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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Sinus Live SL A-250.4 DSP
Sparfuchs auf Abwegen
Eine Vierkanalendstufe mit Soundprozessor für 300 Euro? Da bekommt man ja die Endstufe quasi gratis dazu? Das müssen wir uns genauer ansehen.
Die Marke Sinus Live dürfte sich in der Vergangenheit eher bei Sparfüchsen als bei Highendern einen Namen gemacht haben. Man hat sich auf die Fahnen geschrieben, vor allem bezahlbares HiFi und Zubehör anzubieten. Da muss ein 16er-Komposystem auch keine 100 Euro kosten, um zu den Topmodellen der Marke zu gehören. Die wenigsten Car-HiFi-Fans, auch wenn sie schon ein paar Jahre dabei sind, dürften allerdings auf dem Schirm haben, dass Sinus Live dieser Tage 35-jähriges Firmenjubiläum feiert! Irgendetwas machen die Jungs also richtig. Als Geschenk an die Fans gibt es eine Endstufe, bei deren Ankündigung dem Redakteur fast der Telefonhörer aus der Hand fällt. „Vierkanal-Digitalendstufe mit DSP für 250 Euro“ muss man erst mal verkraften.
Jetzt liegt das Ergebnis auf dem Tisch, und auch wenn das „digital“ sich eher auf den Prozessor als auf Class-D-Verstärker bezieht und der Preis endgültig bei 299 Euro gelandet ist, dürfte eins klar sein. Das Ding ist für den Preis der Oberhammer! Und es ist keinesfalls so, dass es fürs Geld nur eine Sparendstufe gibt. Die 250.4 ist sogar top verarbeitet und hat eine sauber gelayoutete und bestückte Platine. Die vier Treiberstufen und die Netzteilregelung sind sogar SMD-bestückt. Überhaupt das Netzteil: Mit dem dicken Trafo muss sich die Sinus Live nicht vor teureren Mitbewerbern verstecken. Außenrum ist die Endstufe ziemlich nackt. Außer ordentlichen Terminals für Strom und Lautsprecher und den vier Cinch-Eingängen fi ndet man nicht einen einzigen Regler (leider auch keinen Gain), sondern nur eine einsame Buchse. An unserem Testgerät noch als Netzwerkanschluss ausgeführt, wird die Endstufe in der Serienversion, die im Mai verfügbar sein soll, mit einer USBSchnittstelle ausgerüstet sein. Man wird also den Laptop direkt verkabeln können, um den Prozessor einzustellen. Auf der Aufpreisliste steht dann unser WLAN-Modul (59 Euro), das auf den Fotos zu sehen ist und eine drahtlose Programmierung ermöglicht. Außerdem gibt es noch ein Kästchen mit Drahtlos-Fernbedienung (39 Euro), mit der zwischen den vier Presets des Prozessors umgeschaltet werden kann.Prozessor
Die mitgelierte Software stellt den Benutzer vor keinerlei Überaschungen. Der Hauptbildschirm zeigt die Module für Eingangspegel, Hochpass, Tiefpass und Laufzeit, während die Equalizer der Übersichtlichkeit halber auf einen zweiten Screen ausgelagert sind. Damit bietet Sinus Live ohne Wenn und Aber das volle Programm, das zur Einstellung einer Aktivanlage nötig ist. Abstriche müssen nur in der Anzahl der Kanäle gemacht werden. Die vier Kanäle der Endstufe sind selbstverständlich versorgt. Zwei weitere Kanäle der Software sind dagegen geghostet sichtbar, damit man sich auch schön darüber ärgern kann, dass es leider nicht für ein Paar prozessorgeregelte Ausgänge gereicht hat – Prozessor und Software hätten nichts dagegengehabt. Wenn man genau mit deutlich teureren Prozessoren vergleicht, fehlen der Sinus Live einstellbare Filtergüten bei Hoch- und Tiefpass, die hier stark nach Butterworth aussehen. Das lässt sich sehr gut verschmerzen, zumal die Flanken bis knackige 48 dB/Okt. reichen. Auch die „nur“ vier parametrischen EQs stellen in ihrer Funktion voll zufrieden – wer mehr braucht, sollte seinen Einbau vielleicht überdenken ... Die Oberfläche der Software ist mit ihren Poti-Nachbildungen für meinen Geschmack sehr verspielt und auch nicht die Übersichtlichste. Das Mittel der Wahl 2/2013 49 ist die Bedienung übers Tastenkreuz, und die ist hervorragend gelöst: Mit links/rechts geht’s in großen Schritten, mit rauf/runter in feinen Abstufungen durch die Einstellwerte – das funzt einwandfrei. An den Abstufungen gibt es übrigens keinerlei Kritik. Hoch- und Tiefpass bieten 30 Schritte pro Oktave, beim parametrischen EQ sind’s 15. Der Pegelbereich der EQs reicht von´ + 6 dB (wie üblich beim Einpegeln berücksichtigen oder gleich die Finger weglassen) bis –24 dB, was sogar ausgesprochen großzügig (und nützlich) ist. Und die wichtige Laufzeitkorrektur funktioniert in Abstufungen von 0,02 ms/ 7 mm, das ist genau das, was mit 48 kHz drin ist. Alles prima.
Messungen
Die Taktung des Prozessors von 48 kHz ist dann auch bei der Frequenzgangmessung als harter Cut bei 24 kHz sichtbar. Weiter lässt sich dem Sinus-Live-DSP bescheinigen, dass alle Filter und die EQs absolut sauber arbeiten. Die Endstufe erfreut mit stabilen 105 W an 4 Ohm. 2 Ohm mag sie dagegen nicht so sehr, hier bringt sie bis zur 0,7-%-Grenze nur wenig mehr Grip, man sieht jedoch, dass noch lange nicht Schluss ist, da die Kurve fast Class-D-mäßig sehr flach ansteigt. Einen gebrückten 4-Ohm- Subwoofer interessiert das nur wenig, er wird von der Sinus Live locker mit 300 W verköstigt, wenn man immer noch saubere 1,5 % THD zulässt. Der Prozessor an Bord bedeutet bei unserem Messparcours naturgemäß ein Handicap. Er addiert etwas Rauschen, das sich sicher verschmerzen lässt. Nur die mäßigen Dämpfungsfaktoren verhindern ein Spitzenergebnis der Sinus Live, das muss man so hinnehmen.
Sound
Beim Hörcheck zeigt sich, dass die Sinus Live auch ohne das ganze Brimborium um den DSP einfach eine gute Endstufe ist. Sie zieht im Bass prima durch und klingt kein bisschen müde. Jeder Art von Musik lässt sie mit ihrer Neutralität den Eigencharakter, wobei sie durchaus in der Lage ist, Highlights herauszuarbeiten. Das funktioniert ganz prima bei Hugh Masekelas Flügelhorn oder bei den dynamikfreudigen Aufnahmen eines Yuri Honing Trios. Bei Tom Petty wippt der Fuß dazu automatisch im Takt – was will man mehr?
Wie schließe ich meine Endstufe an ein Nachrüst-Autoradio an?
Je nach Anzahl der Vorverstärkerausgänge am Radio verbinden Sie diese mit den Eingängen der Endstufe mit einem entsprechenden Cinchkabel (RCA Kabel). In der Regel reicht eine Stereo-Leitung, hier fallen dann allerdings Bedienelemente wie Fader oder Basslautstärke weg. Zusätzlich verbinden Sie den Remote-Eingang der Endstufe mit einem Zündplus oder dem Einschaltkabel für Motorantennen des Radios.
Wie schließe ich meine Endstufe an ein Werksradio an?
Falls die Endstufe High-Level Eingänge hat, verbinden sie diese mit den Lautsprecherausgängen des Radios. Falls die Endstufe eine Einschaltautomatik hat, sind sie bereits fertig, ansonsten verbinden Sie den Remoteeingang der Endstufe mit einem Zündplus oder dem Einschaltkabel für Motorantennen des Radios. Ohne High-Level Eingänge benötigen Sie einen zusätzlichen High-Low Adapter. Bei Werksanlagen mit externem Leistungsverstärker müssen Sie darauf achten, dass die High-Level Eingänge deutlich mehr als 12 Volt Eingangsspannung verkraften.
Was ist der Gain Regler?
Der Gain Regler dient der Empfindlichkeitsanpassung der Endstufe an das Autoradio. Wenn die Lautstärke am Autoradio fast voll aufgedreht ist, muss die Endstufe mit dem Gain Regler bis zur maximalen unverzerrten Lautstärke aufgedreht werden.
Was ist die Grundeinstellung der Frequenzweichen?
Front- und Hecklautsprecher werden mit einem Hochpass beschaltet, der tiefe Frequenzen wegfiltert und damit die Lautsprecher entlastet. Die Regelfrequenz hängt von den Lautsprechern ab, eine gute Grundeinstellung ist 80 Hz. Subwoofer und Tieftöner mit eigenen Kanälen werden mit einem Tiefpass beschaltet, der hohe Frequenzen wegfiltert und so für einen besseren Klang sorgt. Ein Bandpassfilter ist die Kombination aus beidem, es filtert nach unten und nach oben weg, so dass ein Frequenzband übrig bleibt.
Was ist ein Subsonicfilter?
Der Subsonic ist ein Hochpassfilter mit sehr niedriger Einstellfrequenz. Er entlastet den Subwoofer vor zu tiefen Frequenzen, die er sowieso nicht wiedergeben kann. Das bringt sauberen Pegel und besseren Klang im Arbeitsbereich des Subwoofers (z.B. von 40 bis 80 Hz)
Was ist Brückenbetrieb?
Im Brückenbetrieb werden zwei Endstufenkanäle zusammengeschaltet, um einen Kanal mit doppelter Leistung zu generieren, z.B. für Subwoofer. Zu beachten ist, dass die minimale Last (Impedanz/Ohmzahl) des angeschlossenen Subwoofers eingehalten wird. Ob die Endstufe für Brückenbetrieb zugelassen ist und wie hoch die Impedanz mindestens sein muss, verrät die Bedienungsanleitung.
Fazit
Sinus Live stößt mit dieser Endstufe preisleistungstechnisch in neue Dimensionen vor. Das Ding kann alles und klingt auch noch richtig gut. Und wer mehr als vier Kanäle braucht, kann sich ja gleich zwei Stück sichern. Leider geht es erst im Mai los mit der Auslieferung ...Kategorie: Car Hifi Endstufe 4-Kanal
Produkt: Sinus Live SL A-250.4 DSP
Preis: um 300 Euro
Spitzenklasse
Sinus Live SL A-250.4 DSP
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenKlang | 40% : | |
Bassfundament | 8% | |
Neutralität | 8% | |
Transparenz | 8% | |
Räumlichkeit | 8% | |
Dynamik | 8% | |
Labor | 35% : | |
Leistung | 20% | |
Dämpfungsfaktor | 5% | |
Rauschabstand | 5% | |
Klirrfaktor | 5% | |
Praxis | 25% : | |
Ausstattung | 15% | |
Ver. Elektronik | 5% | |
Ver. Mechanik | 5% | |
Klang | 40% | |
Labor | 35% | |
Praxis | 25% |
Vertrieb | Profi HiFi, Kaltenkirchen |
Hotline | 04191 5025-0 |
Internet | www.profihifi.de |
Technische Daten | |
Kanäle | 4 |
Leistung 4 Ohm | 105 |
Leistung 2 Ohm | 127 |
Brückenleistung 4 Ohm | 254 |
Empfindlichkeit max. mV | 270 |
Empfindlichkeit min. V | 5 |
THD+N (<22 kHz) 5 W | 0,07 |
THD+N (<22 kHz) Halblast | 0,06 |
Rauschabstand dB(A) | 83 |
Dämpfungsfaktor 20 Hz | 44 |
Dämpfungsfaktor 80 Hz | 43 |
Dämpfungsfaktor 400 Hz | 43 |
Dämpfungsfaktor 1 kHz | 43 |
Dämpfungsfaktor 8 kHz | 40 |
Dämpfungsfaktor 16 kHz | 37 |
Ausstattung | |
Tiefpass | 50 - 20,9k Hz via DSP |
Hochpass | 16 - 10,0k Hz via DSP |
Bandpass | 16 - 20,9k Hz |
Bassanhebung | -24 - 6 dB via DSP |
Subsonicfilter | • via DSP |
Phasesshift | Nein |
High-Level-Eingänge | Nein |
Einschaltautomatik | – |
Cinchausgänge | Nein |
Abmess. (L x B x H in mm) | 365/230/57 |
Sonstiges | 4-Kanal-DSP, WLAN und Fernbedienung optional |
Klasse | Spitzenklasse |
Preis/Leistung | hervorragend |
Car&Hifi | 2/2013 |