Kategorie: Beamer

Einzeltest: Sony VPL-VW90


Tiefenrausch

Beamer Sony VPL-VW90 im Test, Bild 1
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Während man auf den einen oder anderen 3D-Beamer noch wartet, hat Sony sein Gerät schon ausgeliefert. Der VPL-VW90 soll also ganz kräftig mitmischen, wenn es um Marktanteile im dreidimensionalen Bereich geht.

Da die SXRD-Beamer des Herstellers in der Vergangenheit immer wieder für Furore sorgten, sind die Erwartungen an das Testmuster, das uns diesen Monat erreichte, natürlich entsprechend groß. Doch beginnen wir von vorne und sehen uns das Gerät etwas genauer an.

Projektor und Technik


Der VPL-VW90 trägt kein 3D im Namen; er führt die Bezeichnung seiner 2D-Vorgänger fort und sein Gehäuse ist auch noch identisch mit dem VW85 – wenn das mal kein Understatement ist. Aufgrund der äußeren Identität mit dem Vorgänger muss man den Blick also ins Innere des Geräts werfen, um die entsprechenden Neuerungen zu finden.

Beamer Sony VPL-VW90 im Test, Bild 2Beamer Sony VPL-VW90 im Test, Bild 3Beamer Sony VPL-VW90 im Test, Bild 4Beamer Sony VPL-VW90 im Test, Bild 5Beamer Sony VPL-VW90 im Test, Bild 6Beamer Sony VPL-VW90 im Test, Bild 7
Dort wird man fündig, wenn man sich die SXRD-Chips ansieht. Diese wurden für den VW90 stark überarbeitet, was in Zusammenarbeit mit der „advanced Iris 3“ nicht nur für noch mehr Kontrast sorgen soll (150.000:1 anstatt 120.000:1 beim VW-85), sondern vor allem eine schnellere Schaltzeit ermöglicht – im 3D-Betrieb kann der Chip mit 240-Hz-Bilddarstellung arbeiten. Dies ist vor allem ein Vorteil, wenn es um befürchtete Doppelkonturen im 3D-Betrieb geht. Die Lampenleistung ist mit 200 Watt zwar die gleiche geblieben, jedoch wurde intern so weit optimiert, dass nun 1000 Lumen anstelle der 800 vom Vorgänger zur Verfügung stehen. Wie viele der Mitbewerber auch, arbeitet der VW90 mit Aktiv-Shutterbrillen, von denen zwei im Lieferumfang enthalten sind. Die 200 Lumen mehr an Lichtausbeute sind dementsprechend auch notwendig, um den Helligkeitsverlust durch den Einsatz der Shutterbrillen zu minimieren. Was die Optik angeht, so blieb alles beim (guten) Alten. Die Linse lässt sich elektrisch in Fokus, Zoom und Lens-Shift (horizontal: +/- 25 %, vertikal +/- 65 %) justieren und hat einen Zoomfaktor von 1,6. Rund um die Optik ist nun der Infrarotsender angebracht, der den Sync für die 3D-Signale zur Leinwand und somit zur Brille zurück sendet. Das ist nicht nur eine pfiffige Lösung, sondern erübrigt auch einen zusätzlich zu positionierenden Sender. Diesen bietet Sony zwar auch an, jedoch sollte bei normal großen Räumen der Sendering rund ums Objektiv vollkommen ausreichen. Aufseiten der Menüsteurung wurden die bisherigen und hervorragenden Einstellungen beibehalten und um einen 3D-Bereich ergänzt. Hier lässt sich nach subjektivem Empfinden nicht nur die 3D-Tiefe anpassen, was zu mehr oder weniger starken Effekten führt, sondern auch die Helligkeit der 3D-Brille in drei Stufen regeln. Von 3D-TVs bereits bekannt, kann man beim VW90 sogar eine 2D-auf-3D-Konvertierung aktivieren, die aus regulärem Filmmaterial intern ein dreidimensionales Erlebnis errechnet. Nachdem Sony schon in der dritten Generation eine Zwischenbildberechnung integriert, wurde diese für den VW90 erstmals optimiert. Damit nicht genug, ist der Sony auch der erste 3D-Beamer, bei dem man das „Motionflow“ innerhalb der 3D-Wiedergabe aktivieren kann. Wie sich dies im laufenden Bild darstellt, zeigt unser anschließender Bildtest.

Setup und Bildqualität


Beim VW90 liefert der Kinomodus „1“ den normgerechtesten Farbraum. Abgesehen von leichten Abweichungen bei Rot und Grün passen die Farben hier schon recht gut. Auch an Kontrast und Helligkeit muss kaum geregelt werden, um eine saubere und normgerechte 2D-Darstellung zu erreichen. Im Eco-Modus kalibriert, liefert der Sony mit „Auto Iris 1“ einen Schwarzwert von 0,01, was dem Vorgänger entspricht. Allerdings erreicht er aufgrund seiner Optimierung in Sachen Helligkeit in der Tat mit 400 Lumen rund 120 Lumen mehr als der VW85. Damit schlägt ein Kontrast von 40.000:1 zu Buche – Garant für sehr plastische und kontraststarke Bilder im Betrieb. Wer mehr Helligkeit benötigt, aktiviert den hellen Lampenmodus, der es auf 600 Lumen im kalibrierten Zustand bringt. Schön, dass der Schwarzwert dabei nur marginal auf 0,02 Lumen steigt und der Projektor immer noch fast unhörbar leise bleibt. Die Graustufendarstellung gelingt ebenfalls schon sehr gut ab Werk und lässt sich nochmals perfektionieren, wenn sie mit Messequipment kalibriert wird. Für den 3D-Betrieb empfiehlt Sony den Farbtemperatur- Modus „Benutzerdefiniert 5“ – dieser ist ohne Brille sichtbar kühl, erscheint aber bei aktiver 3D-Projektion recht normgerecht. Messen wir hierbei durch die Brille, zeigt sich nur ein dezenter Grünüberschuss. Die Möglichkeit, die Brille in drei unterschiedlichen Helligkeitsstufen zu regeln, macht im Prinzip keinen Sinn, da ausschließlich die hellste Variante genug Licht zu den Augen lässt. Auch empfiehlt es sich, bei dreidimensionaler Zuspielung den hohen Lampenmodus zu wählen, da die Helligkeit ansonsten nicht für zwei Meter Bildbreite ausreicht.

SD- und HD-Signale


Hier unterscheidet sich der VW90 nicht von seinem bereits hervorragenden Vorgänger. Egal, ob es sich um Video- oder TV-Material handelt, der Sony skaliert perfekt und sein Deinterlacing gelingt ohne Fehler. Seine Kontrastdarstellung benötigt zwar die dynamische Iris, dennoch kann er bei extrem dunklen Sequenzen durchaus mit den Geräten aus dem Hause JVC konkurrieren. Ganz hervorragend ist auch seine Fähigkeit, das Panel in kleinsten Stufen abzugleichen. Leichte Konvergenzprobleme sind so in Kürze Geschichte. Bei der Wiedergabe von Full- HD-Material genießen wir die authentische Farbdarstellung und das von Overscan freie Bild, das eine pixelgenaue Darstellung ermöglicht. Durch seine sehr filmische Wiedergabe wirkt der Sony mitunter wie ein Studiomonitor – sicher eines der besten Bilder, die man für dieses Geld bekommen kann.

3D-Signale & Motionflow


Der Sony bietet neben der Helligkeitsregelung der Brille noch die Möglichkeit, die 3D-Tiefendarstellung in fünf Schritten zu verändern. Je nach Film kann eine Veränderung auf „+1“ oder „-1“ einen etwas konstanteren Eindruck vermitteln – oft ist aber die Neutralposition der beste Kompromiss. Die Verbindung seiner Infrarotsignale über den Transmitter rund ums Objektiv klappte in unserem Testraum jederzeit vorbildlich, und sowohl „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“, als auch „Monster House“ gefielen mit einer sehr ausgewogenen Dreidimensionalität ohne großartige und störende Doppelkonturen. „Avatar“ zeigte sich hier allerdings erneut als das Maß der Dinge – kein Film ist in Sachen 3D besser und akribischer produziert. Seine 3D-Effekte sind nicht unnatürlich und vorherrschend, sondern dezent und filmunterstützend – dies gibt der Sony VW90 nahezu perfekt wieder. Leider reicht seine Bildhelligkeit, wie erwähnt, auch bei Ausnutzung sämtlicher Ressourcen nur bis zu zwei Meter Leinwandbreite. Dafür bietet der Sony jedoch einen besonderen Leckerbissen: Seine Motionflow-Schaltung lässt sich selbst bei 1080p24-Zuspielung aktivieren – ein Verdienst seiner schnellen Bildchips. Erstaunlicherweise wirken die Bewegungen bei 3D-Filmen dadurch nicht nur ruhiger, sondern auch weniger künstlich, als bei Aktivierung der Funktion im 2D-Betrieb. Dennoch sollte man dem Sony die Chance auch bei zweidimensionalen Bildern geben, denn seine Bewegungskompensation sieht im „niedrigen“ Modus wirklich gut und nicht über die Maßen artifiziell aus. Erst der Modus „hoch“ wirkt dann künstlich und produziert auch sichtbare Artefakte. Alles in allem zeigt sich hier, dass Sony auf dem Gebiet der Zwischenbildberechnung nach wie vor die Nase vorn hat. Wie schon aus 3D-Flat-TVs bekannt, bietet der VW90 zudem die Möglichkeit, aus 2D-Material dreidimensionale Bilder zu erzeugen. Hier stehen drei Stufen zur Auswahl, von denen aber lediglich die „niedrige“ Sinn macht, da bei „mittel“ und „hoch“ zu starke Doppelkonturen auftreten. Der Effekt an sich ist dezent und sicherlich Geschmacksache – besser allerdings so, als dass man hier mit massiv aus der Leinwand heraustretenden Gegenständen traktiert wird.

Fazit

Der VPL-VW90 ist gegenüber seinem Vorgänger, dem VW85, in einigen Bereichen verbessert worden und zeigt im 2D-Betrieb, was ein Projektor der 6.500-Euro-Klasse zu leisten imstande ist. Herausragend sind seine lebendige Kontrastdarstellung und die geringe Geräuschentwicklung. Dazu bietet der Beamer die Möglichkeit, 3D-Filme in sehr hoher Abbildungsqualität zu genießen, ohne gegenüber seinem Vorgänger teurer geworden zu sein – wenn das kein Argument für einen zünftigen Tiefenrausch ist.

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Kategorie: Beamer

Produkt: Sony VPL-VW90

Preis: um 6500 Euro

3/2011
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