Kategorie: D/A-Wandler

Einzeltest: Audreal DAC-9


Sanfter Angriff

D/A-Wandler Audreal DAC-9 im Test, Bild 1
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D/A-Wandlung bewegt sich preislich derzeit in zwei starken Lagern: Zum einen tummeln sich ganz viele Produkte in der Klasse um 500 Euro, einige andere schweben in ganz hohen Preissphären. Dazwischen gibt es gar nicht mal so viel, da passt dieser Wandler von Audreal hervorragend rein.

Peripherie:



Digitale Quellen:


Notebook Toshiba Satellite M30X,
Windows XP Home,
foobar2000,
ASIO4All
Logitech Squeezebox Touch,
RipNAS Z500


Vorstufe:


MalValve preamp 3
Burmester 099


Verstärker:


Audionet SAM-2
AVM


Lautsprecher:


German Physiks HRS120
KEF XQ40


Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht aber ich hatte vorher noch nichts von der Marke Audreal gehört. Aber man lässt sich ja gern überraschen. Das Internet verrät, dass es sich um Produkte fernöstlicher Herkunft handelt, die in China bereits recht namhaft sein sollen und die es nun auch nach Europa geschafft haben. In Deutschland kümmert sich Audiovetrieb Frank Koglin im diese neue Marke.

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Frank ist ein junger, tüchtiger Mann, der stets ein gutes Händchen dafür bewiesen hat, richtig nette Produkte aufzutun. Er firmiert quasi in Spuckdistanz zu unserem Verlag, trotzdem musste ich spontan etwas überrascht tun, als er mit diesen wenig prominenten Produkten auf mich zukam. Normalerweise erfährt man ja doch vorher schon, wenn die lieben Nachbarn was Neues anfassen. Das Portfolio von Audreal ist recht umfangreich, vom Röhren- Vollverstärker bis zum CD-Player gibt es alles, was eine HiFi-Kette verlangen kann, und eben auch Spezialisten für die D/A-Wandlung. Ich habe von Frank einen DAC-9 bekommen, der in einen dezent wirkenden, sehr gut verarbeiteten Alugehäuse darherkommt und für knapp ein Kilo-Euro den Besitzer wechselt. Für einen DAC ist das schon ein ganz schöner Brocken, aber eine halb leere Mogelpackung ist das, wie wir noch sehen werden, überhaupt nicht. Das einzige, was die sehr geradlinige Optik bricht, ist das Display auf der linken Seite, das den gewählten Eingang und die Upsamplingfrequenz anzeigt. Das Matrix-Display ist zwar blau beleuchtet, aber nicht in diesem typischen Blau, das mir schon so oft spontane Blindheitsanfälle bescherte, sondern geht eher in die Cyan-Richtung – das ist weitaus angenehmer. Notfalls kann man auf eine Vorstufe verzichten, denn sogar eine digitale Lautstärkeregelung ist implementiert. Drei Tasten warten darunter auf ihre Benutzung. Eine schaltet die Quellen sequenziell durch, die mittlere ist für das Upsampling auf wahlweise 96 oder 192 kHz zuständig, die dritte dimmt die Displaybeleuchtung. Überrascht war ich, als ich die Tatsache erkannte, dass es ebenso viele Ein- wie Ausgänge auf der Rückseite gibt. Wofür braucht es denn so viele analoge Buchsen an einem Wandler? Gut, wahlweise symmetrischer oder asymmetrischer Abschluss ist logisch, wenn es auch nicht immer angeboten wird, aber noch ein Cinchpärchen, was ist das denn? Tja, in Kombination mit einem Blick auf die Platine kommt man zur Lösung: Ein Abgriff wird von Transistorvorstufen bedient, der andere wird von einer Röhre aufbereitet. Dieser Vakuumkolben ist vom Typ 6922, einer Weiterentwicklung der etwas populäreren ECC88. Was noch auffällt: Strom nimmt man bei Audreal offensichtlich sehr ernst. Das ist natürlich absolut richtig, schließlich profitieren alle HiFi-Geräte, auch die, die nicht mehrere Hundert Watt aus dem Netz ziehen, von sauber entstörter, stets stabiler Betriebsspannung. Und auch wenn diese Aussage etwas überstrapaziert klingt: Die Bauteilequalität ist besonders in Anbetracht des Preises absolut exzellent. Da liest man die Namen Elena und Rubycon in allen Ecken und Enden. Klar, so etwas kann man heutzutage schon recht preisgünstig erwerben, oft wird jedoch mit einem weitaus höheren Endpreis auf die werte Kundschaft zugegangen. Nun interessiert die aber eher, wie sich das Produkt der Wahl klanglich schlägt. Wollen Sie es wissen? Sehr gut! Tendenziell in eher schmeichelhaften Sphären spielend, ist es gerade dieses selbstverständliche Fließenlassen der Musik, das mir sehr gefallen hat. Das Umschalten des Upsamplings resultiert in recht unterschiedlichen Ergebnissen. Meist fand ich die Samplingfrequenz von 96 kHz stimmiger, ausdrucksstärker, die Musik wirkte „richtiger“. Das änderte sich nur dann, wenn ich tatsächlich 192-kHz-Material zuführte. Dann siegte nicht nur die höhere Abtastrate, die Musik rastete völlig ein. Der komplette Glanz und der seidige Spielfluss des Scottish Chamber Orchestra auf „Mozart Symphonies 38 – 41“ überzeugte nun vollends. Das verstärkte sich noch nach dem Wechsel der Cinchausgänge auf „Tube“. In der Tat löffelt die Röhre ein gewisses Maß an Wärme obendrauf, sorgte für kaminabendtauglichen Klang. Und obwohl ich eher ein Anhänger des „Auf-die- 12“-Sounds bin, wollte mir gerade jetzt im Winter diese Spielweise sehr entgegenkommen. Wie Sie das sehen, weiß ich nicht, aber allein die Möglichkeit, den Klang bei Bedarf derart beeinflussen zu können, verdient Anerkennung. Und so bleibt mir nichts anderes übrig, als einem Gerät, das mit knapp 1.000 Euro sicher nicht billig ist, tatsächlich ein Lob für dessen Preiswürdigkeit auszusprechen.

Fazit

Überraschung. Dieser Wandler ist nicht unbedingt der günstigste auf unserem Planeten, aber fürs Geld ist er ein echter Tipp.

Kategorie: D/A-Wandler

Produkt: Audreal DAC-9

Preis: um 990 Euro

3/2011
Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Audiovertrieb Frank Koglin, Duisburg 
Telefon 0203 9346643 
Internet www.audreal.de 
Eingänge: 1 x S/PDIF RCA (bis 192 kHz, 24 Bit) 
Ausgänge: 1 x analog XLR 
Abmessungen (in mm): 430/100/365 
Besonderheiten
checksum „Überraschung. Dieser Wandler ist nicht unbedingt der günstigste auf unserem Planeten, aber fürs Geld ist er ein echter Tipp.“ 
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Christian Rechenbach
Autor Christian Rechenbach
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Datum 09.03.2011, 12:15 Uhr
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