Kategorie: Beamer

Einzeltest: BenQ W710ST


Nah am Geschehen

Beamer BenQ W710ST im Test, Bild 1
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Benqs W710ST ist der einzige seiner Art, ein Unikat. Warum das so ist, lesen Sie im folgenden Test.

Der stetig wachsenden Gemeinde von Beamerfans wird mit einer Fülle von hervorragenden Projektoren zu fast jedem Verwendungszweck Freude bereitet. Für ein ganz bestimmtes Einsatzgebiet fehlten aber lange Zeit Möglichkeiten. Wer seinen Beamer möglichst praktisch verwenden möchte, ihn nur mal eben aufbauen und dann wieder abbauen oder zu Freunden und Bekannten mitnehmen möchte, kennt das Problem: Immer muss irgendeine erhöhte Position gefunden werden, von der aus der Projektor über die Köpfe der Zuschauer hinweg projizieren kann. Stellt man ihn alternativ vor sich auf einen Tisch, fehlt die gewünschte Bildbreite oder man sitzt zu weit entfernt. Der W710ST ist die Lösung!

Projektor und Technik


Bei Benqs Beamer handelt es sich um einen sogenannten Kurzdistanzprojektor. Der W710ST kann also deutlich näher zur Leinwand platziert werden und liefert dennoch eine große Bildbreite.

Beamer BenQ W710ST im Test, Bild 2
Bei einer Entfernung von nur einem Meter sind bereits fast zwei Meter Bilddiagonale möglich. Aber nicht nur kleine Räume profitieren davon, sondern vor allem die immer größer werdende Gemeinde der Konsolenzocker. Wer schon mal eine Runde Wii mit Freunden gespielt hat, weiß, wie viel Spaß ein Tennisdoppel zu viert machen kann. Da man bei herkömmlichen Projektoren dann jedoch entweder auf ein großes Bild verzichten muss, oder im Lichtweg des hinter den Teilnehmenden aufgestellten Beamers steht, musste man bisher immer Kompromisse eingehen. Nun mag man sagen, dass es bereits einige Kurzdistanzprojektoren auf dem Markt gibt, was durchaus richtig ist. Der W710ST ist jedoch der einzige, der eine heimkinotaugliche Pixelanzahl hat. Mit seiner nativen 720p-Auflösung ist er HD-ready und liefert für die meisten Konsolenspiele exakt die geforderte Auflösung. Auch profitieren Blu-rays davon, da sie nicht auf das krumme Seitenverhältnis einer Computerauflösung heruntergerechnet werden müssen, wie es bei anderen Kurzdistanzlern der Fall ist. Technisch wird die Kurzdistanzprojektion vor allem durch die eingesetzte Optik möglich. Benq nutzt ein Weitwinkelobjektiv, das mit einem Projektionsverhältnis von 0,72 – 0,79 zwar nur einen Zoomfaktor von 1,1 hat, dafür jedoch eine hohe Güte aufweist. Trotz seiner extremen Weitwinkeldarstellung durch die verwendeten asphärischen Linsen soll der W710ST bis in Randbereiche scharf bleiben und kaum Verzeichnung aufweisen. Grundsätzlich basiert er auf dem von uns bereits getesteten W700 und verrichtet seine Arbeit auch in dessen Gehäuse. Allerdings spendierte man dem Kurzdistanzler eine 30 Watt stärkere Lampe. Damit sollen maximal 2.500 Lumen und ein Kontrast von 10.000:1 möglich sein. Geblieben ist die hohe Laufzeit der Leuchtquelle im Ecomodus von 6.000 Stunden. Via PC ist der W700 3D ready und liefert über einen mit einer Nvidia-Grafikkarte ausgestatteten Computer ein echtes 3D-Bild.

Setup und Bildqualität


Wie der W700 steht der W710ST ab Werk im Modus „Wohnzimmer“. Auch hier ist die Graustufendarstellung bereits sehr gelungen – was sie auch sein muss, denn eine Korrektur per Gain-Offsetregelung ist nicht implementiert. Übrigens bietet das Preset „normal“ die bestmögliche Darstellung. „Warm“ oder gar „Wärmer“ liefern entweder zu kühle oder zu grünstichige Bilder. Auch der W710ST hält die Farbraumkalibrierung parat, die Sekundärfarben näher ans Soll bringt. Kalibriert im Ecomodus liefert der Kurzdistanzler mit 1500 Lumen eine erstaunlich hohe Helligkeit, und mit 592:1 ANSI-Kontrast lässt er sogar den nur mittelmäßigen Schwarzwert von 0,4 Lumen vergessen.

Filmbetrieb


Beim Skalieren von Signalen stellen lediglich 576p-Signale den Benq vor leichte Probleme. Hier sind leichte Unruhen erkennbar. Ab 720p ist die Signalwelt allerdings vollkommen in Ordnung, und aufgrund seiner hohen Helligkeit bewirkt der subjektive Kontrast erstaunlich plastische Bilder. Wer noch mehr Helligkeit braucht, schaltet auf den normalen Lampenbetrieb und kitzelt 1900 Lumen aus dem W710ST. Allemal ausreichend für den Betrieb selbst bei Tageslicht. Realfilme bekommen so einen sehr dynamischen Anstrich und Animationsstreifen punkten mit kräftigen und satten Farben. Überrascht hat uns die homogen verteilte Schärfe, die trotz Weitwinkeloptik an den Rändern nicht nachlässt.

Gaming


Der W710ST ist aufgrund seiner Kurzdistanzprojektion der ideale Partner für den Betrieb mit modernen Spielekonsolen. Durch seine Nähe zum Geschehen auf der Leinwand muss man nicht befürchten, in kleineren Räumen vor dem Beamer und damit im Lichtweg zu stehen. Der nächsten Partie Wii-Sports oder dem Lieblingsspiel mit PS3-Move- Controller steht also nicht der eigene Schatten im Weg. Noch dazu ist der Benq absolut verzögerungsfrei, bringt Signale unmittelbar nach der Aktion auf dem jeweiligen Controller auf die Leinwand und vermittelt aufgrund seiner hohen Helligkeit ein sehr dynamisches Spielgefühl. Er ist schnell genug, um bei „Fifa 13“ keine Nachzieheffekte des Fußballs zu erzeugen, und die artifizielle Optik des Shooters „Borderlands 2“ im Cell-Shading-Look sieht über den W710ST ganz fantastisch aus.

Fazit

Der W710ST ist ein innovatives Unikat. Ein Beamer, der allein auf weiter Flur als Problemlöser und perfekter Spielpartner für Zocker und Heimkinofreunde gleichermaßen Sinn macht. Seine hohe Helligkeit erlaubt den Betrieb bei Tageslicht; sein günstiger Kaufpreis sowie der günstige Unterhalt sind weitere Kaufargumente.

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Kategorie: Beamer

Produkt: BenQ W710ST

Preis: um 730 Euro

12/2012
 
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