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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenMusikrezension: Oscar Peterson - Exclusively for My Friends (Edel Triple A Reissue Series)
Oscar Peterson - Exclusively for My Friends
„Wohlklang oder Werktreue?“ Diese Frage wirft die der 6-LP-Box beiliegende Beschreibung völlig zu Recht auf. Soll man alle heutzutage verfügbare Technik hemmungslos einsetzen, um den teilweise mehr als 50 Jahre alten Aufnahmen ein Klangbild zu schneidern, das es mit aktuellen Einspielungen aufnehmen kann? Wäre sicherlich einer der gangbaren Wege, auf dem einem viele Enthusiasten zujubeln würden. Man entschied sich dagegen und schlug stattdessen einen Weg ein, an dessen Rand die ungleich größere Zahl ihre Begeisterung bekunden, nämlich jene, die es verabscheuen, wenn wahrhaft großartige Musik zum Zwecke der Effekthascherei dem jeweiligen Zeitgeschmack angepasst wird, und jene, die einer historischen Aufnahme auch anhören wollen, dass sie einige Dekaden auf dem Buckel hat. Für diese Gruppe von Musikbegeisterten hat Edel nach seinem Erwerb des Labels „Musik Produktion Schwarzwald“ (MPS) in seiner Triple-A-Reihe ein besonderes Paket geschnürt, das zum Highlight des Jahres 2014 werden könnte, denn in dem stabilen Pappschuber befinden sich alle sechs sagenhaften Einspielungen von Oscar Peterson, die bei Hans Georg Brunner-Schwer vor ausgewähltem Publikum aufgenommen wurden und den Grundstein des Plattenlabels MPS bilden. Alle Aufnahmen wurden behutsam, aber effektiv auf analogem Wege aufpoliert, gleichsam als hätte der Besitzer eines legendären Bugatti 57 SC Atlantic von 1937 dem leicht angegriffenen Lack vorsichtig zu neuem Glanz verholfen.
Alle Platten entsprechen vom Titelbild und ihrer sonstigen Aufmachung dem Original von 1968, d. h. Klappcover und Begleittexte in Deutsch und Englisch, sogar die Plattenlabel stimmen mit denen der Erstauflage überein; der einzige Unterschied ist der von Altersspuren befreite Klang. Um das Gefühl zu steigern, dem Original ganz nahe zu sein, wurden im großformatigen Booklet ganzseitige Reproduktionen der Master Tapes aus dem MPS-Schallarchiv abgebildet – näher kann man dem Werk eigentlich kaum kommen. Die Box startet mit dem Album „Action“, das im Jahr 1963 aufgenommen wurde (hier gehen die Angaben übrigens auseinander, an einigen Stellen heißt es, sie sei von 1961 – Brunner-Schwer selbst legt in einem Interview das Jahr aber auf 1963 fest) und die Basis des MPS-Katalogs bildet. Nach einem Konzert in der Schweiz versammeln sich Oscar Peterson, Ray Brown (Bass) und Ed Thigpen (Schlagzeug) im Wohnzimmer von Brunner-Schwer zu einer spätabendlichen Session, auf der sie den Tag entspannt, aber konzentriert ausklingen lassen. Sollten Sie bei dem Titel „Action“ erwarten, dass hier zu später Stunde beherzt in die Tasten gegriffen wird, so wird die Aufnahme dem nur teilweise gerecht. Faszinierend ist eher die Homogenität und Abgeklärtheit des Trios, Peterson lässt seinen Mitspielern auch mehr Raum, als er ihnen sonst zugesteht. Die Latin-Einflüsse auf „Tin Tin Daeo“ bilden einen herrlichen Kontrast zu den schwelgerischen Interpretationen der dieses Stück einrahmenden Nummern „Easy Walker“ von Billy Taylor und des Gershwin-Standards „I’ve Got a Crush on You“. Aus gleicher Feder stammt „Foggy Day“, auf dem der Tastengigant perlende Läufe abliefert, bei dem einem das Herz aufgeht und die mit dem eröffnenden „At Long Last Love“ am ehesten dem entspricht, was man sich unter „Action“ vorstellt. Mit „Like Someone in Love“ klingt das Album gediegen aus. Die vielschichtigste der sechs LPs ist „Girl Talk“, die im Jahr 1967 entstanden ist. Hier spielt er mit vier unterschiedlichen Begleitmusikern, die von Stück zu Stück wechseln, zwischendurch performt Oscar Peterson das Solo-Medley „I Concentrate on You/Moon River“. Dass er im Zusammenspiel mit Sam Jones am Bass und Bob Durham am Schlagzeug seine persönliche Traumkombination gefunden hat, die ihn auch auf den weiteren Trio-Werken in dieser Box begleitet, lässt sich auf den beiden Titeln „On a Clear Day“ und „Girl Talk“ aufgrund der besonderen Atmosphäre bereits erahnen. Wenn es so etwas wie Magie wirklich geben sollte, dann ist sie im Zusammenspiel dieser Formation zu spüren, und zu deutlich ist das Fehlen dieser Schwingungen auf „Robbin’s Nest“ mit Ray Brown am Bass und Luis Hayes an den Kesseln. Mit „Walzing Is Hip“ startet das dritte Album „The Way I Really Play“ fulminant durch, was vor allen Dingen an einem technisch äußerst anspruchsvollen Schlagzeugsolo von Bob Durham liegt. Oscar Peterson hat sich auf zwei Titeln dieser Aufnahme auch als Autor betätigt und trägt mit „Sandy’s Blues“ – seiner damaligen Ehefrau gewidmet – und „Noreen’s Nocturne“ – einer absoluten Hochgeschwindigkeitsnummer – die einzigen Eigenkompositionen vor, die sich in dieser Box finden lassen. Duke Ellingtons „Satin Doll“ erblüht in den Händen des Meisters zu einer Pracht, die einem fast die Freudentränen in die Augen treibt. „My Favorite Instrument“, die Nummer 4 des Sixpacks, nimmt eine Sonderstellung innerhalb des LP-Sets ein. Da Petersons Plattenvertrag in Amerika auslief, konnten nun die bei Brunner-Schwer eingespielten Aufnahmen veröffentlicht werden. Da zunächst vier LPs herausgebracht werden sollten, Peterson aber nach persönlicher Sichtung nur Material für drei LPs zusammen hatte, spielte er bei seinem Termin im Schwarzwald kurzerhand ein Solo-Album ein, deren neun Stücke seine ganze Kompetenz am Piano in vorher nie gekannter Deutlichkeit veranschaulichen. Alle Klappentexte der sechs Alben lohnen das aufmerksame Lesen, die Hommage des Musik-Journalisten Gene Lees auf Oscar Peterson im Innenteil des Klappcovers von „My Favorite Instrument“ halte ich aber persönlich für das versierteste, treffendste und berührendste, was ich jemals über einen Musiker gelesen habe! Auf dem fünften Album „Mellow Mood“ umgibt Oscar Peterson sich wieder mit Sam Jones und Bob Durham, und gemeinsam vermögen sie die Begeisterung, die sich auf den ersten vier Alben bereits in überreichlichem Maße aufgebaut hat, weiter zu steigern. Die Interpretationen Petersons von Gershwins „Summertime“ oder Ellingtons „In a Mellotone“ lassen den Hörer in tiefer Ehrfurcht verharren und sich die Frage stellen, ob es neben dieser Box überhaupt noch anderer Aufnahmen im LP-Regal bedarf, denn diese scheinen alles andere fast überflüssig zu machen, so gut sind sie. Interessant ist auch der Vergleich der Interpretation von „Who Can I Turn To“ mit der Solo-Version, die auf der Nummer 4 dieser Box enthalten ist – Klavier-Gigantismus in Reinkultur. Die Wandlungsfähigkeit von Oscar Petersons Klavierspiel wird auf der abschließenden Nummer 6 „Travelin’ On“ nochmals eindrücklich unter Beweis gestellt. Ob in seiner mit Tempo aufgeladenen Neuinterpretation des traditionellen Titelstückes oder als Performer der berührenden Ballade „Emily“, als Interpret von Bossa-Nova-Rhythmen auf „Quiet Nights“, stets ist der Zuhörer darüber im Bilde, dass er dem genialsten Pianisten, der jemals im Jazz aktiv gewesen ist, bei der Ausübung seines Handwerks beiwohnt. Die B-Seite bietet mit „Sax No End“ und „When Lights Are Low“ nochmals den Kontrast zwischen energetischem, technisch perfektem Klavierspiel und gefühlvoller, balladesquer Tastenarbeit. Abschließend sei noch festzustellen dass sich die Verarbeitungsqualität der Cover und des Vinyls auf dem Niveau befindet, auf dem auch die Musik und deren klangliche Abbildung angesiedelt sind, so dass der Käufer für den geforderten Preis einen äußerst reellen Gegenwert erhält.Fazit
Herausragendes Gesamtpaket einer legendären LP-Reihe, der man behutsam zu Leibe gerückt ist und damit die richtige Balance aus Wohlklang und Werktreue gefunden hat.Kategorie: Schallplatte
Produkt: Oscar Peterson - Exclusively for My Friends (Edel Triple A Reissue Series)
144-612
ArtPhönix Vinyl |
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