurückhaltende Single-Ended-Röhre mit einem etwas offensiveren Klangbild bemerkbar macht – sehr lebendig und nach vorn marschierend. Der zusätzliche Hochtöner auf der Rückseite macht aus dem „Studiomonitor“ mit seiner sehr trockenen und direkten Art einen spürbar „offeneren“ Lautsprecher. Der Raum wird jetzt mehr einbezogen – die Bühne öffnet sich weiter und die gesamte Wiedergabe wird luftiger. Das ist nicht unbedingt „richtiger“ als ohne Zusatzhochtöner – man muss dem Konstrukteur allerdings zugutehalten, dass er die zusätzliche Kalotte nicht effekthascherisch einbaut, sondern so dezent einsetzt, dass die D7 in beiden Betriebsarten ein sehr angenehmer und gleichzeitig auf den Punkt präziser Lautsprecher ist.Fazit
Ein sensationelles Bassfundament, gepaart mit einer absolut überzeugenden räumlichen Darstellung und die Wahl zwischen zwei gleichermaßen überzeugenden Klangcharakteristika – was will man mehr?Kategorie: Lautsprecher Stereo
Produkt: Ascendo D7
Preis: um 6800 Euro
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenPaarpreis | 6.800 Euro |
Vertrieb | Ascendo |
Telefon | 07024 468404 |
Internet | www.ascendo.de |
Garantie (in Jahre) | 2 |
Ausführungen | Klavierlack schwarz oder weiß |
B x H x T (in mm) | 232/106/415 |
Gewicht (in Kg) | ca. 38 kg |
Unterm Strich... | Ein sensationelles Bassfundament, gepaart mit einer absolut überzeugenden räumlichen Darstellung und die Wahl zwischen zwei gleichermaßen überzeugenden Klangcharakteristika – was will man mehr? |