Kategorie: Subwoofer (Home)

Subwoofer Velodyne MiniVee X


Zuckerwürfel

Subwoofer (Home) Velodyne MiniVee X im Test, Bild 1
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Das hier, das ist etwas Besonderes in diesem Magazin: Mit Subwoofern beschäftigen wir uns an dieser Stelle ja eher selten. Aber der hier, der ist aus einer ganzen Reihe von Gründen interessant.

Allgemeines


„X“ ist gerade angesagt. Die einen nennen Social-Media-Plattformen so, andere schmücken an sich lobenswerte Aktionen an unverständlicher Stelle mit dem Buchstaben („Mastercut X Burmester“). Ist das jetzt „X“, „Kreuz“, „mal“, „zehn“ oder „The artist formerly known as Twitter“ oder wie? Manchmal habe ich so meine Schwierigkeiten mit der sprachlichen Entwicklung in der heutigen Zeit. Beim Velodyne-Subwoofer MiniVee X weiß ich auch nicht, was das „X“ eigentlich abkürzt, aber hier hat´s zumindest eine unstrittige Bedeutung, signalisiert es doch die neueste Version dieses Subwoofers. Das hängt damit zusammen, dass der für seine Tieftonexperten bekannte US-Hersteller Velodyne Acoustics 2019 den Besitzer gewechselt hat und nunmehr in Händen von Audio Reference in Hamburg ist, dem langjährigen Deutschlandvertrieb der Marke.

Subwoofer (Home) Velodyne MiniVee X im Test, Bild 2Subwoofer (Home) Velodyne MiniVee X im Test, Bild 3Subwoofer (Home) Velodyne MiniVee X im Test, Bild 4Subwoofer (Home) Velodyne MiniVee X im Test, Bild 5Subwoofer (Home) Velodyne MiniVee X im Test, Bild 6Subwoofer (Home) Velodyne MiniVee X im Test, Bild 7Subwoofer (Home) Velodyne MiniVee X im Test, Bild 8Subwoofer (Home) Velodyne MiniVee X im Test, Bild 9Subwoofer (Home) Velodyne MiniVee X im Test, Bild 10Subwoofer (Home) Velodyne MiniVee X im Test, Bild 11
Das „X“ kennzeichnet einfach die neueste Generation der diversen Modelle und Baureihen. Wie der Name schon andeutet, ist der MiniVee X in Sachen Abmessungen ein kompakter Vertreter seiner Zunft, außerdem ein bezahlbarer: Mit einem Verkaufspreis von 1000 Euro darf er in Anbetracht seiner Möglichkeiten zudem als ausgesprochen preiswert gelten. „Mini“ bedeutet in diesem Fall: Wir haben es mit einem fast perfekten Würfel mit einer Kantenlänge von 29 Zentimetern zu tun. Darin stecken ein sehr spezieller Acht-Zoll-Tieftöner, eine ebenso große Passivmembran, maximal 800 Watt Verstärkerleistung und eine Leistungsfähige Digitalelektronik auf DSP-Basis, mit der sich das Gerät an alle möglichen Lebenslagen anpassen lässt. Dazu gehören sogar solche Dinge wie eine automatische Einmessung am Hörplatz und eine höchst komfortable Steuerung per Smartphone-App. Verweigerer solcher Dinge können auch ohne solcherlei Teufelswerk auskommen, mit App gibt´s aber deutlich mehr Möglichkeiten.   


Anschluss


Eine Seite des ausschließlich in hochglänzendem Schwarz angebotenen Gerätes wird flächendeckend vom Anschluss- und Bedienfeld in Beschlag genommen. Der MiniVee X besitzt ausschließlich analoge Signaleingänge, davon aber reichlich: Für Hochpegelkost (also solche aus einem Vorverstärker) stehen XLR- und Cinch- Ein und Ausgänge zur Verfügung, für eine Ansteuerung, man kann den Würfel aber mit Lautsprechersignalen ansteuern.

Subwoofer (Home) Velodyne MiniVee X im Test, Bild 8
Das Anschlussfeld bietet Möglichkeiten für viele verschiedene Szenarien
Die dazugehörtigen Lautsprecherausgänge dienen in diesem Falle nur dem Durchschleifen des Signals, wenn das gewünscht ist. Die Hochpegelausgänge hingegen lassen sich auf Wunsch auch mit einem Hochpassfilter belegen, das die Hauptlautsprecher von den Dingen entlastet, die jetzt der Subwoofer übernimmt – vorausgesetzt, man schaltet die Endstufe zum Antrieb der Hauptlautsprecher hinter den Subwoofer. Die Trennfrequenz ist per Drehknopf einstellbar, ebenso die Lautstärke des Woofers. Zudem gibt´s Taster für den Start der automatischen Einmessung und fürs Invertieren der akustischen Phase. Mit diversen Triggeranschlüssen lässt sich das Gerät bei Bedarf höchst elegant in eine kluge Ein- und Ausschaltsequenz einschleifen, außerdem gibt´s einen Anschluss fürs mitgelieferte Einmessmikrofon. Nicht schlecht für 1000 Euro, nicht wahr?   

Hardware


Die Schallerzeugung obliegt einem nominell acht Zoll durchmessenden Tieftöner auf einer der Gehäuseseiten. Ihm gegenüber kommt eine von außen identisch aussehende Passivmembran zum Zuge – nichts anderes als ein zweiter Tieftöner ohne Magnet, dafür aber mit der Möglichkeit, die Membran mit Zusatzgewichten zu beschweren. Die Passivmembran übernimmt in dieser Anordnung die Funktion eines Bassreflexrohres, bringt aber ein paar Vorteile mit: Man muss bei tiefer Abstimmung (wie hier) kein unpraktisch langes Rohr im Gehäuse unterbringen und vermeidet zudem Strömungsgeräusche. Der Achtzöller ist in der Realität eher ein Sechseinhalbzöller, weil die breite Abdeckung des Korbrandes und die wulstige Sicke ein wenig mehr Fläche vorgaukeln, als tatsächlich vorhanden ist. Im Inneren des Power-Würfels gilt´s zunächst den Tieftöner zu begutachten. Er verfügt über einen einfachen Stahlblechkorb, einen sinnvoll dimensionierten Ferritmagneten und eine hintere Polplatte mit „Beule“. Die braucht´s auch, da der Treiber recht beeindruckende Hübe produzieren soll. Die vierlagig gewickelte Schwingspule durchmisst zivile 50 Millimeter, das passt gut zum Durchmesser des Chassis und ist für die Power des eingebauten Verstärkers sicherlich gut gerüstet. Eine einsame Strebe soll für zusätzliche Stabilität des aus recht dickwandigem MDF bestehenden Gehäuses sorgen.  

Elekronik


Der potente Class-D-Verstärker und die ansteuernde Elektronik sind auf der Rückwand, unmittelbar hinter dem Anschlussfeld untergebracht.

Subwoofer (Home) Velodyne MiniVee X im Test, Bild 9
Links der angetriebene Tieftöner, rechts die Passivmembran ohne Magnet
Während der Verstärker den Druckschwankungen im Gehäuse unmittelbar ausgesetzt ist, bekam die Filterelektronik ein luftdichtes Gehäuse zugesprochen. Alles in allem macht der MiniVee X technisch einen guten Eindruck, zollt seinem knapp kalkulierten Preis aber durchaus Tribut. Die Verantwortung für Qualität des klangichen Ergebnisses wird zum großen Teil der Filtertechnik und der steuernden Software überantwortet.

Im Einsatz


Wer dem MiniVee X ausschließlich mit den Möglichkleiten des Bedienfeldes zuleibe rücken will, der verschenkt Potenzial, das steht außer Frage. So unterscheiden sich zum Beispiel schon die Einmessmöglichkeiten in beiden Fällen: Mit dem Taster am Gerät und dem Mikrofon am Hörplatz gibt’s nur eine recht einfache Einmessung, die zwar recht gute Ergebnisse leifert, die Möglichkeiten aber nicht ausreizt. Über die App gestaltet sich das Procedere zweigeteilt: Zunächst führt man in unmittelbarer Nähe des Subwoofers eine Nahfeldmessung durch und anschließend eine zweite mit dem Mikrofon am Hörplatz. Die Elektronik nutzt die erste Messung als Referenz und korrigiert den Raumfrequenzgang im Anschluss auf die erste Messung. Das funktioniert gut, demnächst wird´s auch noch die Möglichkeit geben, den so erzeugten Frequenzgang manuell zu korrigieren. Ein weiteres Plus für die Steuerung per App: Damit lassen sich die Grenzfrequenzen von Tiefpass für den Subwoofer und Hochpass für die Hauptlautsprecher getrennt voneinander einstellen, was auf der Suche nach dem perfekten Zusammenspiel zwischen allen Beteiligten von entscheidendem Vorteil sein kann. Ich werde Sie an dieser Stelle nicht mit allen Filtermöglichkeiten des MiniVee X überfordern – Sie dürfen mir glauben, es sind mehr als Sie brauchen. In der Praxis ist vor allem die Möglichkeit, von einer automatisch generierten Einmessung aus manuell weiter zu optimieren Gold wert. Ich will jetzt nicht sagen, dass ein perfektes Setup damit in fünf Minuten erledigt ist, aber man kommt sehr schnell zu einer 80-Prozent-Lösung und kann sich dann in aller Ruhe dem Feintuning widmen.  

Klang


Wofür brauche ich einen Subwoofer? Richtig – dafür, den Heidenspaß mit den wunderbaren Epos ES-7N noch zu vergrößern. Und das klappt erstaunlich gut. Dabei ist es, wie es sich für einen guten Subwoofer gehört, zunächst einmal nicht der Bassbereich, der sich signifikant ändert, sondern die Größe des Geschehens. Ryan Adams Carnegie Hall-Auftritt ist eine Aufnahme, bei der das sehr deutlich auffällt. Die Szene atmet einfach deutlich mehr, sie wirkt entspannter, souveräner, opulenter. Überhaupt finde ich, dass Live-Aufnahmen in besonderem Maße vom Einsatz des niedlichen Subs profitieren, auch die Jazz-Größen von LA4 bei ihrem Montreux-Auftritt von 1979 eindrucksvoll demonstrierten. Und na klar geht da auch noch was im Bass, was vorher nicht da war: mehr Wucht und Überzeugungskraft bei Schlagzeugattacken, gut zu hören sowohl bei Kadavar wie bei Gerry Mulligan. Der Velodyne zeigt sich erfreulich unangestrengt und „knackt“ sehr überzeugend – weit mehr als ich dem niedlichen Würfelchen zugetraut hätte.

Fazit

Velodynes neuester Subwoofer-Streich ist akustisch eindeutig größer als optisch und kann, umfangreicher Einstellmöglichkeiten sei Dank, eine echte Bereicherung auch eines klassischen Stereo-Setups sein.

Kategorie: Subwoofer (Home)

Produkt: Velodyne Acoustics MiniVee X

Preis: um 1000 Euro

7/2024

kann, umfangreicher Einstellmöglichkeiten sei Dank, eine echte Bereicherung auch eines klassischen Stereo-Setups sein.

Velodyne Acoustics MiniVee X

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Ausstattung & technische Daten 
Preis (in Euro) 1000 
Vertrieb Audio Reference, Hamburg 
Telefon 030 53320359 
Internet www.audio-reference.de 
B x H x T: 290 x 300 x 290 mm 
Gewicht: ca. 15 kg 
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