Kategorie: Beamer

Einzeltest: Epson EH-TW5500


Rattenscharf

Beamer Epson EH-TW5500 im Test, Bild 1
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Gleich vier neue Beamer stellte Epson auf der IFA 2009 vor. HEIMKINO durfte als einer der Ersten einen Blick auf das neue Topmodell, den EH-TW5500, werfen.

Aus dem letztjährigen EH-TW5000 machte Epson kurzerhand zwei Geräte, den EH-TW4400 und den EH-TW5500, wobei Letzterer das momentan technisch Machbare im Bereich der LCD-Beamer darstellt. Man belässt es auch nicht bei einem reinen Feintuning, sondern stattet das neue Topmodell mit einigen herausragenden neuen Features aus. 

Projektor und Technik


Äußerlich unterscheidet sich der TW5500 auf den ersten Blick kaum von seinem Vorgänger. Sieht man jedoch genauer hin, ist das Finish nun nicht mehr in Hochglanz, sondern in Mattschwarz gehalten, was den Beamer noch heimkinoaffiner erscheinen lässt und jegliche Lichtreflexion in einem dunklen Projektionsraum ausschließt.

Beamer Epson EH-TW5500 im Test, Bild 2Beamer Epson EH-TW5500 im Test, Bild 3Beamer Epson EH-TW5500 im Test, Bild 4
Dazu gesellt sich das nette Feature, dass man nun die leuchtenden Knöpfe am Gerät ausschalten kann. Das quaderförmige Gehäuse beinhaltet eine effiziente und nochmals im Geräusch reduzierte Kühlung, was den Epson mit einer Werksangabe von 21 dB zu einem der leisesten Beamer überhaupt macht. Die eingesetzte 200-Watt-Lampe, die auf den Namen E-TORL hört, ist eine komplette Eigenentwicklung und ganz speziell auf die eingesetzten Filter abgestimmt. So behält der Hersteller fast die komplette Kontrolle über das Innere des Beamers und kann eine möglichst korrekte Reproduktion der Farben bei gleichzeitig hoher Ausgangshelligkeit erreichen – diese Eigenschaft nennt der Hersteller „Colour Light Output“. Gegenüber dem EH-TW5000 wurde zudem die Iris weiter optimiert. Sie schließt nun noch stärker und erreicht mit einer leichten baulichen Veränderung (kleine zusätzliche Flügelchen) laut Epson den Fabelwert von 200.000:1 im „Lebendig“-Modus. Der native (also irisunabhängige) Kontrast bleibt mit 6000:1 ebenfalls hervorragend und sollte dem EH-TW5500 zu extrem kontraststarken Bildern verhelfen. Bei der maximalen Lichtausbeute ändert sich der TW5500 nicht, diese liegt mit 1600 Lumen immer noch auf absolut herausragendem Niveau. Die zweite Neuerung betrifft das schon im TW5000 enthaltene „Intermediate Motion System“, das für eine flüssigere Bewegungsdarstellung durch nachträglich hinzugefügte Zwischenbilder sorgt. Diese nennt sich nun „FrameInterpolation2“ und wird mit einem komplett neuen Chip erreicht. Die teils sichtbaren Artefakte des Vorgängers bei dieser Funktion sollten somit Geschichte sein, denn der neue Prozessor ist erheblich leistungsstärker als der Vorgänger. Zudem ist er klüger programmiert und versucht in den beiden niedrigen Stufen erst gar nicht Zwischenbilder zu errechnen, wenn die Bewegungen zu schnell sind und das Ausgangsmaterial es nicht hergibt. Erst in der stärksten Stufe kommen auch hier errechnete Bilder hinzu, und erst bei extrem schnellen Sequenzen wird ebenso wie in den niedrigen Modi in einen 4:4-Pulldown (also eine vierfache Wiederholung des Ausgangsbildes bei 24p-Material) gewechselt. Die letzte und innovativste Neuerung verbirgt sich unter dem Begriff „Super Resolution“. Hier werden, ähnlich der Zwischenbildberechnung, über einen weiteren Chip im Nachhinein über einen Algorithmus die Farb- und Helligkeitswerte zweier aufeinanderfolgender Bilder verglichen und Details schärfer umrissen. Drei unterschiedliche starke Modi sind hier wählbar. Die Videoverarbeitung selbst, also das Upscaling und Deinterlacing übernimmt erneut der HQV-Reon- VX-Chip in seiner neuesten Version. Optional kann man den TW5500 natürlich wieder in der Light Power Edition kaufen, die für einen Mehraufwand von 100 Euro den bekannten Filter mitliefert, mit dem man in der Lage ist, im „Lebendig“- Modus korrekte Farben zu reproduzieren und so die maximal mögliche Helligkeit zu erreichen, um auch im Wohnzimmer bei Restlicht noch dynamische Bilder zu genießen. Nach wie vor gehört der Epson zudem mit seinem aufstellungsfreundlichen 2,1-fach-Zoom sowie dem weit reichenden Lens-Shift mit 96 % vertikaler und 47 % horizontaler Spannweite zu den Flexibelsten überhaupt, und zu guter Letzt verspricht Epson drei Jahre Garantie auf die Lampe inklusive Abholservice und Leihgerät.

Setup und Bildqualität


Ab Werk wird der EH-TW5500 im HD-Modus mit einem erweiterten Farbraum ausgeliefert. Wechselt man in das Bildpreset „Natürlich“, steht als Grundeinstellung der HDTV-Farbraum zur Verfügung, der in unserer Messung zeigt, wie exakt ein Farbraumpreset an die Norm angepasst sein kann. Die minimalen Abweichungen könnten noch über die hervorragend zu bedienende Farbraumkalibrierung beseitigt werden, so dass für Epson weiterhin gilt, dass sie die am besten abzustimmenden LCD-Beamer überhaupt am Markt haben. Nach geringfügigen Korrekturen im Bereich Helligkeit und Kontrast verschlagen uns die Kontrastmessungen fast den Atem, denn der Epson schafft sogar im Eco-Lampenbetrieb mit aktivierter Blende sage und schreibe 33.500:1 bei einem phänomenalen Schwarzwert von 0,01 Lumen. Dunkler kann kaum einer. Der Maximalkontrast wird im „Lebendig“-Modus erreicht und schlägt hier mit unglaublichen 110.000:1 zu Buche – wer die Option des Filtertunings dazukauft, kann hier also einen phänomenalen Kontrast bei gleichzeitig korrekten Farben erreichen und selbst im Wohnraumkino mit satten 1100 Lumen noch dynamische Bilder erzielen. Das Geräuschniveau hat gegenüber dem TW5000 hörbar abgenommen und so ist der TW5500 dem Vorgänger in allen Belangen überlegen. Ob man nun die Iris im Modus „Normal“ oder „Schnell“ betreibt, bleibt persönliche Geschmacksache, uns gefiel der Kompromiss aus gutem Schwarz und weniger Aggressivität in der Position „Normal“ besser. 

HD-Signale


Schon der TW5000 lieferte eindrucksvolle HD-Bilder ohne störenden Bildbeschnitt oder unschöne Artefakte. Der TW5500 legt hier noch mal eine Schüppe drauf und beeindruckt mit extrem ruhigen Bildern, satten und dennoch natürlichen Farben sowie einem extrem dynamischen Bild aufgrund des hohen Kontrasts. Selbst Gegner dynamischer Irisfunktionen können über einen nativen Schwarzwert von 0,06 Lumen nicht meckern und erhalten sogar ohne die Iris ein beeindruckendes Schwarz in entsprechend dunklen Szenen. Durch seine hohen Helligkeitsreserven entsteht ein sehr plastischer Bildeindruck, der nicht nur animierten Filmen sehr zugute kommt, sondern auch düstere Science- Fiction-Streifen mit der nötigen Präsenz zeigt.

Frame Interpolation 2 und Super Resolution


Schon auf den ersten Blick wird deutlich, dass Epson an der Frame Interpolation gearbeitet hat. Die beiden unteren Modi „Niedrig“ und „Normal“ liefern einen sehr ruhigen Eindruck und wirken kaum mehr künstlich. Erst der Modus „Hoch“ könnte für Feingeister etwas zu stark sein, bietet aber dennoch extrem ruhige Bilder und ist somit die optimale Wahl für Fußballübertragungen in High Definition. Erstmals gelingt es hier jedoch einem Projektor, mich persönlich von einer Zwischenbildberechnung zu überzeugen, denn die Eindrücke bei „Niedrig“ und „Normal“ verbessern signifikant die Bewegungsschärfe, ohne digitale Fehler zu produzieren. Wie gut schon bei ihrer Gerätepremiere die „Super Resolution“-Schaltung funktioniert, überprüfen wir mit schwierigen Bilder aus der Vogelperspektive. Die vielen kleinen Details des altertümlichen Rom in „Gladiator“ werden schon in den Positionen „1“ und „2“ des neuen Bildoptimierungssystems noch prägnanter wiedergegeben. Zwar ist die Schaltung „3“ für nicht perfekt gemasterte DVDs zu aggressiv und eher für gute Blu-rays gedacht, doch dort kann diese wiederum überzeugen und produziert nicht die befürchteten Überschärfungen. Wem das Ganze zu viel des Guten ist, der schaltet es einfach aus, wir finden jedoch: ein rattenscharfes Feature!

Fazit

Epson hat ein gutes Gerät noch besser gemacht und stellt von nun an mit dem EH-TW5500 im Bereich der LCD-Beamer die aktuelle Referenz in dieser Preisklasse. Seine Bilddynamik ist beeindruckend und seine intelligenten Bildverbesserungssysteme funktionieren hervorragend ein absolutes Projektor-Highlight!

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Kategorie: Beamer

Produkt: Epson EH-TW5500

Preis: um 3400 Euro

1/2010
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Autor Timo Wolters
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Datum 19.01.2010, 11:50 Uhr
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