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Ein paar Mikrofone und eine Bandmaschine
Italien ist sicherlich nicht gerade ein Land, wo alles geradeaus läuft – was mir aber dort gefällt, ist die offensichtlich sehr ernsthafte Beschäftigung mit der klassischen Musik. Phänomene, wie die auch bei uns immer wieder auftauchenden Pop- oder Rockgeiger, scheint die Musiktradition im Süden nicht zu brauchen – solche Gesellen würde man wahrscheinlich an den Lieferanteneingang der Scala verweisen. In Italien sieht man ernst drein, trägt Frack und Fliege und widmet sich ganz der Kunst an sich, die ja ein Paradiesvogelgehabe gar nicht nötig hat. Ebenso ernsthaft setzt sich das kleine, feine Fonè-Label mit der Reproduktion von Musik auf Vinyl auseinander – wir berichteten schon einmal über den Firmeninhaber und Produzenten Giulio Cesare Ricci, der seine limitierten Auflagen auf Platte „Signoricci Vinyl nennt“. Nur 496 Kopien jeder Produktion gelangen in den Handel, was die Angelegenheit leider recht exklusiv macht – andererseits ist Ricci recht aktiv, so dass es kein Ding der Unmöglichkeit ist, an die Platten heranzukommen.
Mit einer edlen Auswahl von Neumann-Mikrofonen, selbst entwickelten Vorverstärkern und Kabeln sowie einer Ampex-Tonbandmaschine wird rein analog aufgenommen. Die Abhöranlage besteht ausschließlich aus MBL-Komponenten. Und was auf den Platten zu finden ist, ist ganz unerhört. Ich hatte vor Jahren einmal das Vergnügen, über eine richtig gute Anlage einen 45er-Schnitt von Fonè zu hören – es waren Paganini-Etüden, wenn ich mich richtig entsinne. Um es kurz zu machen – eines der ganz wenigen hifidelen Erlebnisse, die sich auf Dauer in meinem Gedächtnis eingebrannt haben. Kaum schlechter sind die drei jetzt vorliegenden Aufnahmen, die auf 200-Gramm-Vinyl gepresst wurden und in einem sehr stabilen Cover ausgeliefert werden. Leider gibt es kaum Auskunft über Musiker, Komponist und Werk – lediglich die Technik wird ausführlicher benannt, siehe oben. Die vier Jahreszeiten sind wohl nach Pink Floyds „Shine on You Crazy Diamond“ das am meisten in Film und Fernsehen missbrauchte Musikstück überhaupt – dennoch ist es auch hier mal wieder ein Vergnügen gewesen, das Orchesterkonzert am Stück zu hören – und das nicht nur aufgrund der stupenden Aufnahmetechnik, sondern auch (und gerade) wegen der wundervollen Interpretation. Vergessen Sie, was irgendwelche längst schon wieder vergessenen Modephänomene mit den vier Jahreszeiten gemacht haben: Die Aufnahme des reifen Salvatore Accardo und des italienischen Kammerorchesters strahlt so viel überlegene Ruhe und Souveränität aus, dass jede andere mir bekannte Interpretation affektiert und überladen wirkt. Mit fast schon bachscher Präzision wird hier die kompositorische Finesse Vivaldis freigelegt, ohne die Dramatik und Dynamik der Suite im Mindesten zu beeinträchtigen – so geht uneigennützige Musikintepretation, bravo. Das noch recht junge Streichquartett der Scala hat sich (natürlich) eines Opernstoffs angenommen – des Rigoletto von Giuseppe Verdi in der Bearbeitung für Streichquartett durch Melchiori. Und auch wenn Verdi für deutsche Ohren oftmals schon hart an der Grenze zur Effekthascherei operiert – vom Bombast der Oper befreit, offenbart auch seine Musik Tiefgang und Komplexität, die man so nicht unbedingt erwartet. Die vier Musiker spielen hervorragend zusammen, so dass es auch für diese recht ungewöhnliche Platte eine dicke Empfehlung gibt. Gleich zweier Komponisten nimmt sich die Serenata Italiana an: Nino Rota und Marco Enrico Bossi. Rota ist der wohl ungleich bekanntere der beiden: Seine Filmmusiken prägten jahrzehntelang Hollywood – der Mann hat die Musik zu „Der Pate“ geschrieben – vielleicht die schönste Melodie aus einem Film der letzten 50 Jahre. Weitgehend unbekannt sind dagegen seine konzertanten Kompositionen wie das Streichkonzert, das denen „seriöser“ Komponisten in nichts nachsteht und sein unnachahmliches Gespür für Melodien und Stimmungen zeigt. Absolute Moderne kann man nicht erwarten, dafür ein reifes und von den Musikern hervorragend interpretiertes Stück, das wohl selten genug zu hören ist. Marco Enrico Bossi hat hauptsächlich für Orgel komponiert – seine Intermezzi Goldoniani widmen sich in der Form der barocken Tradition einer Abfolge von Tänzen, während die in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts entstandenen Komposition mit technischen Höchstschwierigkeiten gespickt ist. Die zehn Musiker meistern diese absolut souverän auf ihren Instrumenten alter Meister, deren Auflistung alleine schon fast die Anschaffung der Platte wert ist.Fazit
Drei Platten, drei Volltreffer. Was Giulio Cesare Ricci mit seinem Fonè-Label in Sachen Aufnahmetechnik auf die Beine stellt, ist definitiv die Messlatte für alle anderen Klassikaufnahmen.Kategorie: Schallplatte
Produkt: Serenata Italiana – Limited Editions Concerto per Archi, Intermezzi Goldoniani Komponist: Rota, Bossi / Quartetto d’Archi della Scala – Dal Rogoletto Komponist: Giuseppe Verdi / Orchestra de la Camera Italiana, Salvatore Accardo Le Quattro Stagioni Kompon (Fonè)
144-612
ArtPhönix Vinyl |
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