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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: KEF Reference 209
Spaß-Generator
„Wer braucht einen Subwoofer für 12.000 Euro?“, werden Sie sich fragen. Das tat ich auch, doch hätte ich das nötige Kleingeld parat, würde der Reference 209 auch in meinem Heimkino thronen!
Obwohl wir schon viele „Ferraris“ zu Testzwecken in unserer Redaktion begrüßen durften, ist der Ankunftstag dieses Monster-Subwoofers etwas ganz Besonderes für uns. Zum einen kommen wir endlich dazu, die viel gepriesene KEF-Referenz einmal richtig zu fordern, zum anderen bekommen wir auch die Gelegenheit, mit dem englischen Cheftechniker Alan Hildyard sowie Deutschland-Produktmanager Sven Schlicher zu plaudern, die den Ref209, so die interne KEF-Bezeichnung, höchstpersönlich in Duisburg ablieferten.
Hintergrund
Auf dieses Gerät haben wir sehnsüchtig gewartet, deshalb ist es auch kein Wunder, dass wir die Herren fast schon nötigen, ihren Begrüßungskaffee herunterzukippen, damit es endlich losgehen kann. Kaum in unserem Testkino angekommen, wollen wir dann wissen, was so besonders an diesem Subwoofer ist und bekommen umgehend zufrieden stellende Antworten.
„Wie schon bei der Entwicklung der Muon bekamen unsere Ingenieure auch bei der Entwicklung der Ref209 freie Hand, ein Produkt zu schaffen, bei dem kompromisslos zu Werke gegangen werden konnte“, erklärt Alan Hildyard. Er muss es wissen, schließlich ist er mit der vertrauensvollen Aufgabe betraut, jedes einzelne Chassis der 209er per Hand zusammenzusetzen, zu prüfen und freizugeben. Wie ausgefuchst und wertig die Konstruktion eines 209ers tatsächlich ist, wird uns dann wenige Sekunden später bewusst.Technisches
Zunächst nehmen wir uns das edel anmutende Gehäuse dieses Subwoofer-Boliden vor, welches trotz seiner riesigen Chassisbestückung (dazu später mehr) und seines enormen Gewichtes von rund 48 Kilogramm nicht überdimensioniert oder klobig wirkt. Es besteht aus 24 Millimeter starken MDF-Platten und Verstrebungen, die innenseitig mit einer speziellen Gummierung bestrichen sind, die eventuell auftretende Gehäuseresonanzen auf ein Minimum reduzieren. Zudem befinden sich hier 30 der sogenannten ACE-Elemente (siehe Infokasten), welche das Tiefbassspektrum des ohnehin leistungsstarken Boliden deutlich erhöhen. Auffälligstes Ausstattungsmerkmal ist allerdings das von den KEF-Ingenieuren selbst entwickelte und in Eigenregie gebaute Tieftonchassis, das einen Membrandurchmesser von sage und schreibe 460 Millimetern aufweist. Dieses ist frontseitig im geschlossenen Gehäuse dieses Boliden untergebracht und bringt stolze 24 Kilogramm auf die Waage. Ein Grund dafür ist das ausgeklügelte Antriebssystem, auf das man in Maidstone besonders stolz ist. Gleich 24 leicht gekrümmte Neodym-Magnetstücke sind hier zu je einem Duzend in einem inneren und einem äußeren Ring innerhalb der gigantischen Aluminiumröhre platziert, die den Schwingspulenträger in ihrem Luftspalt führt. Dieser wiederum verfügt über gleich zwei Kupferwicklungen von je 20 Millimetern, die inner- und außerhalb des verwindungssteifen Trägers zum Einsatz kommen. Damit aber nicht genug, denn gleich zwei Zentrierspinnen sorgen dafür, dass Schwingspule und somit auch die leichte Papiermembran immer kontrolliert geführt werden. Diese ist wiederum rückseitig um eine Aluminiumfolie verstärkt und erweist sich trotz ihres geringen Eigengewichtes als extrem steife und gleichzeitig agile Schallfläche, wie wir später noch feststellen werden. Die Folie hat aber noch einen weiteren Grund, denn sie schützt die empfindlichen Granulatkörnchen im Inneren der ACE-Elemente vor eintretender Feuchtigkeit.
Aktivmodul
Auch wenn das rückseitig angebrachte Anschlussmodul riesige Ausmaße aufweist, entpuppt sich die Kabelverbindung doch als eher simpel und geht schnell von der Hand. Neben den drei Niederpegeleingängen sowie der Buchse für das Einmessmikrofon, verfügt das Terminal auch über drei XLR-Konnektoren, die den Anschluss an fast jeden Vorverstärker der Welt erlauben. Wie sorgfältig geplant und durchdacht der gesamte Aufbau dieser Sektion gestaltet ist, wird spätestens bei der Positionierung des 1.000 Watt starken Aktivmodules deutlich. Dieses ist zwar in einer eigens dafür abgestellten Kammer im hinteren Gehäuseteil untergebracht, befi ndet sich aber dennoch direkt am Anschlussterminal. Der Vorteil: Eingehende Signale werden direkt an ihren Bestimmungsort geliefert und so vor Störeinfl üssen jeglicher Art bewahrt.
Raumeinmessung
Da tiefe Frequenzen aufgrund ihrer großen Wellenlängen häufig dazu neigen Raummoden wie Bassüberhöhungen bzw. -löcher zu erzeugen, stattete KEF sein Subwoofer-Flaggschiff mit einem eigenen und eigens zu diesem Zweck entworfenen Einmesssystem aus. Es umfasst nicht nur einen integrierten Equalizer, sondern auch das dazugehörige Messmikrofon. Und das Beste ist, die Justage ist innerhalb weniger Minuten abgeschlossen. Zunächst wird die 209 via Subwooferkabel mit dem eingesetzten AV-Receiver und das Messmikrofon mittels beiliegendem XLR-Kabel mit dem Bassmeister verbunden, dann kann es auch schon losgehen: Nachdem die „Setup-Taste“ auf der zugehörigen Fernbedienung gedrückt ist, wird der User in leicht verständlichen Schritten durch die Einmessung geführt. Diese besteht aus kurzen Messvorgängen, die an vier verschiedenen Positionen im Raum vorgenommen werden, und nach rund drei Minuten beendet sind.
Klang
Unseren Test beginnen wir mit „Der Transporter“, in dem uns bereits der Raketenangriff auf das Anwesen des Hauptdarstellers den Atem verschlägt. Der Bassmanager stellt nicht nur die Raketeneinschläge, sondern ebenso die gewaltigen Explosionen exakt und punktgenau dar und steigt, ohne sich im geringsten anstrengen zu müssen, tief hinunter in den Basskeller. Dabei werden trockene Basseinlagen ebenso wie das Unheil ankündigende Grollen präzise und auch in höchsten Pegellagen verzerrungsfrei abgebildet. Wir wollen aber mehr: Auf der Suche nach dem ultimativen Tiefbasstrack, schließlich wollen wir wissen, was der Ref209 wirklich kann, werden wir dann schnell in der „Titan A.E.“ Verfolgungsszene zwischen den Kristallsternen fündig. Diese erweist sich als ideales „Futter“ für dieses Bassmonster, wird doch gleich zu Beginn der Szene deutlich, welch enormes Potenzial im 209 steckt: Während sich das flüchtige Raumschiff im Dickicht der Kristalle versteckt, werden die Kollisionen weit entfernter Kristalle schon so tiefgründig dargestellt, wie wir dies noch nie zuvor erleben durften. Doch die 209 lechzt nach mehr, und nur wenige Sekunden später geht es dann richtig zur Sache: Als schließlich der gesamte Kristalldschungel in sich zusammenbricht, scheinen sich auch die Grundmauern unseres Verlagsgebäudes zu bewegen. Alles, wirklich alles in unserem Hörraum wird in Schwingung versetzt, so dass wir neben ultratiefem Hörschall auch eine Menge Körperschall und somit echtes Kinofeeling erleben dürfen. Nach dieser imponierenden Vorstellung soll KEFs Reference Subwoofer jetzt noch seine Musiktauglichkeit unter Beweis stellen. Und auch dies gelingt ihm in beeindruckender Art und Weise, wie wir in Peter Gabriels „Digging in the Dirt“ erleben dürfen. Während der mächtige Tiefbass, über die meisten anderen Subwoofer einfach nur unkontrolliert und nervig erscheint, wird das Stück hier satt, knackig und präzise unterlegt, was echte Liveatmosphäre aufkommen lässt und uns eine Menge Spaß bereitet.
Fazit
Keine Frage, 12.000 Euro sind für einen Subwoofer schon eine Menge Geld. Allerdings ist der Gegenwert eine Bassperformance, wie man sie selbst eher selten in perfekt eingerichteten Multiplex-Kinos erleben darf, denn nicht nur im Mehrkanal-, sondern auch im Stereobetrieb spielt der Reference 209 auf allerhöchstem Niveau. Und: Obwohl der 209 ein mächtiges 460er-Basschassis und eine sage und schreibe 1.000 Watt starke Endstufe beherbergt, bleibt das nach hinten verjüngte Gehäuse relativ kompakt, was die Integration in moderne Wohnräume erlaubt. Wie gesagt, hätte ich das nötige Kleingeld übrig, würde ein Ref209 auch in meinem Heimkino thronen!Kategorie: Subwoofer (Home)
Produkt: KEF Reference 209
Preis: um 12000 Euro
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