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Alice In Chains – Black Gives Way To Blue
An Konventionen außer an die eigenen haben sich „Alice in Chains“ noch nie gehalten. So auch auf dem neuen, nach 14 Jahren ersten Album. Getragene, sperrige und dissonante Riffs untermauern den perfekt passenden Gesang des neuen Frontmannes William DuVall. Dieser schafft das Unmögliche: Er tritt erfolgreich in die Fußstapfen des vor Jahren verstorbenen Layne Staley und klingt dennoch eigenständig. Zugegeben, an manchen Stellen wünscht man sich, dass er einfach mal explodiert und losschreit – Layne wusste das sehr gut einzusetzen – aber das ist wahrlich Jammern auf extrem hohem Niveau. Schon beim schwermütigen Opener „All Secrets Known“ könnte man meinen, man habe die Reinkarnation von Layne vor dem Mikro. Bei „Your Decision“ gibt es Klargesang und akustische Gitarren in einem ruhigen Umfeld zu hören. Das Duett DuVall/ Cantrell intoniert den Gesang, wie auch an anderen Stellen, dermaßen zielsicher, dass es eine wahre Freude ist. Der Schwenk zum nachfolgenden „A Looking in View“ könnte kaum krasser sein. Hier wird wieder richtig in die Vollen gelangt. Bei „Acid Bubble“ könnte man meinen, man habe zwei unterschiedliche Songs gehört, wechselt der Stil hier doch von getragen düster unvermittelt zu geradeaus geprügelt. Für den abschließenden, ruhigen und melodiösen Titelsong hat sich Sir Elton John an die Tasten gesetzt, und auch wenn der Song das sicher nicht gebraucht hätte, ist er durchaus eine Bereicherung. Alice in Chains bleiben Alice in Chains, auch mit dem neuen Sänger. Dennoch ist irgendetwas passiert. Auch wenn ich es nicht an bestimmten Punkten festmachen kann, hört man dem Album die Jahre an Erfahrung, die die einzelnen Bandmitglieder in der Zwischenzeit gesammelt haben, an. Das ist Fortschritt ohne Revolution und schlägt erfolgreich eine Brücke zwischen alten Fans und neuen Hörern.
Fazit
AiC
sind zurück. Und wie!
Kategorie: Schallplatte
Produkt: Alice In Chains – Black Gives Way To Blue (Virgin)
144-612
ArtPhönix Vinyl |
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