Für die Älteren unter uns gehören diese Lautsprecher zu den ersten jugendlichen Audiowunschträumen, wie zum Beispiel das Klipschorn oder die Electro Voice Sentry III. Für alle anderen könnte dieser besondere Lautsprecher eine echte Überraschung werden.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenDie Frankfurter HiFi-Tage sind DIE Gelegenheit für einen ausgiebigen HÖRTEST. Nach über 20 Jahren treffen sich Musik- und HiFi-Fans wieder in Frankfurt, um sich einen Überblick über die neusten und angesagtesten Technologien zur hochwertigen Musikwiedergabe zu verschaffen.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Eternity-Jo ET2–300B
Bleibt alles anders
Bei der kleinen feinen Hotelmesse „Sons et Sens“ 2013 in Montreux ist mir besonders eine Vorführung im Gedächtnis geblieben, weil hier Leute am Werke waren, die einfach Spaß an der Musik haben wollten. So war es kein Problem, zwischendurch eine mitgebrachte Black-Sabbath- Platte aufzulegen und dabei einfach mal beide Vorführanlagen zur Erzielung einer höheren Gesamtlautstärke gleichzeitig laufen zu lassen. Und so ganz nebenbei bekam man eine Ahnung davon, dass die vorgeführten Verstärker von wirklich exzellenter Qualität sind
Mitspieler
Plattenspieler:
Dual CS 600
Transrotor Fat Bob S mit SME IV
Phonoverstärker:
Reussenzehn Phono
Trigon Advance
Lautsprecher:
Vroemen Il Bambino
K+T Nada
Coral Beta 8 Originalhorn
Zubehör:
Netzleisten und -filter von PS Audio, Silent Wire
Kabel von van den Hul, Silent Wire, Nordost
Basen von Liedtke Metalldesign, Thixar und SSC
Gegenspieler
Verstärker:
Rowland Capri S2 und Model 525
Acoustic Masterpiece AM 201
Eine erste Vorstellung davon, dass sich hier jemand eigene Gedanken zum Thema Röhrenverstärker gemacht hat, bekommt man beim Auspacken des ET2: Hier gibt es alles andere, nur keine langweilige Form. Der Gestalter hat hier eine Art Nierenform gewählt, die einen ziemlich – nun ja – organischen Eindruck macht, auf der anderen Seite aber nicht zu verspielt wirkt.
Eine im wahrsten Sinne des Wortes runde Sachen eben. Nichts gegen die althergebrachten Kisten aus gefalztem Stahlblech – sie erfüllen ihren Zweck, und so manchem Hörer ist es ja auch wirklich egal, wie seine Geräte im Rack aussehen. Allerdings hilft es – in jeder Branche – ab einer bestimmten Preisklasse sicherlich, die Produkte auch optisch an die hohen Ansprüche der zahlenden Kundschaft anzupassen. Was Jo Zimmermann hier allerdings veranstaltet, habe ich so fast noch nie gesehen: Er hat eben nicht nur eine ziemlich radikale neue optische Form gewählt, sondern sein Gehäuse auch gleich so massiv gestaltet, dass es fast schon nicht mehr stabiler geht. Die geschwungene Form ist nämlich komplett aus einem Stück Aluminium gefräst, inklusive aller Aussparungen und Durchführungen, die ein ja immer in mehreren Ebenen aufgebauter Röhrenverstärker benötigt. Dabei wurde aber jetzt nicht einfach ein Hohlraum in einen Alu-Block gefräst, sondern überall, wo es sinnvoll ist, auch viel Material stehen gelassen, um die maximale Stabilität zu gewährleisten. Sogar der verschraubte Gehäuseboden ist nicht etwa ein dünnes kleines Blech, sondern ein durchaus ernst zu nehmend stabiles Stück Metall, aus dem andere Hersteller eine Frontplatte gemacht und diese als Errungenschaft angepriesen hätten. Die Passform ist überall perfekt, besser kann man ein Gehäuse nicht bauen. Im Inneren verbirgt sich eine sauber aufgebaute Schaltung, die klar nach Funktionsgruppen unterteilt ist. Alle Kabelführungen sind wohldurchdacht und nirgendwo länger als unbedingt nötig. Die Spannungsversorgung der Verstärkerschaltung und die der Steuer-Sektion sind voneinander getrennt. Der dicke Netztrafo und die Ausgangsübertrager sind wie üblich in separaten, vorzüglich abgeschirmten „Türmen“ auf der Oberseite des Geräts untergebracht. Ein weiterer erfreulicher Aspekt der Geräteoberseite ist die ja aus Sicherheitsgründen vorgeschriebene Abdeckung der Röhren. Man kennt das ja sogar von richtig edlen Verstärkern, die dann mit einem windigen Alibi-Käfig ausgeliefert werden, weil sich der Hersteller absolut sicher ist, dass der Endkunde diesen ohnehin als Erstes entfernt, um ungehinderte Sicht auf die mehr oder weniger hell glimmenden Röhren zu haben. Für das Glimmen zuständig sind pro Kanal zwei parallel arbeitende 300B-Leistungstrioden von Emission Labs. Es gibt den Verstärker zu einem etwas günstigeren Kurs mit Standardröhren, wir würden aber die getestete Version empfehlen. Noch einmal vier 6SN7 arbeiten in der Vor- und Treiberstufe. Beim Eternity-Jo wäre ich mir nicht sicher, ob nicht doch eine Mehrheit der Kundschaft die Abdeckung über dem Röhren- Oktett an Ort und Stelle belässt: Die vielen passend ausgeschnittenen Acrylglas-Ebenen sind ein echter Hingucker und zum In-den-Schrank-Stellen viel zu schade. Außerdem bleibt die Sicht auf die Röhren ja erhalten, wenn sich das Glimmen je nach Blickwinkel nicht sogar noch vervielfacht. Ein kleiner Kritikpunkt sei aber in Sachen Aussehen doch noch vermerkt: Das kleine Bedienfeld an der abgeflachten Frontseite fällt ein bisschen aus dem Rahmen – vor allem die schnöden grünen zweistelligen Anzeigen für den Ruhestrom fallen doch ziemlich aus dem eleganten Rahmen – vielleicht gibt es da eine hübschere Alternative. Auf der anderen Seite ist die Ruhestromregelung an der Front eine feine Angelegenheit – man benötigt lediglich einen feinen Schlitzschraubendreher und ein ruhiges Händchen – jede Anzeige ist für einen Kanal vorgesehen, die Anzeige, welche Röhre man gerade justiert, ist eindeutig. Auch die mitgelieferte Fernbedienung kann sich sehen lassen – das hat man ja bei Röhrenverstärkern selten genug, dass es einen einen eigenständigen Geber gibt und nicht eine Einheit, die normalerweise einen Blu-Ray-Player eines Großserienherstellers steuert und bei der gerade einmal zwei Tasten für die Lautstärkeregelung per Motorpoti verwendet werden. Hier gibt es dagegen ein stabiles Metall-Kästchen mit Tasten für Laut-Leise und die Eingangswahl. Die Vorstufen-Sektion kann per Kippschalter übrigens komplett aus dem Rennen genommen werden – die „große“ Vorstufe von Eternity-Jo steht schon in den Startlöchern. Man sagt ja 300B-Verstärkern so einiges nach: Momente betörender Schönheit und Klangfarbenreichtum, aber auch mimosenhaftes Verhalten in Bezug auf die angeschlossenen Lautsprecher und allgemein nicht besonders viel Durchschlagskraft im Bass. Nun, das kann ich für den ET2 nicht unterschreiben: Schon mit „normalen“ Lautsprechern ohne jede Impedanzlinearisierung und einem eher durchschnittlichen Wirkungsgrad von 80 bis 87 Dezibel macht die Röhre eine exzellente Figur. Den Bassbereich hat sie gut unter Kontrolle und sorgt für ein volles und solides Fundament – nicht ganz wie ein Halbleiter-Verstärker mit ordentlich Dämpfungsfaktor, aber deutlich mehr als ein Schritt in die richtige Richtung. Die wahren Stärken eines 300BAmps spielt sie in den darüberliegenden Frequenzbereichen aus: volle, satte Mitten, mit sauber ausdifferenzierten und reichhaltigen Klangfarben, die auch bei höheren Lautstärken nicht in Verfärbungen „kippen“. Die gemessenen recht niedrigen Klirrwerte bestätigen sich im Hörtest absolut. Das gilt auch für die Leistung. Zwei parallel arbeitende 300B „schieben“ schon deutlich mehr als eine einsame Endröhre pro Kanal, so dass auch mit den eben angesprochenen normalen Lautsprechern respektable Grenzlautstärken realisiert werden können. Trotzdem habe ich natürlich meine Hornlautsprecher mit dem altehrwürdigen Coral- Beta-8-Breitbänder aus dem Fundus geholt und an die Röhre angeschlossen. Was soll ich sagen? So überzeugend das vorher schon geklungen hat – ein Single- Ended-Röhrenverstärker und ein Breitbandhorn ist immer wieder ein Erlebnis. Natürlich ist das tonal nicht neutral oder an den äußersten Enden des hörbaren Spektrums noch akkurat. Aber dynamisch und atmosphärisch kommt nichts an so einer Kombination vorbei. Die organische räumliche Abbildung, ohnehin eine der Stärken des Eternity-Jo, gerät noch einmal etwas tiefer, während die großzügige Dimensionierung erhalten bleibt. Man nehme beispielsweise die letzte gemeinsame Mozart-Aufnahme von Martha Argerich und Claudio Abbado: Klavier und Orchester sind beeindruckend authentisch hintereinander platziert – und das Orchester wiederum in sich absolut nachvollziehbar unterteilt. Die abgeklärte und doch immer neugierig forschende Spielweise der beiden Altmeister kann der Verstärker mit jeder angeschlossenen Box in (fast) jeder Lautstärke perfekt umsetzen. Auf der anderen Seite genügen die Leistungsreserven auch, um raue, ungehobelte musikalische Kraft wie von Jack White auf seinem neuen Album „Lazaretto“ dynamisch beeindruckend umzusetzen. Ein Allrounder auf höchstem Niveau.Fazit
Der Eternity-Jo ET2 ist für einen Single-Ended- Verstärker mit 300B-Bestückung beeindruckend universell einsetzbar – seine Leistung genügt, um in fast jedem Setup seine exzellente Klangqualität voll zu entfalten.Kategorie: Verstärker Röhrenverstärker
Produkt: Eternity-Jo ET2–300B
Preis: um 8148 Euro
Der TCL 115X955 MAX trägt die Namenserweiterung MAX völlig zurecht: Mit einer Diagonalen von 115 Zoll (292 cm) ist er nicht weniger als der derzeit größte QD-Mini-LED-TV.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenDie hochwertigen Sofas der Serie "Dubai" von Sofanella schaffen ein gemütliches und bequemes Heimkinoerlebnis.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenVon Audio System gibt es eine Vielzahl an Nachrüstlautsprechern für Audi. Wir schaffen den Überblick und testen das RFIT Set für den A6 C8.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenForm follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenKategorie | Röhrenverstärker |
Vertrieb | Eternity-Jo, Schaffhausen |
Telefon | +41 526251437 |
Internet | www.eternity-jo.ch |
B x H x T (in mm) | 482/290/230 |
Gewicht (in Kg) | 28.5 |
Garantie (in Jahre) | 2 |
Unterm Strich... | » Der Eternity-Jo ET2 ist für einen Single-Ended- Verstärker mit 300B-Bestückung beeindruckend universell einsetzbar – seine Leistung genügt, um in fast jedem Setup seine exzellente Klangqualität voll zu entfalten. |