Kategorie: Beamer

Einzeltest: BenQ W1000


Preisbrecher

Beamer BenQ W1000 im Test, Bild 1
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Mit dem W1000 schlägt BenQ ein neues Kapitel in der Geschichte der Full-HD-Beamer auf.

Noch in der vorletzten HEIMKINO fragten wir, ob man für 1.400 Euro einen guten Full-HD-Beamer bekommen kann und beantworteten dies am Ende mit einem eindeutigen „Ja“. Nun zieht BenQ mit dem W1000 nach, der für gerade mal 999 Euro den Besitzer wechselt. Damit ist nicht nur eine Preisschallmauer durchbrochen, sondern auch die erneute Frage verknüpft: Was bekomme ich für so erstaunlich wenig Geld?

Projektor und Technik


Äußerlich ähnelt der W1000 den hauseigenen Datenprojektoren, was allerdings nicht schlecht sein muss – zumal die Verarbeitung wirklich gut ist: Klein, kompakt und ohne zu rappeln präsentiert sich der BenQ im weiß-silbernen Design, was wiederum auf den vom Hersteller anvisierten Einsatzbereich des Beamers schließen lässt – das Wohnzimmer. Hier gibt es auch direkt die erste positive Nachricht zu vermelden, denn mit einer Lichtstärke von maximal 2000 Lumen sollten selbst in restlichterhellten Räumen noch beeindruckende Bilder möglich sein.

Beamer BenQ W1000 im Test, Bild 2Beamer BenQ W1000 im Test, Bild 3
Die installierte Lampe leistet 180 Watt, hält im Eco-Betrieb 3000 Stunden und der Maximalkontrast wird mit 3000:1 angegeben. Leider muss man beim W1000 mit einer etwas eingeschränkten Flexibilität leben, da er kein Lens-Shift besitzt und sein Zoomfaktor mit 1,2 relativ niedrig ist. Dafür ist sein Bildversatz nicht allzu groß und so ermöglicht er auch eine Projektion von einem höheren Platz aus. Erstaunlich ist, dass BenQ dem W1000 nicht nur einen Komponenten-, einen Video- und einen S-Video-Input spendierte, sondern gleich zwei HDMI-Eingänge. Dazu kommen noch Audio-Ein- und -Ausgänge sowie ein integrierter Lautsprecher – typisch für einen Beamer, der auf einer Präsentationsplattform aufbaut. Umso erstaunlicher, dass man dem Babybruder des W6000 Features spendierte, die ansonsten nur den größeren Beamern der Hersteller vorbehalten sind: Dazu gehören unter anderem die BrilliantColor- Funktion zur lebhafteren Farbdarstellung sowie die Unishape-Technologie, die über eine dynamische Lampensteuerung eine Kontrastverstärkung und Farbintensivierung bewirkt. Das im W1000 werkelnde Farbrad ist mit sechs Segmenten (R, G, B, C, Y, W) bestückt.

Setup und Bildqualität


Zunächst muss man den BenQ in einen Benutzermodus stellen, um Einstellungen vornehmen zu können, da die Presets „Kino“, „Normal“ oder „Dynamisch“ alle gelockt sind. Zwar bietet der W1000 auch dann keine Gain-Offsetregelung an, es ist aber umso erstaunlicher, wie gut man das Preset „Warm“ abgestimmt hat. Viel Korrektur hätte es hier ohnehin nicht gebraucht. Lobenswerterweise verfügt der BenQ sogar über eine Farbraumkorrektur, die vor allem den Bereich der Sekundärfarben verbessern kann. Grün bleibt in der etwas zu geringen Intensität unveränderbar, da die Filter im Farbrad einfach nicht mehr hergeben und eher auf Licht getrimmt sind. Licht ist dann auch das, was der W1000 am besten beherrscht: Mit durchschnittlich 1200 Lumen selbst im Eco-Modus bei aktivierter Schaltung „helle Farben“ steht sogar für helle Wohnräume noch genügend Leuchtkraft zur Verfügung. Im ganz dunklen Heimkino schaltet man „helle Farben“ einfach aus und landet dann immer noch bei respektablen 560 Lumen. Zwar bekommt man mit knapp 0,8 Lumen kein abgrundtiefes Schwarz, doch die hohe Helligkeit lässt dennoch einen ANSI-Kontrast von 452:1 zu. Bei der Wiedergabe von Standard-DVDs zeigt sich der W1000 von seiner ruhigen Seite. Bemängeln kann man hier nur die etwas unausgewogene Schärfe über den Bildbereich und leichte Schwierigkeiten bei der Farbauflösung, insbesondere mit der Grundfarbe Rot. Hier verwischen Übergänge von Testsignalen bisweilen etwas, was im laufenden Betrieb aber meist nicht auffällt.

HD-Signale


Mit Full-HD-Material zeigt sich der BenQ noch anspruchsloser und gibt erstaunlich neutral und unverfälscht das auf Blu-rays gespeicherte Filmmaterial wieder. Trotz leicht unausgewogener Objektivschärfe ist die Grundauflösung gut und in einem Schärfemenü lassen sich weitere individuelle Anpassungen vornehmen. Allerdings sollte man die Überschärfungen produzierende Detail-Schärfe-Einstellung bei „0“ belassen. Seine Stärken der Helligkeit und Bildruhe spielt der W1000 vor allem bei bunten und knalligen Filmen, wie den Animationsstreifen der Pixarstudios, aus. Auch dynamische Actionfilme wie „G.I. Joe“ gelingen ganz hervorragend. Lediglich bei düsteren Streifen fehlt dem BenQ die Durchzeichnung in dunklen Szenen.

Fazit

Der W1000 mag kein perfekter Projektor sein, für einen Preis von 999 Euro ist er aber mit Abstand der preiswerteste Full-HD-Beamer und hier darf der Wortteil „Wert“ durchaus großgeschrieben werden: Für dieses Geld bekommt man einen erstaunlich ausgereiften, recht leisen und immens lichtstarken Projektor, der prädestiniert ist für den mobilen Einsatz und der für Gelegenheitsgucker und Konsolenzocker momentan die attraktivste Möglichkeit ist, große Bilder zu genießen.

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Kategorie: Beamer

Produkt: BenQ W1000

Preis: um 999 Euro

5/2010
 
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