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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenMusikrezension: Charles Bradley – Victim of Love (Daptone Records)
Charles Bradley – Victim of Love
Nähert man sich dem Phänomen Charles Bradley, dann darf neben seiner Musik nicht seine Lebensgeschichte außer Acht gelassen werden. Die Gesamtbetrachtung beider Teile bewahrt einen davor, ihn schlicht als Retro-Soulman abzutun, der nur die durch James Browns Tod entstandene Lücke schließen will. Durch Kenntnis seiner Biografie offenbart sich Bradley als authentischer Soul-Sänger, der einem das Gefühl vermittelt in einer Zeit zu leben, in der das Motown-Label den Herzschlag vorgegeben hat. Maßgeblichen Anteil daran hat auch Thomas Brenneck, Kopf der Menahan Street Band, die Bradley auch auf seinem vor zwei Jahren erschienenen Debütalbum ein Soundgewand umgelegt hat, das die klassische Soul-Instrumentierung in die Neuzeit transportiert und sich dabei trotzdem so anhört, als befinde man sich noch tief in den 1960er- Jahren. Im negativen Sinne gilt das allerdings auch für die Aufnahmequalität, der man – vielleicht um der Authentizität willen – die Segnungen der modernen Technik scheinbar vorenthalten hat und die elf Songs so klingen lassen, als wären sie noch im analogen Zeitalter eingespielt worden. Dieser Umstand stört allerdings überhaupt nicht, sondern trägt dazu bei, dass das zweite Album des fast 65-jährigen Bradley in seiner Homogenität eine Offenbarung für jeden Soul-Fan ist. Seine Stimme muss man sich als eine Kreuzung aus James Brown und Joe Cocker vorstellen, seine Kompositionen entspringen seinem mit vielen Schicksalsschlägen gepflasterten Lebensweg und werden mit reichlich Emotion vorgetragen. Mit „Dusty Blue“ befindet sich auch ein instrumentales Stück auf dem Album, das man mit dem beiliegenden Code auch als MP3 haben kann.
Fazit
Charles Bradley führt den klassischen Soul in eine glorreiche Zukunft – es ist ihm zu gönnenKategorie: Schallplatte
Produkt: Charles Bradley – Victim of Love (Daptone Records)
144-612
ArtPhönix Vinyl |
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