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Kosmodrom – Gravitationsnarkose
Manche Alben muss man einfach schon wegen ihres Titels gut finden – großartiger als „Gravitationsnarkose“ geht schon kaum noch. Das zweite Album der 2013 irgendwo in Oberfranken gegründeten vierköpfigen Band ist ihre erste Vinylveröffentlichung und als großer Fan des Vorgängers „Sonnenfracht“ musste die Scheibe her. Oberfranken ist von daher nicht schlimm, weil Kosmodrom mehr oder weniger ausschließlich instrumentalen Stonerrock der direkten und eingängigen Art spielen. Mal mit mehr, mal mit weniger Vollgas gesegnete Rockmusik der direkt Adrenalin freisetzenden Art. Die vier Herren haben es zudem fertiggebracht, neun Titel zu produzieren, die allesamt extrem „catchy“ geraten sind. Irgendwelche Körperteile muss man beim Konsum dieses Albums ständig bewegen, zu wenig Lautstärke geht natürlich gar nicht. Was ich ganz besonders bemerkenswert finde: Die Scheibe klingt außergewöhnlich gut, was bei Musik dieses Genres eine ganz seltene Ausnahme ist. Hier jedoch gibt‘s echte Dynamik, ein druckvolles Schlagzeug, und wenn die Gitarrenwand kommt, dann brennt die Hütte. So richtig. Das rollte wie ein Tsunami über den Zuhörer. Zum Beispiel ausgezeichnet beim dritten Titel „Gravitationszeitennarkose“ zu hören oder besser zu erleben. Unglaublich, aber hier gibt‘s zwei fein säuberlich im Stereopanorama auseinanderzuhaltende Gitarrenspuren – großes Tennis. Natürlich ist das alles tief in den bekannten Mustern aus den späten Sechzigern und frühen Siebzigern verwurzelte Musik und die Gravitationsnarkose bringt die Rockmusik an sich auch nicht an die Ufer einer neuen Zeitrechnung. Dafür gibt‘s exzellent produziertes und offensichtlich selbst verlegtes Material – ich kann nirgends ein Label oder eine Bestellnummer entdecken –, das richtig föhnt.
Fazit
Feinster Geradeaus-Stonerrock, herausragend gut produziert.Kategorie: Schallplatte
Produkt: Kosmodrom – Gravitationsnarkose
144-612
ArtPhönix Vinyl |
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