Kategorie: Schallplatte

Musikrezension: Franz Liszt - Nojima plays Liszt Minoru Nojima (Reference Recordings)


Franz Liszt - Nojima plays Liszt Minoru Nojima

Schallplatte Franz Liszt - Nojima plays Liszt Minoru Nojima (Reference Recordings) im Test, Bild 1
14205

Ein fernöstlicher Tastenvirtuose spielt Liszts h-moll-Sonate – schon jetzt gehen bei mir alle Alarmglocken an. Man kennt das eher aus der Heavy-Metal-Szene, wo sich ansonsten weitgehend bedeutungslose Flitzefinger gegenseitig mit der Geschwindigkeit ihrer Soli übertreffen. Und auch in der Klassikszene gab es da durchaus den einen oder anderen Jungspund, der Liszt, Rachmaninoff oder Skrjabin auf Testosteron zum Besten gab. Nicht so Minoru Nojima: Seine Anlage der großen h-moll-Sonate ist intelligent, werkdienlich und zeugt von einem tiefen Verständnis für die Musik der (noch) frühen Romantik, deren Wegbereiter Franz Liszt war – als Komponist wie als zu seiner Zeit wohl unangefochten virtuosester Interpret. Nojima erkennt die ja nominell aufgelöste Satzstruktur des Werkes und verleiht ihm den inneren Zusammenhalt, den ein Showpianist eben nicht herausarbeiten würde. So wirkt das Werk in sich geschlossen, ganz im Sinne der klassischen Sonate. Der eigentlich Hauptgrund für die Legende um diese Platte ist aber die Klangqualität. Und auch, wenn in den dreißig Jahren seit der Aufnahme noch die eine oder andere gut produzierte Klassikplatte dazugekommen ist: Die Legende ist wahr. So groß und gleichzeitig absolut homogen klingend hat man einen großen Konzertflügel selten einmal gehört. Hier stimmt alles: Die Balance zwischen Anschlag und Ausklingen, zwischen Saiten und Korpus des Instruments. Die Mikrofonposition, einfach alles. Einziger Minuspunkt: Die einteilige Sonate musste aufgrund ihrer Länge auf zwei Plattenseiten des 45er-Schnitts verteilt werden. Auch die anderen Liszt-Stücke, allen voran den Mephisto-Waltzer, interpretiert Nojima mit seinem Händchen für Spannung und Tiefe – allerdings geraten die zu Recht berühmten Werke neben der einmaligen h-moll-Sonate ein bisschen ins Hintertreffen. Die Neuausgabe von Reference Recordings entspricht in jeder Beziehung dem ja schon als audiophile Produktion ausgeführten Original.

Fazit

Glückliche Kombination aus intelligenter und virtuoser Interpretation sowie perfekter Klangqualität.

Kategorie: Schallplatte

Produkt: Franz Liszt - Nojima plays Liszt Minoru Nojima (Reference Recordings)

8/2017
Werbung*
Aktuelle Schallplatte bei:
Weitere Informationen Schallplatte
Weitere Informationen Schallplatte
Weitere Informationen Schallplatte
* Für Links in diesem Block erhält hifitest.de evtl. eine Provision vom Shop
 
Neu im Shop

ePaper Jahres-Archive, z.B. Hifi Test

ePaper Jahres-Archive, z.B. Hifi Test
>> mehr erfahren
Thomas Schmidt
Autor Thomas Schmidt
Kontakt E-Mail
Datum 16.08.2017, 12:02 Uhr
487_23559_2
Topthema: Totale Eleganz
Totale_Eleganz_1727783763.jpg
Arendal 1528 Monitor 8

Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.

>> Mehr erfahren
kostenloses Probeexemplar Cover Probeexemplar
Jetzt laden (englisch, PDF, 9.28 MB)
kostenloses Probeexemplar Cover Probeexemplar
Jetzt laden (, PDF, 9.25 MB)
kostenloses Probeexemplar Cover Probeexemplar
Jetzt laden (, PDF, 7.33 MB)
kostenloses Probeexemplar Cover Probeexemplar
Jetzt laden (, PDF, 14.78 MB)
kostenloses Probeexemplar Cover Probeexemplar
Jetzt laden (deutsch, PDF, 7 MB)
Interessante Links:
  • www.hausgeraete-test.de
  • www.heimwerker-test.de
  • hifitest.de/shop/
Allgemeine Händlersuche
Landkarte PLZ0 PLZ1 PLZ2 PLZ3 PLZ4 PLZ5 PLZ6 PLZ7 PLZ8 PLZ9

Klicken Sie auf Ihre PLZ oder wählen Sie ein Land

Händler des Tages

hidden audio e.K.