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Charles Mingus - Pithecanthropus Erectus
Charles Mingus ist als großer Stilist und Innovator bekannt, dessen Legendenstatus vor allem auf dem Album „Pithecanthropus Erectus“ aus dem Jahr 1956 beruht. Hier führt er stellenweise bereits Elemente des Free Jazz ein, die erst drei Jahre später durch Ornette Colemans „The Shape of Jazz to Come“ in eine Form gegossen wurden. Das titelgebende Stück der Mono-Aufnahme besteht aus vier Teilen, in denen Charles Mingus dem Aufstieg und Fall des ersten Menschen eine musikalische Gestalt gibt. In dem Wissen darum, was Mingus mit seinem Werk ausdrücken will, lassen sich die jeweiligen Abschnitte deutlich identifizieren, insbesondere die am Ende stehende Zerstörung wird durch die beiden Saxofonisten Jackie McLean (Alto) und J. R. Monterose (Tenor) furios in Szene gesetzt. Das darauf folgende „A Foggy Day“ von George und Ira Gershwin wird durch Charles Mingus in den Hafen von San Francisco verlagert, dessen Bass die Nebelhörner einfahrender Schiffe nachahmt und die Saxofone so tun, als seien sie Polizeisirenen, darunter legt das Schlagzeug von Willie Jones ein solides Fundament, auf dem der Pianist Mal Waldron agieren kann. Diese beiden Stücke bzw. Teile davon, gelten für viele Jazzkenner als die erste Free-Jazz-Aufnahme. Die B-Seite enthält die beiden Mingus-Kompositionen „Profile of Jackie“ sowie „Love Chant“. Während das erste Stück ein kurzes Portrait von Mingus über seinen Mitspieler Jackie McLean ist, das von diesem selbst auf dem Alt-Saxofon gespielt wird, bietet „Love Chant“ ein Wechselspiel der Instrumente, dem allerdings ein System zugrunde liegt, das in den von Charles Mingus selbst verfassten Liner Notes auf der Rückseite des Covers erklärt wird. Die Neuauflage von Speakers Corner ist exakt wie das Original gestaltet und enthält die Zeichnung von Julio de Diego.
Fazit
Ein Mingus-Schlüsselwerk, das in jedes gut sortierte Jazzregal gehört.Kategorie: Schallplatte
Produkt: Charles Mingus - Pithecanthropus Erectus (Atlantic / Speakers Corner)
144-612
ArtPhönix Vinyl |
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