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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Electrocompaniet PD-1
Gegen den Wind
So langsam kommen sie, die rein digital arbeitenden Vorstufen. Electrocompaniet bürgt obendrein dafür, dass der Kandidat aus Norwegen mit guten Chancen in den Wettbewerb geht.
Peripherie:
Quellen:
Ayon CD-1s
Marantz NA7004
Logitech Squeezebox Touch, RipNAS Z500
Notebook Toshiba Satellite M30X, Windows XP Home, Foobar 2000, M2Tech HiFace Evo
Endstufen:
SysmAsym
Lautsprecher:
Klang+Ton „Notch“
Manger Msw1
Das hat sich ja schon irgendwie angebahnt. Längst gilt Electrocompaniet nicht mehr nur als reiner Verstärkerspezialist, haben die doch in den letzten Jahren in Sachen CD-Player ordentlich aufgefahren. Da ist es nur konsequent das norwegische Gedankengut, das auf der signalverarbeitenden Seite der CD-Player steckt, in einen reinen Wandler zu stecken und den hier und da für moderne Audioanforderungen aufzupolieren. Ich jedenfalls finde es klasse, dass die Norweger mit einem Stand-Alone-Wandler in unserer digitalen Welt mitspielen, bürgen sie doch schon fast für emotionalen Stoff , der eine eingeschworene Fangemeinde hat.
Anschlüsse
Pflichtübung Nummer eins für einen modernen D/A-Wandler ist heutzutage die USB-Schnittstelle. Natürlich verfügt der PD-1 über besagte, adaptiv arbeitende Verbindung, die für des direkte Streamen von PC-Musik in CD-Qualität geeignet ist, höhere Abtastraten jedoch herunterrechnen lassen muss. In Zahlen heißt das: Alles bis 48 kHz wird über diese Schnittstelle unterstützt und kann beispielsweise mit ASIO-Unterstützung abgespielt werden; für höhere Samplingraten muss man diese Treiber deaktivieren, sonst wird die Wiedergabe verweigert. Das empfangene Signal wird von einem Burr-Brown-USB-DAC entgegengenommen, der eigentlich schon die fertige Wandlung übernehmen könnte, dankenswerterweise aber auch gleich ein S/PDIF-Signal liefert, dem man sich später widmen kann. Die anderen Eingänge können mit bis zu 192 kHz/24 Bit beschickt werden. Mit „anderen“ meine ich konkret den optischen und die beiden elektrischen Digitaleingänge. Deren Bandbreite wird vor der Wandlung in höhere Abtastsphären geschoben, das Upsampling erledigt ein Vielbeiner von Burr- Brown namens SRC43291, ein noch recht unbeschriebes Blatt, dem Vernehmen nach aber eine recht frische Inkarnation des Halbleiterspezialisten. Die volle Bandbreite wird natürlich auch vom DAC unterstützt. Der ist, wie in fast allen CD-Playern von Electrocompaniet, von Cirrus und hört auf den malerischen Namen CS4398. Das ist ein alteingesessener 24-Bit-/192-kHz-DAC, der die vollsymmetrische Ausgangsstufe mit genau dem Signal versorgt, das sie braucht. Die ist volldiskret aufgebaut, läuft natürlich im vollen Class-A-Betrieb und wird kurz vorm Ausgang für die Cinchausgänge desymmetriert. Einen symmetrischen Abschluss gibt’s aber selbstverständlich auch. Strom kommt übrigens von einem richtigen Trafo, nicht von einem herumstörenden Schaltnetzteil. Er ist räumlich weit genug von den empfindlichen Teilen des Wandlers entfernt und liefert im Verhältlnis zu den „Rasierapparat-Versorgern“ schlicht den saubereren Strom, der gerade für kleinsignalverarbeitende Geräte wie einen DAC so unglaublich wichtig ist.
Drahtloses Streaming
Und noch etwas extrem Nettes hat mir der Vertrieb mit in die Packung gelegt: eine kleine, feine Sendeeinheit. Die schließt man einfach über USB an seinen Rechner an und kann dann drahtlos über Wi-Fi Musik einfach in den PD-1 „hineinstreamen“. Das ist natürlich praktisch, wenn der PC nicht zum ständigen Wohnzimmer- Interieur zählt. Auch hier funktionieren übrigens die Basisfunktionen wie Titelsprung, Play und Pause, so dass man sich im Arbeitszimmer eine Playlist erstellen und die zumindest in ihrer Abfolge steuern kann. Ich habe während des Tests einfach mehrere Alben sequenziell in eine Playlist kopiert und dann ganz „oldschool“ mit dem CD-Cover in der Hand Musik gehört. Das funktioniert in der Praxis tadellos und ist ganz besonders für alle interessant, die mit dem Thema Computer-HiFi im Wohnzimmer nichts anfangen können, aber eine volle Festplatte im Computerzimmer haben, die auch im Wohnzimmer genutzt wurden soll. Außerdem braucht man dafür kein funktionierendes WLAN im Haus, da die Kommunikation zwischen USB-Sender und DAC direkt erfolgt. Die Musik geht also nicht durch ihren Router, sondern ohne Umwege vom Computer in den DAC. An Sender und Empfänger kann man übrigens verschiedene Kanäle einstellen, falls mehrere dieser Einheiten im Hause sein sollten. Finde ich gut, ermöglicht es doch das Senden von Musik vom Arbeitszimmer aus und wenn‘s einmal im Jahr sein muss, kann der Sohnemann auch von seinem Computer aus ein paar Liederchen herunterfunken. Und eines werden sowohl Vater, Sohn als auch alle anderen bemerken, und das ist der angenehme Klang, den der PD-1 herausgibt. Er stampft schöne, grollende Bässe, musiziert oberhalb dessen ganz wunderbar sahnig. Will sagen: Er pfeffert dem Hörer nicht einzelne Frequenzbereiche um die Ohren, sondern tupft mit bedachter Hand genau die Menge an Informationen ins Ohr, die man zum entspannten Musikhören braucht. Nicht falsch verstehen: Das ist nicht romantisch-warm, sondern eher highendig-intelligent. Ebenso gewissenhaft geht er mit räumlicher Abbildung um. Er präsentiert ein durch und durch aufgeräumtes Bild, weiß, dass ein Raum auch Tiefe haben muss und arbeitet in Breite und Höhe sehr diszipliniert und ohne Auswucherungen. Über die Funkstrecke funktioniert das mit dem Klang erstaunlich gut, auch wenn ich zugeben muss, dass mir Musik über die Strippe besser gefallen hat. Die Bühne hängt per Wi-Fi etwas weiter unten, Stimmen sind nicht mehr ganz so samtig wie noch vorher gehört. Das sind Nuancen, die man allerdings schon hört. Natürlich hat die Funkverbindung ihre Daseinsberechtigung, auch aus klanglicher Sicht, bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Ich selbst schätze einfach nur die Spielweise, die er über die konventionellen Eingänge befeuert an den Tag legt. Und die ist zweifelsohne etwas für die Genießer unter uns. Und auch wenn die Weinsaison bei mir langsam vorbei ist – zur Musik, die aus PD-1 kommt, passt ein weicher Rotwein so gut, dass ich geneigt bin, doch noch mal schwach zu werden. Somit wird das Biertrinken und Motörhead hören noch eine Weile verschoben, und der PD-1 isses schuld. Denn dass ausgerechnet ein kühler Norweger so warmen Klang erzeugt, hätte ich nun auch nicht erwarten können.
Fazit
Ein Wandler ganz im Zeichen der Entspannung: Bequem bedienbar und klanglich samtig, mit durchhörbaren Höhen. Sehr schöner Wandler.Kategorie: D/A-Wandler
Produkt: Electrocompaniet PD-1
Preis: um 1500 Euro
301-2004
Frankonia HiFi Studio |
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenPreis: | 1500 Euro / EMS-1: 300 Euro |
Vertrieb: | MRV, Erlangen |
Telefon: | 09131 52966 |
Internet | www.mrvaudio.de |
Abmessungen (B x H x T in mm) | 420/270/77 |
Gewicht (in Kg) | 4.2 |
Garantie (in Jahre) | 2 |
Eingänge | 2 x S/PDIF koaxial (bis 192 kHz, 24 Bit) |
Ausgänge: | 1 x analog RCA |
checksum | „Ein Wandler ganz im Zeichen der Entspannung: Bequem bedienbar und klanglich samtig, mit durchhörbaren Höhen. Sehr schöner Wandler.“ |