Kategorie: Netzwerkplayer, D/A-Wandler

Systemtest: Cyrus Stream Xa, Cyrus 82 DAC


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So sehr wir uns hier in der HIFI EINSNULL auch auf digitale Geräte konzentrieren, das menschliche Gehör funktioniert nun mal analog. Folglich muss gute Digitaltechnik auch mit guten analogen Geräten kombiniert werden. Cyrus hat da mal was vorbereitet.

Die Produkte von Cyrus erfreuen sich einer breiten Fanbasis, die bereits seit Jahrzehnten auf die Audiogeräte der Engländer stehen. Markenzeichen ist hier das typische Firmendesign, das sich seit ewigen Zeiten nicht verändert hat und das nur für die L-Serie ausgesetzt wurde. Dazu kann man stehen wie man will und auch wenn der Look mittlerweile, trotz eher zeitloser Schlichtheit, ein wenig aus der Mode gekommen sein mag, er gehört einfach untrennbar zu Cyrus dazu. Doch Bücher soll man ja bekanntlich nicht nach ihrem Umschlag beurteilen und außerdem bedeutet ein gleichbleibendes Gehäuse auch, dass die Ingenieure sich hundertprozentig der eigentlichen Audiotechnik im Innern verschreiben können.

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Schließlich lassen sich alle Geräte der Marke, dank ähnlicher Optik, natürlich auch wunderbar kombinieren, wie im Falle unserer Testkombi, bestehend aus dem Cyrus Stream Xa und dem Vollverstärker Cyrus 82 DAC. Hier ergibt sich ein Analgenkonzept, das musikalisch absolut überzeugen kann. Von der ersten Minute an, liefern die beiden kompakten Engländer hier ein mitreißendes Musikerlebnis, dass jedem Genre gut zu Gesicht steht. Der CD-Rip des Queens of the Stone Age Albums "... Like Clockwork" mit seinen 44,1 kHz wird mit allen vorhandenen Details wiedergegeben, doch viel wichtiger bei dem melancholisch angehauchten Indie-Rock ist hier der nötige Punch. Streamer und Verstärker hauen ordentlich auf den Putz und bringen eine gehörige Portion Lebendigkeit mit, die einfach Spaß bereitet. Satter Bass, klare Höhen und gute Stimmen, alles andere als ein schlechter Einstieg. Die gleichen Attribute bietet die Kombi auch bei höher aufgelösten Titeln, wie dem Dire Straits Klassiker "Brothers in Arms", der bei der Wiedergabe auch nach Jahren noch immer begeistern kann. Bei "Made in Japan" von Deep Purple schaffen es Stream Xa und 82 DAC, dann durch die gute räumliche Darstellung eine schöne Konzertatmosphäre zu entwickeln. Dank der Gapless-Unterstützung des Streamers bleibt dabei außerdem die Integrität des Live-Albums unangetastet, so das zwischen den Stücken keine störenden Pausen auftreten. Auch hier liefern die beiden Engländer ein tolles, knackiges Musikerlebnis ab, das die mittlerweile doch schon 44 Jahre alten Konzerte auch heute noch zum Erlebnis machten. Doch auch weniger aufgeregtes Spiel liegt der Kombi durchaus, so dass Blues, Jazz und Vocals nichts von ihrem Charme verlieren. Youn Sun Nahs "Lento" behält hier den vollen Umfang der gesanglichen Leistung seiner Interpretin, gut untermalt von den eher spärlich eingesetzten Instrumenten, die dafür umso markanter aus der Stille heraustreten. Schließlich entwickelt die 192 kHz Aufnahme von Beethovens Symphonien, interpretiert durch das Pittsburgh Symphony Orchestra, eine wunderbare Dynamik und Räumlichkeit, die die Größe und Macht eines vollen Orchesters nach Hause transportieren. Cyrus stellt hier eine Kombi in den Raum , die ungeheuer musikalisch wirkt, ohne dabei Trägheit an den Tag zu legen. Konzentriertes Hören ist hier genauso möglich, wie die Musikwiedergabe für den Alltag. Dazu muss man allerdings sagen, dass ein nicht unbeträchtlicher Anteil am tollen Klangerlebnis von Stream Xa und 82 DAC zugunsten des Vollverstärkers ausfällt. Dank linearer Leistungsentfaltung holt der kompakte Verstärker das beste aus den knapp 75 Watt seiner Endstufen und er schafft es, sämtliche analogen Signale mit Leben zu erfüllen. Trotz der Bezeichnung "DAC" im Namen, liegt die große Stärke des 82 nämlich doch im analogen Bereich. Obwohl die typischen Cyrus Geräte nicht besonders groß sind, bietet der Verstärker hier eine Menge möglicher Anschlüsse. Ganze sechs Paar RCA-Stecker lassen enorme Verbindungsmöglichkeiten zu und dank optischer und koaxialer S/PDIF-EIngänge wird auch die digitale Seite gut bedient. Selbst auf einen USB-B Anschluss muss man hier nicht verzichten, ebenso wenig wie die Möglichkeit Phono-Verstärker anzuschließen, oder externe Endstufen mit der Vorstufe des Cyrus zu verwenden. Selbst Headfiler wurden mit einem 3,5 mm Klinkenanschluss bedacht, während Lautsprecher dank doppelter Anschlüsse auch im Bi-Wiring Modus verwendet werden können. Über fehlende Ausstattung darf man hier also eigentlich nicht klagen. Als praktisches Feature bietet der Verstärker außerdem die Möglichkeit, die verschiedenen Eingänge mit Gerätenamen statt mit Zahlen zu belegen, so dass beim Umschalten zwischen den Quellen jede Verwirrung ausgeschlossen wird. Doch der geneigte Digitalfreund wird natürlich die Möglichkeit vermissen, seine gespeicherten Alben über das Netzwerk abspielen zu können. Dafür gibt es aber ja den Stream Xa. Dieser kann sich über zwei verschiedene Wege mit dem Netzwerk verbinden, entweder klassisch per Ethernetkabel, oder kabellos per W-LAN. Für die Übertragung ohne Kabel benötigt der Stream Xa jedoch eine anschraubbare Antenne, die gerade im Vergleich zum eigentlich kompakten Gerät recht groß ausfällt und so ein wenig die schlanke Linie des Streamers stört. Über das klar strukturierte Menü auf dem, in hellem grün erstrahlenden, Monochrom-Display kann dann zwischen Ethernet und W-LAN entschieden und das Gerät gegebenenfalls mit den passenden Zugangsdaten versorgt werden. Dies funktioniert mit dem Drehregler und den Funktionstasten am Stream Xa auch trotz des vergleichsweise kleinen Displays recht gut. Neben den Netzwerkeinstellungen handelt es sich beim Cyrus Stream Xa außerdem um eine Gerät, das es zulässt, auch ohne Tablet bedient zu werden. Selbst der Netzwerkplayer lässt sich per Tasten oder Fernbedienung vollständig kontrollieren, so dass die gewünschte Musik in wenigen Momenten abgespielt wird. Nichts desto trotz bietet Cyrus natürlich auch eine kostenlose App für Mobilgeräte an, durch die gesamte Handhabung einfach etwas Bequemer gestaltet wird. Trotzdem ist es schön, dass man die direkte Bedienung noch zulässt. Über Tablet oder Display können die verschiedensten Arten von Musik wiedergegeben werden, denn der Stream Xa unterstützt gängige komprimierte und unkomprimierte Formate inklusive FLAC und ALAC, so dass dem High-Res Spaß nichts im Wege steht. Auch andere Quellgeräte können per koaxialem S/PDIF noch an den Stream Xa angeschlossen werden und auch Mobilgeräte oder USB-Massenspeicher profitieren vom internen Wandler des Gerätes. Damit werden Samplingraten bis zu 192 kHz bei 24 Bit verarbeitet, bevor diese dann per Cinch-Buchsen an den Verstärker weitergegeben werden können.   Bei der Kombi aus Stream Xa und 82 DAC muss man sich dann aber entscheiden, an welcher Stelle man nun von digital zu analog wechseln möchte, denn wie der Name schon sagt, ist auch der Vollverstärker in der Lage, empfangene Einsen und Nullen wieder zu entschlüsseln. Auch hier wird ein 24-Bit-DAC eingesetzt, der Signale mit bis zu 192 kHz Abtastrate verarbeiten kann. Im direkten Vergleich zwischen analoger Ausgabe des Stream Xa und der Übertragung per S/PDIF an den 82 DAC, stellte sich die klassische Arbeitsteilung als zu favorisierende Lösung heraus. Der digitale Streamer beschäftigt sich mit Abspielen und Wandeln und der hervorragende Verstärker wird mit dem digitalen in Ruhe gelassen und kümmert sich um die richtige Verstärkung des analogen Signals. Dazu muss man sagen, dass der 82 DAC sich natürlich auch bei der Verarbeitung von digitalen Signalen gut schlägt, doch bei der Wandlung durch den Stream Xa klang alles ein wenig knackiger. Nutzt man den DAC des Vollverstärkers, viel hingegen zunächst der deutliche Lautstärkeunterschied auf, doch selbst bei Erhöhung des Schalldrucks, wirkte die Kombi dann nicht so frisch, wie bei der Übertragung von analogen Signalen zwischen den Geräten. Dennoch muss man hier klar die Vielseitigkeit der Cyrus Geräte anerkennen, die sich für nichts zu schade sind und an alle Möglichkeiten der digitalen oder analogen Musikwiedergabe denken.  Es gibt durchaus Dinge, die man an der Kombi aus Stream Xa und 82 DAC bemängeln könnte. Technikfanatikern könnten die Spezifikationen nicht weit genug gehen und auch bei der App gäbe es noch ein paar Kleinigkeiten zu verbessern. Designenthusiasten könnten sich am ewig gleichen Aussehen der Cyrus Geräte stören, oder an den monochromen Displays. Doch man kann es auch völlig anders sehen: Cyrus liefert hier eine grundsolide Kombination, die sämtliche Quellen unterstützt. Unabhängig von der Optik sind die Gehäuse und das was sie beherbergen wirklich gut verarbeitet und trotzdem bleiben Streamer und Vollverstärker in einem durchaus bezahlbaren Bereich. Die Tatsache, dass eine Bedienung am Gerät möglich ist und die App vielleicht nicht jede bereits da gewesene Funktion unterstützt, die es anderswo schon gab, bedeutet andererseits auch, dass selbst das Netzwerkstreaming hier absolut jedem zugänglich gemacht wird, unabhängig von Alter oder Erfahrung. Schließlich kommt einfach das, worüber man hier nicht streiten kann: Der wirklich tolle Klang der Kombi, die mit Lebendigkeit, Detailtreue und Musikalität das Beste aus der analogen und der digitalen Musikwelt zusammenführt. Aber das war den vielen Fans von Cyrus ja eh schon klar.

Fazit

Stream Xa und 82 DAC ergänzen sich zu  einem wahnsinnig klangstarken System. Cyrus hat an alle Eventualitäten gedacht und  bietet hier zwei Geräte, die einzeln schon- gut, aber zusammen noch besser sind.  Digitale Kompetenzen kombiniert mit analogem Sound werden der beliebten Marke  sicher ein paar neue Fans bescheren.

Kategorie: Netzwerkplayer

Produkt: Cyrus Stream Xa

Preis: um 2000 Euro

12/2016

Kategorie: D/A-Wandler

Produkt: Cyrus 82 DAC

Preis: um 2200 Euro

12/2016
Ausstattung & technische Daten: Cyrus Stream Xa
Preis: 2000 
Vertrieb: Bellevue Audio, Unna 
Telefon: 02303 3050178 
Internet: www.bellevueaudio.de 
Abmessungen (B x H x T in mm) 215/75/385 
Eingänge: 1 x Ethernet, WLAN / 1 x USB-A 
Ausgänge: 2 x RCA Stereo 
Unterstützte Dateiformate: MP3, AAC, OGG, ALAC, FLAC, WMA 
Unterstützte Abtastraten: bis 192 kHz, 24 Bit 
Checksum: „Stream Xa und 82 DAC ergänzen sich zu einem wahnsinnig klangstarken System. Cyrus hat an alle Eventualitäten gedacht und bietet hier zwei Geräte, die einzeln schon- gut, aber zusammen noch besser sind. Digitale Kompetenzen kombiniert mit analogem Sound werden der beliebten Marke sicher ein paar neue Fans bescheren.“ 
Ausstattung & technische Daten: Cyrus 82 DAC
Preis: 2200 
Vertrieb: Bellevue Audio, Unna 
Telefon: 02303 3050178 
Internet www.bellevueaudio.de 
Abmessungen (B x H x T in mm) 215/75/365 
Eingänge 1 x USB-B / 2 x s/PDIF koaxial 
- 2 x Toslink optisch 
- 6 x RCA Stereo 
Unterstützte Abtastraten: bis 192 kHz, 24 Bit 
Ausgänge: 2 x Lautsprecher Stereo (davon 1 x für Bi-Wiring) 
- 3 x RCA Stereo (davon 2 x Pre-out) 1 x 3,5-mm-Kopfhöreranschluss 
Leistung: etwa 75 Watt 
checksum „Stream Xa und 82 DAC ergänzen sich zu einem wahnsinnig klangstarken System. Cyrus hat an alle Eventualitäten gedacht und bietet hier zwei Geräte, die einzeln schon- gut, aber zusammen noch besser sind. Digitale Kompetenzen kombiniert mit analogem Sound werden der beliebten Marke sicher ein paar neue Fans bescheren.“ 
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Datum 15.12.2016, 11:57 Uhr
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