Unser Hobby spiegelt die Welt da draußen wider: immer mehr, immer größer, immer teurer muss es sein. Zum Glück gibt es aber auch Gegenbeispiele. Mit dem dänischkanadischen Traumduo kann man seinen irdischen Musikfrieden finden.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: iFi xDSD
Einsichten
iFi ist Meister darin, Anleitungen und Produktinformationen zu verfassen, die größer sind als die winzigen Geräte, die sie beschreiben. Doch der Blick auf das Papier lohnt sich, denn im neuen xDSD gibt es einiges zu entdecken.
Ich gebe offen zu, dass ich ein Anleitungsmuffel bin. Schon als ich als Kind meine ersten elektronischen Geräte in die Finger bekam, war meine Devise: erst ausprobieren, nur im Notfall nachlesen. Selbst heute, wo ich in meinem täglichen Berufsleben ständig vor völlig neue Geräte gestellt werde, probiere ich erst einmal aus, bevor ein Blick in die Anleitung erfolgt. Zwei Entwicklungen der letzten Jahre bestätigen meinen Ansatz zusätzlich. Erstens machen es einem moderne Apps je nach Gerät sehr leicht, auch vollkommen ohne Kenntnis eines Systems einen betriebsfähigen Zustand zu erreichen, und zweitens verzichten Hersteller heute gerne mal auf gedruckte Anleitungen, während auf ein herunterladbares PDF hingewiesen wird.
Hin und wieder kommt dann aber so ein Gerät, das aufgrund seiner Konstruktion keine andere Möglichkeit lässt, als vor dem Musikhören ein Studium der Anleitung zu vollziehen. Ein solches Gerät ist der brandneue iFi xDSD, dessen großer Funktionsumfang, gepaart mit seinen winzigen Abmessungen eine rein intuitive Bedienung leider nicht mehr gestattet. Dafür liegt aber eine gedruckte Bedienungsanleitung bei. Vorbildlicherweise sogar im englischen Original und einer deutschen Übersetzung. Ziel der Neuentwicklung war unter anderem, die Bedienstruktur der kompakten Geräte zu minimieren. Während der micro iDSD noch über acht verschiedene Schalter und Knöpfe verfügte, beschränkt sich der neue xDSD nun auf zwei Möglichkeiten, Einstellungen vorzunehmen. Dazu kommt noch ein weiterer kleiner Schalter, der das Gerät zwischen dem Mess- oder dem Hörfilter wechseln lässt. Da dieser von den meisten Nutzern nach dem Ausprobieren beider Modi wohl kaum mehr Verwendung finden wird, beschränken wir uns auf zwei echte Eingabemöglichkeiten. Das wäre erstens die Taste für Einstellungen auf der rechten Seite der schmalen Frontkante. Versehen mit einem Zahnrad- und einem Bluetooth-Symbol kann man zumindest erahnen, was für Folgen ein Drücken der Taste haben kann. Dann kommt es darauf an, wie oft man die Taste drückt. Beim ersten Tastendruck wird die sogenannte 3D+- Matrix aktiviert, die man von anderen iFi-Geräten bereits kennt. Diese rein analoge Schaltung erweitert die Bühnendarstellung der genutzten Kopfhörer, so dass sich die typische Kopfmitten-Lokalisierung deutlich weniger bemerkbar macht. Bei einem zweiten Tastendruck schaltet der xDSD den XBass+-Modus zu. Auch hier handelt es sich um eine rein analoge Schaltung, welche die Basswiedergabe speziell für offene Kopfhörer, bei denen es oft an wirklichem Tiefton mangelt, optimiert. Dabei schafft es das System, mehr Punch in den unteren Frequenzbereich zu bringen, ohne dabei die Mitten zu breiig wirken zu lassen. Beim dritten Drücken werden 3D- und XBass-Modi gleichzeitig verwendet, während ein viertes Drücken der Taste das Pairing eines Bluetooth-Gerätes einleitet. Drückt man den Knopf dann nochmals, schaltet man alle zusätzlichen Funktionen aus und lässt den xDSD in der Standardabstimmung spielen. Zwei kleine LEDs direkt neben der Taste beugen Verwirrungen vor, wie oft man denn nun bereits auf den Knopf gedrückt hat. Beim Einschalten hat der Knopf noch eine weitere Funktion. Hält man die Taste nämlich während des Startvorgangs gedrückt, schaltet der xDSD den 3,5-Millimeter-Kopfhöreranschluss in den Line-out-Modus. So kann der kleine DAC wunderbar an stationären Anlagen oder sogar im Auto eingesetzt werden, ohne dass die interne Lautstärkeregelung dazwischengeschaltet wird. Damit wird das Problem der doppelten Verstärkung, das man bei der Verwendung mobiler DACs oft hat, umgangen. Sehr clever. Für alle Funktionen des Gerätes, die nicht mit der Einstellungstaste gemacht werden, dient der haptisch sehr ansprechende Drehregler, der bündig in die Frontplatte eingelassen ist. Gedrückthalten des Eingabeinstruments schaltet das Gerät ein oder aus, wobei gleichzeitig der Betriebsmodus festgelegt wird. Dabei schaltet der xDSD mehrfach durch die beiden Varianten Bluetooth oder USB und S/PDIF, die von einem blauen beziehungsweise grünen Leuchten des Drehknopfs angezeigt werden. Auch hier handelt es sich um eine gute Lösung, um einen zusätzlichen Quellenwahlschalter zu vermeiden, doch ohne den Blick in die Anleitung war selbst ich zunächst aufgeschmissen, als ich versuchte, mein Smartphone zu verbinden. Auch hier setzt iFi auf eine kleine LED, die im Betrieb den gewählten Modus anzeigt, wobei die verschiedenen Eingänge mit unterschiedlichen Farben dargestellt werden. Erneut effektiv, ohne Hilfe jedoch nicht sofort zu erkennen. Das sei es dann aber auch mit dem Palaver rund um Anleitungen und meine eigene Abneigung ihnen gegenüber. Ja, ich musste mich dem Grundsatz von RTFM ergeben und bekam so alles Wichtige erklärt. Weiß man einmal Bescheid, stellt sich die Beschränkung auf möglichst wenige Tasten als ausgesprochen komfortabel heraus. Hat man das Funktionsprinzip einmal durchschaut, erkennt man auf einen Blick sofort, was mit dem kleinen DAC gerade passiert. Neben den Anzeigen für die Klangverbesserungen und den Eingang gibt eine vierte LED Aufschluss über die genutzte Samplingrate, wofür ebenfalls Farbcodierungen die unterschiedlichen Abtastraten oder Formate signalisieren. Gleichzeitig zeigt der beleuchtete Drehregler durch seine Farbe die eingestellte Lautstärke an, so dass man sieht, an welchem Ende der Skala man sich bewegt. Dreht man lauter, wechselt die Anzeige von blau durch das Farbspektrum hinweg bis zu rot. Leuchtet der Knopf hingegen weiß, ist der Line-out-Modus aktiviert und der Regler hat keine Funktion. Optisch weniger auffällig, aber noch beeindruckender als das Farbspektakel und die clevere Bedienung ist hingegen die Technik, die sich an allen Ecken und Enden im xDSD versteckt. Da wäre zum Beispiel die Bluetooth-Verbindung. Diese verfügt natürlich über den verlustfreien AptX-Codec und kann so auch Musik in CD-Qualität verarbeiten. Besonders ist hier das eingesetzte Buffering, bei dem die kabellos übertragenen Signale nach der Annahme im Receiver erst einmal zwischengespeichert werden, um dann vom xDSD intern völlig neu getaktet zu werden, bevor die Daten in den Wandler gelangen. Dies verhindert den üblichen Jitter, der durch das wenig audiophile Zeitmanagement des Quellgerätes entsteht, das bei Bluetooth normalerweise die Taktung übernimmt. Auch die Daten des S/ PDIF- und des USB-Eingangs werden vor der Wandlung nochmals gepuffert und neu getaktet, doch die Anwendung des Vorgangs auch für Bluetooth ist äußerst ungewöhnlich. Auf externe Antennen verzichtet iFi beim xDSD übrigens. Stattdessen sitzt eine große interne Antenne in dem Bereich des Gerätes, der nicht aus einer Aluminium- Magnesium-Legierung besteht, sondern aus einem festen Kunststoff. Nach dem Empfang aller Daten geht es dann weiter zum D/A-Wandler des Gerätes. Wie bei vielen iFi-Produkten kommt auch hier mit dem DSD1793 ein Burr-Brown-DAC zum Einsatz. Wie die Namen des Chips und des Gerätes bereits verraten, ist die DSD-Wiedergabe kein Problem und bis DSD256 möglich. Auch bei der Wandlung von PCM-Signalen lässt der kleine DAC gängige Standards hinter sich und verarbeitet 384 kHz bei 32 Bit. Dazu ist der xDSD außerdem vollständig MQA-zertifiziert und garantiert damit die volle Kompatibilität mit dem End-to-End-Qualitätsstandard des Formates. Mit einer anderen Firmware, die optional aufgespielt werden kann, ist der DAC sogar in der Lage, DSD bis 22,4 MHz zu wandeln, während sich das Maximum der PCM-Wiedergabe auf enorme 768 kHz erhöht. In diesem Fall verliert der DAC aber seine MQA-Unterstützung. Wirklich stolz ist man bei iFi auf die völlig neu entwickelte Lautstärkereglung des Kopfhörerverstärkers. Anstelle der üblichen digitalen Schaltung, die bei der Verstärkung dazu neigt, auch alle Störfaktoren anzuheben, verwendet man eine analoge Regelung. Dafür entwickelte die Firma einen völlig neuen Chip, der im Prinzip die Funktion eines German Eckmiller W85 und eines Lawo W990 ST Faders mitbringt. So bringt der neue iFi W990VST zwei Studioikonen in einem einzigen Chip unter. Die Schaltungsweise ist dabei praktisch identisch, nur extrem verkleinert. Auch die eingesetzten Operationsverstärker orientieren sich an klassischen Originalen, liefern jedoch bessere Messwerte bei identischen Spezifikationen und gleichem Sound. So entwickelt der Kopfhörerverstärker eine Leistung von maximal 500 mW bei Kopfhörern mit einer Impedanz von 16 Ohm. Auch niederohmige Modelle bekommen also hier einen passenden Partner. Für Kopfhörer mit den maximal unterstützen 500 Ohm bleiben immer noch 24 mW Leistung, die wuchtigere Ohrhörer noch ordentlich antreiben. Ordentlich reicht dann aber kaum als Ausdruck für das aus, was der xDSD schließlich mit dem angeschlossenen Audeze Sine veranstaltete. Von der ersten Note spürte man hier die wunderbare Power und Leichtigkeit, die der Verstärker an den Tag legt. Hervorragend präziser, kräftiger Bass, selbst ohne den eingeschalteten Boost, führte bei Leo Sidrans neuem Album sofort zu einem erfreuten Lächeln. Dazu kommt eine brachiale Dynamik, die bereits bei Quellmaterial in 44,1 kHz und 16 Bit absolut zu überzeugen wusste. Gerade bei CD-Qualität machte sich der 3D-Effekt besonders bezahlt. Durch das Entzerren der Bühne wirkte hier alles nochmals differenzierter. Der Burr-Brown-DAC entwickelte dazu stets einen tollen Flow und angenehmes Timbre, rutschte dabei aber niemals zu sehr ins Warme ab, sondern blieb wunderbar knackig und offen. Das verzeiht den nötigen Blick in die Anleitung dann restlos. Während die wieder im Karton landet, gebe ich den xDSD so schnell nicht mehr her.Fazit
iFi hat an allen Ecken angesetzt, um mit der neuen X-Serie wirklich Tolles zu vollbringen. Der xDSD bietet einige hervorragende Features und eine enorm aufwendige Technik, die mobiles High End zu einem Erlebnis macht. Stylisch, vielseitig und klanglich herausragend, ist der kleine DAC ein echtes HighlightKategorie: D/A-Wandler
Produkt: iFi xDSD
Preis: um 450 Euro
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Vertrieb: | WOD Audiovertrieb, Nidderau |
Telefon: | 06187 900077 |
Internet | www.ifi-audio.de |
Abmessungen (B x H x T in mm) | 67/19/96 |
Eingänge | 1 x USB-A, Bluetooth, 1 x 3,5-mm-S/PDIF koaxal/optisch, 1 x MicroUSB (nur Laden) |
Unterstützte Abtastraten: | PCM bis 384 kHz, 32 Bit / DSD bis DSD256, 11,2MHz, 1 Bit (mit Firmware 5.2: 768 kHz bzw. DSD512) |
Ausgänge: | 1 x 3,5-mm-Kopfhöreranschluss |
Kopfhörerimpedanz: | 600 bis 16 Ohm |
Gewicht (in Gramm) | etwa 130 Gramm |
Akkukapazität: | 2200 mAh |
checksum | iFi hat an allen Ecken angesetzt, um mit der neuen X-Serie wirklich Tolles zu vollbringen. Der xDSD bietet einige hervorragende Features und eine enorm aufwendige Technik, die mobiles High End zu einem Erlebnis macht. Stylisch, vielseitig und klanglich herausragend, ist der kleine DAC ein echtes Highlight |