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Filter – The Algorithm
Sieben Jahre ist es her, dass die mit Platin ausgezeichneten Post-Industrial/Alternative-Rock-Pioniere Filter ein Album auf die Fans losließen. „The Algorithm“ dürfte daher mit Spannung erwartet werden – zumal Mastermind Richard Patrick das beste Songwriting ihrer Karriere ankündigt und „dem klassischen Filter-Sound eine moderne Klangfarbe“ verleihen will – gar eine Revolution soll es sein.
Und „Obliteration“, die erste Single des Albums, nimmt den Hörer gleich mit auf eine Achterbahn der besten Filter-Machart: Treibendes Drumming und ebensolches Riffing, ein hymnischer Refrain, und natürlich die klassische Laut-leise-laut-Dynamik. So weit, so Filter. „Say It Again“ lässt zumindest Anflüge der versprochenen Revolution erkennen: Ein unverschämt melodiös-schmissiger Refrain, der im Wechselspiel mit heftigen Riffattacken aus der Machine-Head-Ecke Bäumchen-wechsel-dich spielt. „Face Down“ spinnt den melodischen Faden munter weiter – gefällt mir. Der brachiale Opener „The Drowning“ bezirzt mit einem leichten Killing Joke-Vibe, und das folgende „Up Against the Wall“ erinnert mit runtergetunten Gitarren und Bass sowie dem Gesang an die Nu Metaller KoRn. Dennoch sind beides erkennbar typische Filter-Nummern auf sehr hohem Niveau. Auffallend ist, dass Filter immer wieder versuchen, die industrialmäßige Kälte zugunsten zugänglicherer Melodien etwas anzuwärmen, ohne den Druck und die treibende Kraft aufzugeben, für die sie bekannt sind.
Ganz besonders gut nachvollziehbar ist das im tollen „For the Beaten“, dessen Refrain fast schon poppig wirkt, wäre da nicht das (leicht lädiert wirkende) Organ von Richard Patrick. Irgendwie aus dem Raster fällt jedoch das irgendwie Hippie-mäßige „Summer Child“ mit einem seltsam flachen Refrain – Geschmackssache. Eine Revolution? Fast. Aber insgesamt einfach verdammt gut.
Fazit
Top-Album einer Top-Band: Runderneuerte Filter in Hochform.Kategorie: Schallplatte
Produkt: Filter – The Algorithm (Golden Robot Records/The Orchard)
144-612
ArtPhönix Vinyl |
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