Genre: Kammer-Jazz
Antonia Hausmann – Teleidoscope

Es ist davon auszugehen, dass Antonia Hausmann über einen starken Willen verfügt, denn selbst ein Schicksalsschlag, der viele andere zur Aufgabe ihrer Träume gebracht hätte, konnte sie nicht stoppen. Sie verfolgte in jungen Jahren akribisch eine Karriere, die sie als Klarinettistin in ein Orchester führen sollte.
Als Teenager geriet ihre rechte Hand jedoch bei Waldarbeiten in einen Holzspalter und beendete jäh den eingeschlagenen Weg. Musikerin wollte sie dennoch werden und suchte sich die Posaune aus, bei der die Bewegungsfähigkeit der rechten Hand nicht von so großer Bedeutung ist. Schnell erreichte sie damit großartige Fertigkeiten und wurde eine gefragte Musikerin auf Alben unterschiedlichster Genres, von Klassik über Indie Pop bis hin zu elektronischer Musik. Auch dem Jazz war sie nicht abgeneigt und legt jetzt mit „Teleidoscope“ ihr Debüt-Werk vor, das man als sehr gewagt bezeichnen darf, denn einen für Jazz-Alben typischen Bass sucht man in ihrem Quartett vergebens, der ist nur auf zwei Stücken vom Gastmusiker Carl Wittig zu vernehmen. Damian Dalla Torre an Bassklarinette und Saxofon, Johannes Bigge am Piano und Philipp Scholz an Schlagzeug und Vibrafon unterstützen Antonia Hausmanns neun Kompositionen, die in ihrem Aufbau etwas Erzählendes haben, was für jede Menge Bilder vor dem geistigen Auge sorgt.
Die kammermusikalische Stimmung des gesamten Albums führt dazu, dass man ganz automatisch tief in das Album hineingezogen und somit Teil der Aufnahme wird. Studiert hat Antonia Hausmann unter anderem bei Nils Wogram, der mit seiner Posaune auf drei Stücken vertreten ist und auf dessen eigenem Label nWog Records das Album erschienen ist. Sowohl die Spielweise Antonia Hausmanns als auch die Art, ihre Kompositionen anzulegen, sind eine große Bereicherung für das Genre.
Fazit
Ein gewagtes und gelungenes Erstwerk einer Musikerin, die nichts aufhalten kann.Kategorie: Schallplatte
Produkt: Antonia Hausmann – Teleidoscope (nWog Records)
144-612
ArtPhönix Vinyl |

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