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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Vivitek H9080FD
Revolution?

Zugegeben, das Wort Revolution ist bedeutungsschwanger und hochtrabend. Nichts anderes jedoch kommt einem in den Sinn, wenn man die Technik des H9080FD von Vivitek genauer betrachtet.
Sie sind überall: in Taschenlampen, in der Wohnzimmerleuchte, in Autoscheinwerfern und jetzt auch im Heimkino - LEDs. Schon seit geraumer Zeit geistern Gerüchte und Meldungen über Beamer mit Leuchtdioden als Lichtquelle durch die Szene, und es konnten sogar schon Geräte auf Messen begutachtet werden. Mit dem Vivitek H9080FD kommt nun der erste Serienprojektor auf den deutschen Markt, in dessen Herz nicht mehr eine herkömmliche Lampe das Licht abgibt, sondern eben Leuchtdioden. HEIMKINO konnte als eines der ersten Magazine ein Exemplar detailliert unter die Lupe nehmen.
Projektor und Technik
„Wow, was für ein Bolide“, entfährt es mir spontan, als ich den Karton des Vivitek öffne. Satte 16,6 Kilogramm und 52 x 55 Zentimeter groß, das Gehäuse aus schwarzem und silbernem Aluminium gefertigt, ist es schon eine kleine Herausforderung, das Gerät aus seiner Kartonpolsterung herauszunehmen.




Setup und Bildqualität
Einmal in Betrieb genommen, offenbart sich direkt ein Unterschied zu bisherigen Projektoren. Die LEDs benötigen kaum Anlaufzeit und das Bild erscheint sehr schnell in voller Leuchtstärke auf der Leinwand. Auch Ausschalten gestaltet sich unproblematisch, geht der Vivitek doch fast augenblicklich in Standby. Vorbei also die Zeit, in der man aufgrund eines möglichen Stromausfalls um die Leuchtquelle seines Beamers bangen musste, denn die LEDs brauchen keine Zeit zur Abkühlung. Zunächst messen wir den Vivitek so, wie er aus dem Karton entnommen wird und sind bereits begeistert über das sehr gute Kino- Preset: Der Farbraum liegt nahezu am Optimum, die Graustufendarstellung ist bereits sehr gut und das Gamma liegt mit 2,2 genau auf dem Punkt. Nun wollen wir es aber wissen, stellen den Beamer unter dem Menüpunkt Farbskala auf „Nativ“ und erhalten einen Farbraum, wie wir ihn bisher noch nicht erleben durften. Selbst Xenon-Lampen kommen da nicht heran - weder vom Umfang noch vom Spektrum her, ganz zu schweigen von einem UHP-Lampen-Beamer (siehe Technikkasten auf Seite 61). Bevor nun alle Heimkinopuristen aufschreien, dass ein riesiger Farbraum nichts für aktuelle Disks ist - der Vivitek liefert Presets für alle nötigen Farbräume und lässt sich zusätzlich in Grund- und Sekundärfarben kalibrieren. Allerdings muss man hier zunächst den nativen Farbraum anwählen, um den Unterpunkt „HSG“ freizuschalten und kann sich dann (geeignetes Messequipment vorausgesetzt) durch drei Variablen für jede Farbe arbeiten. Warum wir dem Vivitek als Vorteil auslegen, was wir anderen ankreiden? Nun: Ein gleichmäßig(!) großer Farbraum ist prinzipiell nicht schlecht, solange man ihn entsprechend auf die Norm bzw. die jeweilige Quelle einstellen kann. Allein die Möglichkeit, die der Vivitek gegenüber zukünftig mit solchen Farben gemasterten Disks bereithält sowie seine Reinheit und das deutlich bessere Farbspektrum, machen ihn momentan einzigartig.
SD-Signale
Da der Gennum-Chip seine Arbeit hervorragend erledigt und zudem gleich neun Parameter für Schärfe und drei Regler für das Rauschverhalten anbietet, sind PAL-Signale, egal welcher Auflösung, kein Problem für den Vivitek. Interessant ist, wie sich die adaptive Lichtstromanpassung schlägt. Die im Menü nach wie vor „Blende“genannte Option lässt sich in drei Modi betreiben und sorgt für unterschiedliche Kontrasteindrücke: Im nativen, also ausgeschalteten Zustand liegen ca. 2400:1 Kontrast an, im Modus „Ein“ erhöht sich der Maximalkontrast auf 11625:1 und in der „Ultra-DI“-Einstellung geht es bei einem Schwarzwert von 0,02 hoch auf 23250:1. Die Einstellung „Unendlich“ ist ein Gag und schaltet die LEDs bei schwarzem Bild einfach komplett aus. Das sorgt für einen tatsächlich unendlichen Kontrast, ist jedoch im laufenden Bild nicht anwendbar. Mit schwierigen Kontrastsprüngen gelingen dem Vivitek im dezenten Modus „Ein“ die überzeugendsten Bilder, da er in der Variante „Ultra-DI“ ein bei Mischhelligkeiten sichtbares Pumpen zeigt und auch gerne mal hell leuchtende Sterne auf schwarzem Hintergrund rötlich einfärbt. Noch härter geht der Vivitek zu Werk, wenn die adaptive Kontrastverstärkung dazukommt: Hier wird das Pumpen und Regeln noch stärker sichtbar und trübt den Gesamteindruck. Jedoch kann der H9080FD auch mit der Blenden-Einstellung „Ein“ schon überzeugen und sorgt dank seiner hohen Helligkeit für einen ungemein plastischen Bildeindruck.
HD-Signale
„Crank 2“ mit seinen extrem scharfen Einstellungen stellt den Vivitek hinsichtlich seiner Plastizität auf den Prüfstand und ausgenommen ganz dezente Überschärfungen gibt er die Disk derart plastisch wieder, dass man beispielsweise bei der Jeans (17’16) meint, diese wirklich anfassen zu können. Zum Leidwesen der einen oder anderen halbnackten Schauspielerin offenbart der Vivitek mit solch einer scharfen Disk auch unschöne Hautunreinheiten oder Dellen an exponierten Körperstellen. Wie sich der Vivitek gibt, wenn man trotz nicht mit erweitertem Farbraum gemasterte Disks mit seiner nativen Farbdarstellung wiedergibt, überprüfen wir mit Pixars Blu-ray von „Die Monster AG“. Es ist einfach schlicht unbeschreiblich, welche Farben man hier plötzlich zu Gesicht bekommt: Die rote Weste des Monster-AG-Bosses ist ungemein kräftig und Sullys Fell ist zum Reinwuscheln türkis. Das wird nicht jedem gefallen, muss es aber auch nicht, denn abschalten kann man es ja immer noch. Dennoch erlebt man Animationsfilme praktisch völlig neu.
Fazit
Vivitek schafft es mit dem H9080FD auf Anhieb, eine neue Technik zu etablieren, welche in der Tat die Heimkinoprojektion revolutionieren könnte. Die im Test ausgemachten Probleme liegen größtenteils im Bereich kleinerer Korrekturen und sollten in folgenden Generationen behebbar sein. Wenn dann noch Filme mit entsprechenden Farbräumen gemastert werden, steht uns ein ganz neues Seherlebnis ins Haus.Kategorie: Beamer
Produkt: Vivitek H9080FD
Preis: um 15000 Euro
176-928
WS Spalluto |

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