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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenGenre: Jazz
John Scofield – Uncle John’s Band
Es mag Fans von John Scofield geben, die sein letztes Werk aus dem Jahr 2022 (rezensiert in LP 2/2023) als möglichen Abschied gedeutet haben. Dort war er mit sich und seiner Gitarre allein und irgendwie wehte ein Hauch von Wehmut durch das Hörzimmer. Sein aktuelles Werk „Uncle John’s Band“ tritt den Beweis an, dass man mit dieser Vermutung nicht falscher hätte liegen können.
Wie auf dem 2018er Album „Combo 66“ sind wieder Vicente Archer am Kontrabass und der ihn seit vielen Jahren begleitende Schlagzeuger Bill Stewart an Bord und präsentieren ein aus 14 Stücken bestehendes Programm, das aufgrund der überdurchschnittlichen Länge der Titel zwei LPs benötigt, die in einem Klappcover stecken. Die Hälfte des Repertoires ist von John Scofield selbst komponiert, der Rest stammt von Granden wie Bob Dylan, Miles Davis, Leonard Bernstein und Neil Young. Sein Können und das seiner Mitspieler erlaubt es dem Trio, über sämtliche Genres, Stile und musikalischer Epochen hinweg auf Erkundungsreise zu gehen, um durch die dem Jazz innewohnende Vielschichtigkeit zum Kern der einzelnen Stücke vorzudringen und ihn freizulegen. Er klingt dabei wie auf seinen Alben aus den 1990er Jahren, nur ohne Bläserbegleitung.
Als Anspieltipp empfiehlt sich „Stairway to the Stars“, das aufgrund seiner vergleichsweise ruhigen Art die Qualitäten der Musiker besonders intensiv strahlen lässt und auch die sensationelle Aufnahmequalität verdeutlicht, die zum großen Genuss des Albums beiträgt. Gleiches gilt für die überirdisch gute Interpretation des Bernstein/Sondheim-Klassikers „Somewhere“. Scofield selbst sagt über sein Trio, dass er das Gefühl hat, mit diesem überall hingehen zu können. Nach dem Abspielen dieses traumhaften Gitarrenalbums wird man seiner Einschätzung voll zustimmen.
Fazit
Eines der besten unter den vielen hervorragenden Alben John Scofields.Kategorie: Schallplatte
Produkt: John Scofield – Uncle John’s Band (ECM)
144-612
ArtPhönix Vinyl |
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