Kategorie: Soundprozessoren

Einzeltest: JL Audio TwK-D8


Tweak´n´tune

Soundprozessoren JL Audio TwK-D8 im Test, Bild 1
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JL Audio präsentiert einen kompakten 8-Kanal-DSP, Den FiX-D8. Das Besondere an ihm ist der ausschließlich vorhandene Digitaleingang.

Mit Fug und Recht darf sich JL Audio als Vorreiter in Sachen Signalprozessoren bezeichen. Nicht nur waren die Jungs aus dem Sunshine State Florida mit die ersten Anbieter von DSP-gesteuerten Geräten, just dieses Jahr haben sie mit dem FiX-88 den ersten Prozessor mit Ent-Laufzeiten der Eingänge auf den Markt gebracht. Der in Ausgabe 5/2016 getestete FiX ist dann auch nächster Verwandter und bevorzugter Spielpartner unseres Hauptdarstellers mit Namen TwK-D8. Nachdem der FiX zwar einen DSP enthält, aber keinerlei Beeinflussung des Signals zulässt, macht der TwK genau das, was man von einem „DSP“ oder „Soundprozessor“ erwartet. Er bietet auf acht Kanälen das volle Programm an Frequenzweichen, Equalizern und Laufzeitkorrekturen.

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Unser TwK-D8 zeichnet sich dadurch aus, dass er einen optischen Digitaleingang als einzigen Zugang besitzt, er ist also nur für die Zusammenarbeit mit Geräten mit einem entsprechenden Ausgang geeignet und von JL speziell für den FiX- 88 gemacht worden. Wer analoge Eingänge braucht, muss sich noch etwas gedulden, denn das Schwestermodell TwK-88 mit acht zusätzlichen Cincheingängen (nur Low-Level) ist noch unterwegs nach Europa. Ansonsten sind TwK-D8 und TwK-88 identisch, natürlich auch, was Software und DSP-Funktionen angeht. Beim Blick auf die Platine unseres TwKD8 sehen wir dann auch leere Plätze, wo beim 88er die A/D-Wandler und die OP-Amps der analogen Eingänge hingehören. Weiterhin finden wir mit dem D2-74083 von D2 Audio Intersil den gleichen DSP wie im FiX, einen 24-Bit-Audiorechner mit 160 MHz Taktung. Einen A/D-Wandler braucht der D8 ja nicht, aber wir finden auch keinen D/A-Wandler, was daran liegt, dass der DSP-Chip diese wohl auch schon an Bord hat. Die Software hört auf den fast schon zwingenden Namen „TüN“ und verteilt sich auf zwei prallvolle Seiten, wobei es auf der ersten hauptsächlich ums Routing geht. Das ist bei unserem D8 fast langweilig, da es nur stereo rein geht, doch beim 88 eine halbe Seite Platz zu haben, ist mehr als sinnvoll. Das Routing geht vollkommen grafisch vor sich, indem man mit der Maus Strippen zieht und einen Schaltplan malt. Natürlich gibt der TwK auch Standard-Setups vor, aber im Expertenmodus kann man mit einem leeren Blatt anfangen. Unterteilt nach Eingangsmixer und Ausgangsmixer lassen sich durch geschicktes „Verdrahten“ auch Monosummen für Subwoofer sowie alle Kombinationen von Ein- und Ausgängen zuweisen. Dazwischen ist der EQ angesiedelt, der achtkanalig vorhanden ist, so dass jeder Ausgangskanal seinen eigenen haben kann (aber nicht muss). Sehr gut gefällt die Konfiguration der mitgelieferten Fernbedienung, die zwei Potis und einen Preset-Taster hat. Die Potis lassen sich in der Software als Master/Sub-Level, als Fader oder als zwei unabhängige Pegelregler konfigurieren, wobei jeder Kanal unabhängig zugeordnet werden kann – klasse! Weniger klasse ist die Lösung der Laufzeitkorrektur. Dass man die Laufzeit in Entfernung und Zusatzdelay unterteilt – nun gut. Dass diese beiden auf zwei verschiedenen Seiten zu finden sind – warum? Und warum nur haben die Amis nur(!) beim Zusatzdelay zwei Nachkommastellen, so dass wirksame Veränderungen der Gesamtlaufzeit nicht abgelesen können, weil sie auf eine Stelle weggerundet werden? Zur Erinnerung: 0,02 Millisekunden sind ein 7-mm-Schritt. Richtig gelöst ist wieder die Direkteingabe, die die Werte automatisch auf den nächsten technisch möglichen Wert korrigiert – hier weiß man, woran man ist. Ebenfalls gut gemacht sind die EQs mit zehn vollparametrischen Bändern, die, wie erwähnt, im Router zugeordnet werden. Und wieder richtig klasse ist das Drumrum, z.B. die bis zu zehn Presets, die sich nach Bedarf generieren lassen. Dazu kommt ein besonderes Preset, der „Valet mode“, das mit einer Steuerleitung geschaltet wird und über alle anderen priorisiert ist. Je nach Ansteuerung können so ein Cabrioverdeck oder ein anwesender Beifahrer oder eine Freisprecheinrichtung sonst eine Spielerei ihre automatische Sonderbehandlung erhalten.

Fazit

Der JL Audio TwK ist ein gelungener Soundprozessor mit richtig guter Audioausstattung und sehr variablem Signalrouting. Unserem TwK-D8 nehmen wir die fehlende OEM-Integration natürlich nicht übel, dafür stimmt der Preis. Eine gute Alternative zu den übrigen Soundprozessoren am Markt.

Kategorie: Soundprozessoren

Produkt: JL Audio TwK-D8

Preis: um 400 Euro

7/2017
 
Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Audiodesign, Kronau 
Hotline 07253 9465-0 
Internet www.audiodesign.de 
Technische Daten
Abmessungen (L x B x H in mm) 132/109/47 
Eingänge • 1 x S/PDIF (optisch, bis 96 kHz/24 Bit) 
Ausgänge 8 x RCA / 1 x S/PDIF (optisch, 48 kHz/24 Bit) / DSP-Software (V 1.23.979 im Test) 
Equalizer 10 parametrische Bänder pro Kanal, wahlweise grafi sche Ansicht, +6 – -12 dB, 20 – 20k Hz, Q 0,26 – 10 
Filter Hochpass, Tiefpass, Bandpass 6 – 48 dB (Butterworth, Linkwitz) / 20 – 20k Hz 1-Hz-Schritte (0,1-Hz-Schritte bis 100 Hz) 
Zeit und Pegel Laufzeitkorrektur 0 – 21,3 ms (0 – 737 cm), 7-mm-Schritte / Phasenumkehr 0, 180° / Pegelanpassung EQ -24 – 0 dB, XO -12 – 0, Ausgänge -12 – 0 dB, 0,1-dB-Schritte, Mutefunktion / Masterlevel -50 – 0 dB und Sublevel -24 – 0 dB 
Weitere Ausstattung 10 Presets / Fernbedienung DRC-200 mit 2 x konfigurierbarem Level und Preset-Umschalter / Clipping- und Status LEDs 
Kommentar „Gute DSP-Alternative zum fairen Preis.“ 
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Elmar Michels
Autor Elmar Michels
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Datum 10.07.2017, 15:01 Uhr
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