Kategorie: Soundbars

Einzeltest: Canton DM 100


Starkes Stück

Soundbar Canton DM 100 im Test, Bild 1
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Wie die Fernseher scheinen auch die Sounddecks immer flacher zu werden. Da müssen sich die Techniker und Ingenieure schon etwas einfallen lassen, damit das ohne klangliche Einbußen über die Bühne geht. Wir haben das Canton DM 100 einem ausführlichen Praxistest unterzogen.

Cantons 2.1-Virtual-Surround-System mit der Typenbezeichnung DM 100 spricht Kunden an, die hervorragenden Filmton  in den eigenen vier Wänden erzielen, aber dazu keine fünf oder mehr  Lautsprecher aufstellen wollen. Wie der Name bereits vermuten lässt,  ist das Sounddeck 100 Zentimeter breit. Bei etwas weniger als sieben  Zentimetern Bauhöhe gönnt Canton dem Sounddeck eine ordentliche Tiefe von  rund 33 Zentimetern. Dadurch  bietet  sich das DM 100  als ausreichend große Basis für Fernseher an, die bis zu 40 Kilogramm Kampfgewicht auf die Waage bringen dürfen.

Soundbar Canton DM 100 im Test, Bild 2Soundbar Canton DM 100 im Test, Bild 3
Nebenbei gewinnt Canton durch das größere Gehäuse im Vergleich zum DM 55 aus der HEIMKINO-Ausgabe 1/2-2016 wesentlich mehr nutzbares Volumen für die Bassarbeit der Tieftöner. Im Gegensatz zum kleinen Sounddeck kommen hier vier Downfire-Tieftontreiber zum Einsatz. 

Technik und Ausstattung


Ansonsten ist die Familie bestehend aus DM 55, DM 75 und DM 100 technisch weitgehend identisch. Dennoch gibt es Unterschiede, die sich natürlich auch auf die klanglichen Fähigkeiten der Systeme auswirken. Durch das große Gehäusevolumen und eine andere Ansteuerung durch die Elektronik gelingt es Canton, die untere Grenzfrequenz des Systems noch weiter auszureizen. Vier anstatt nur zwei Tieftöner im Bassreflexgehäuse sind auch zu deutlich mehr Dynamik fähig. Damit dem DM 100 nicht die Luft ausgeht, stellt ein potenter Schaltverstärker rund 200 Watt Leistung bereit. Zweimal 50 Watt stehen dem Subwooferzweig und je Kanal noch einmal die gleiche Leistung für die Mittel-/Hochtonchassis zur Verfügung. Diese Treiber sind in D‘Appolito-Anordnung ganz links und rechts auf der schlanken Front eingebaut, wobei je zwei 50-mm-Chassis eine 19-mm-Hochtonkalotte in ihre Mitte nehmen. Das hochstabile Gehäuse aus HDF ist in den Farben Silber, Weiß und Schwarz zu haben. Auf der Oberseite ist ganzfl ächig eine Abdeckplatte aus Echtglas aufgesetzt, die das Sounddeck unanfällig gegen Kratzer macht und zudem ungeheuer edel wirken lässt. Optische und koaxiale Digitaleingänge sowie einen analogen Cinch- Anschluss bietet das Canton DM 100 auf der Rückseite an. HDMI- Ein- und Ausgänge gibt es leider keine, dafür finden wir einen Subwoofer-Pre-out, der den Anschluss eines externen Aktiv-Subwoofers ermöglicht. Das interne Filter trennt Satelliten und Subwoofer bei 80 Hertz voneinander. Die Übernahmefrequenz der Hochtöner zu den Tiefmitteltönern liegt bei rund 3000 Hertz, die  der Subwoofer zum Rest bei etwa 170 Hertz. Der effektive  Schaltverstärker des Systems kommt in der Praxis mit sehr  wenig Energie aus. Im Standby-Modus sinkt der Verbrauch  auf deutlich unter ein Watt. Ist die „Auto-on-Funktion“ aktiviert, steigt der Ruheverbrauch auf etwa vier Watt an. 

In der Praxis


Das Digital Movie 100 hat für ein unkompliziertes Klangtuning drei Equalizer-Presets an Bord, die auf die drei   üblichen  Aufstellvarianten  optimal  angepasst  sind.  Auf  Knopfdruck optimiert sich das Canton für ein frei aufgestelltes DM 100  mit wandhängendem TV (EQ1), für eine Aufstellung mit Fernseher auf  dem DM-System (EQ2) sowie für eine Positionierung des Sounddecks  in einem Regal oder Rack (EQ3). Bässe und Höhen können ebenfalls  geregelt werden, wodurch eine Anpassung des Klangs an den eigenen  Hörgeschmack möglich ist. Das Multifunktions-Display leuchtet bei  jeder Befehlseingabe kurz auf und gestattet dadurch die sichere Steuerung des Frontsurround-Systems. Das DM 100 kann den Infrarotcode der TV-Fernbedienung lernen, um Sounddeck und TV mit nur  einer Fernbedienung zu steuern. Das 2.1-Virtual-Surroundsystem  ermög licht die Verzögerung des  Audiosignals, kann bei  Aktivierung  der  „Dynamic Range Compression-Funktion“ Lautstärkeunterschiede  reduzieren oder mittels „Voice-Funktion“ die Sprachverständlichkeit  noch weiter erhöhen. Die Ein-/Abschaltautomatik erkennt, ob am optischen oder koaxialen Digitaleingang Signale anliegen und startet nach  Einschalten des Quellgeräts das Canton Sounddeck selbstständig. Nach  dem Abschalten der Quelle versetzt sich das Canton DM 100 nach rund  30 Sekunden in den Standby-Betrieb.  

Im Test


Selbst in unserem großen Redaktions-Heimkino macht das elegante DM 100 mit enormem Tiefgang, höchst beachtlichen dynamischen Fähigkeiten und raumgreifenden Effekten eindrucksvoll auf sich aufmerksam. Wie Ethan Hunt im neuen „Mission Impossible: Rogue Nation“ scheint auch Canton tief in die Trickkiste zu greifen, um das Unmögliche möglich zu machen. Die flache Flunder liefert so souveräne Bassleistungen ab, dass im Wohnzimmereinsatz jeder externe Subwoofer überflüssig erscheint. Dabei spielt das Canton DM 100 bis zu heftigen Lautstärken jederzeit präzise und knackig auf. Der Surroundton wird sehr räumlich wiedergegeben und schafft eine zum Actionfilm passende sehr lebendige und prickelnd bis berauschende Atmosphäre. Dies ist eindrucksvoll nachzuerleben bei den leisen Sequenzen während der Oper „Turandot“ sowie den actionreichen Autoverfolgungsjagden durch die Gassen von Marokko. Der Klang bleibt dabei allzeit ausgewogen, was sich ganz besonders auch im Betrieb als TV-Lautsprecherersatz auszahlt. Nachrichtensprecher ertönen bestens verständlich, politische Streitgespräche sind auch mit geringer Lautstärke gut zu verfolgen. Die Wiedergabe von Musik gefällt uns im Stereomodus besonders gut, auch wenn die Stereobasisbreite etwas gering ausfällt. Konzertmitschnitte profitieren vom aktivierten Surroundmodus, bei dem sich das Klangbild deutlich weiter im Raum auffächert und bis weit über die baulichen Grenzen des DM 100 ausdehnt. Die Zuspielung von Musik per Bluetooth gelingt absolut störungsfrei, die klangliche Souveränität bleibt dabei voll und ganz erhalten.

FAQ - Soundbars

Brauche ich eine Soundbar?

Moderne Flachbildfernseher bieten den integrierten Lautsprechern nur ein sehr begrenztes Volumen. Auch wenn die Hersteller aus den widrigen Voraussetzungen das Beste herausholen, setzt die Physik Klang und Lautstärke insbesondere im Tieftonbereich Grenzen. Gute Soundbars bieten bessern Klang, kräftigeren Bass, höhere Lautstärke, deutlichere Sprachverständlichkeit und meist auch ausgeprägtere Surround-Effekte.


Müssen TV und Soundbar von der gleichen Marke sein?

Nein, dank standardisierter HDMI-Schnittstellen müssen TV und Soundbar nicht von der gleichen Marke sein. Allerdings bieten viele TV-Hersteller die Möglichkeit, die eigenen Soundbars direkt über das Menü des Fernsehers und mit dessen Fernbedienung zu steuern.


Wie schließe ich eine Soundbar an?

Die Soundbar wird in der Regel mittels HDMI-Kabel an den HDMI-Anschluss mit Audiorückkanal (ARC oder eARC) angeschlossen. Alternativ kann auch der digitale optische Audioausgang des TVs (Toslink) genutzt werden. Verlustfreie Tonformate wie Dolby True HD können nur beim Anschluss über HDMI eARC übertragen werden.


Soundbar oder Sounddeck?

Eine Soundbar ist schlanker und wird vor den Fernseher gelegt. Dabei ist vor dem Kauf darauf zu achten, dass der TV genug Platz über der Standfläche lässt, damit der Bildschirm nicht durch die Soundbar verdeckt wird. Durch die schlanke Bauform benötigen die meisten Soundbars für eine kräftige Basswiedergabe einen zusätzlichen Subwoofer, der im Lieferumfang oft bereits dabei ist. Ein Sounddeck ist deutlich tiefer, hier wird der TV in der Regel einfach darauf gestellt. Durch das größere Volumen und mehr Platz für größere Lautsprecher bieten viele Sounddecks bereits ohne Subwoofer einen kräftigen Bass.


Was ist Dolby Atmos?

Manche Soundbars sind in der Lage, das immersive 3D-Tonformat Dolby Atmos wiederzugeben. Hierzu sitzen oben in der Soundbar leicht nach vorne angewinkelte Lautsprecher. Diese strahlen die Höhenkanäle von Dolby Atmos gegen die Decke ab. Durch die Deckenreflektionen hat man am Hörplatz den Eindruck, der Ton würde von oben kommen. So entsteht ein dreidimensionales Klangerlebnis.


Kann ich mit einer Soundbar auch Musik vom Handy hören?

Die allermeisten Soundbars besitzen Bluetooth, so dass Musik drahtlos vom Smartphone an die Soundbar gestreamt werden kann. Bei einigen Soundbars sind sogar Streamingdienste wie Spotify bereits ab Werk installiert.


Kann ich eine Soundbar an der Wand montieren?

In der Regel ja. Die meisten Soundbars bieten Vorbereitungen für die Wandmontage. Sounddecks hingegen benötigen eine feste Standfläche.


Brauche ich einen Subwoofer?

Insbesondere bei kleineren Soundbars ist ein zusätzlicher Aktiv-Subwoofer sinnvoll. Dieser erhält sein Signal in der Regel kabellos per Funk von der Soundbar, so dass er lediglich ein Netzkabel benötigt. Oft gehört der Subwoofer bereits zum Lieferumfang. Manche größere Soundbars sind bereits im Stand-Alone-Betrieb für den Full-Range-Einsatz inklusive Tiefbass ausgelegt. Hier ist es Geschmackssache, ob man noch kräftigeren und tieferen Bass möchte. Eine spätere Aufrüstung mit einem kabellosen Subwoofer ist in der Regel problemlos möglich.


Welche Erweiterungen gibt es?

Neben dem Subwoofer gibt es für viele Soundbars auch kabellose Rearlautsprecher. Diese werden hinter dem Hörplatz oder seitlich davon aufgestellt und verbessern die Surround-Effekte. Hier sind von einigen Herstellern sogar Modelle mit Akku verfügbar, welche komplett ohne Kabel auskommen und nur gelegentlich geladen werden müssen.

Fazit

Besonders flach ist das System DM 100 gebaut, dabei schlicht und elegant gestaltet und Canton-typisch höchstwertig verarbeitet. Technisch und klanglich ist das 2.1-Virtual-Surroundsystem eine absolute Macht. Was Canton aus dem nur sieben Zentimeter hohen Baustein zaubert, ist schlicht hervorragend – hier gibt es besten Klang für Film und TV mit einfachster Bedienung.

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Kategorie: Soundbars

Produkt: Canton DM 100

Preis: um 600 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


11/2018
4.5 von 5 Sternen

Mittelklasse
Canton DM 100

Bewertung 
Ton 50% :
Surround 40%

Stereo 10%

Praxis 50% :
Ausstattung 20%

Bedienung 10%

Verarbeitung 20%

Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Canton, Weilrod 
Telefon 06083 2870 
Internet www.canton.de 
Messwerte
Frontsystem (B x T x H in mm) 1000/330/70 
Gewicht (in Kg) 12 
Verstärkerleistung (W) 200 
Ausstattung
Funktionsprinzip Frontsurround 
Farbe Schwarz, Weiß, Silber 
Lautsprecher 4 x 100 mm Tiefton, 4 x 50 mm Mittelton, 2 x 19 mm Hochton 
Chassis Front Anzahl
Subwoofer Chassis-Durchmesser (in mm) 4 x 100 
Bauart Bassreflex, Downfire 
Dekodierung:
Dolby Digital/ PL II/ DTS Ja / Nein / Ja 
Surround-Programme Virtual Surround, Stereo, Voice 
Radiotuner Nein 
Eingänge Audio 1 x Cinch, 1 x optisch, 1 x koaxial, 1 x Sub-out, Bluetooth 
Besonderheiten integrierter Subwoofer, Eco-Mode, Klangregelung, BT AptX 
Preis/Leistung hervorragend 
+ integrierter Subwoofer 
+ AptX-Bluetooth 
+/- enorm dynamischer Klang 
Klasse: Mittelklasse 
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Jochen Schmitt
Autor Jochen Schmitt
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Datum 07.11.2018, 12:34 Uhr
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Topthema: Totale Eleganz
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Arendal 1528 Monitor 8

Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.

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