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>> www.nubert.de/sale/>> Alle anzeigenEinzeltest: VPI Scoutmaster 2
Doppelt spielt besser
Die Scout-Familie ist wohl der dienstälteste Zweig aus der VPI-Dynastie – behutsame Verbesserungen sind in den letzten Jahren eingeflossen, so dass die Verleihung des Zusatzes „2“ die logische Konsequenz ist.
Mitspieler
Tonabnehmer:
Dynavector Te Kaitora Rua
Grado Prestige Gold
Phase Tech P-3G
Phonoverstärker:
MalValve Preamp Three Phono
PS Audio GCPH modifiziert
Trigon Advance
Verstärker:
Malvalve Preamp Four Line und Accustic Arts AMPII MK2
Symphonic Line RG14
Lautsprecher:
Audio Physic Avantera
K+T Nada
K+T Graziosa
Zubehör:
PS Audio Power Plant Premier
Netzleisten und -kabel von HMS
Kabel von van den Hul, Nordost
Basen von Liedtke Metalldesign, Thixar und Accurion
Gegenspieler
Plattenspieler:
Nottingham Spacedeck
Transrotor Rossini
Zur Form gibt es nichts Aufregendes zu berichten. Den Grundriss der Zarge kennen wir so schon von zahlreichen anderen VPI-Laufwerken: Ein an den Ecken großzügig verrundetes Rechteck.
Gegenüber dem Scout II hat man dem Scoutmaster eine aufgedoppelte Konstruktion beschert. Diese dient beileibe nicht der Betonung der eigenen Bedeutung, sondern erfüllt eine wichtige Funktion. Zwischen den beiden lackierten MDF-Platten sitzt eine massive Stahlplatte, die beidseitig nicht nur verklebt, sondern auch noch verschraubt wurde – der Resonanz keine Chance. Das ganze Konstrukt steht auf den bekannten VPI-Spikes, die unten nicht spitz, sondern in Halbkugeln auslaufen – einerseits schonend für den Untergrund, andererseits klanglich sehr ausgereift. Die ausladenden Dämpfungsfüße, die VPI optional für schwingungsanfällige Stellplätze anbietet, nehmen den Laufwerken immer etwas von ihrer ungemein direkten Ansprache – so zumindest unsere bescheidene Meinung. Außerdem sehen die Spikes besser aus. Der Scoutmaster II ist ein riemengetriebenes Masselaufwerk mit separater Motordose – aber was heißt schon Dose angesichts des massiven, geduckt kauernden, Metallteils, aus dem sich nur ein Pulley erhebt. Dieses verfügt über fein abgestufte Radien zur Feineinstellung der Geschwindigkeit und eine deutlichere Stufe für die beiden heutzutage üblichen Umdrehungsgeschwindigkeiten. Der einteilige Riemen treibt einen dicken Aluminiumteller an – augenfälligster Unterschied zum Vorgänger mit seinem weißen Acrylteller. Der Teller ist übrigens baugleich mit dem des Classic. Wie bei VPI üblich, verfügt der Scoutmaster II über ein invertiertes Tellerlager: Der Teller dreht sich mit seiner Messingbuchse auf einem in der Zarge stehenden Stahldorn mit Keramikkugel, geschmiert wird mit einer eigenen Fettmischung. Der Drehpunkt und der außen an den Teller ansetzende Riemen liegen auf der gleichen Höhe, so dass das Lager keine seitliche Belastung erfährt. Gerade in Sachen Antrieb verfügt man nach der Entscheidung für die Marke VPI über eine nahezu unerschöpfliche Auswahl von Möglichkeiten: Vom Doppelmotoren- Flywheel mit externer Steuerung über die unterschiedlichsten Tellervarianten bis hin zum Außenring auf dem Teller kann man sich fast beliebig sein eigenes Traumlaufwerk aufbauen. Bei unserem recht schlicht gehaltenen Testplattenspieler, den es übrigens inklusive Tonarm für freundliche 3.800 Euro zu kaufen gibt, sorgt die einfache, aber geniale VPI-Klemme samt Unterlegscheibe für absolut planes Aufliegen der Platte. Die Vorrichtung kann man übrigens mit oder ohne die leichte Tellermatte benutzen. Beim Tonarm handelt es sich natürlich um einen VPI-Einpunkter, und zwar um den bekannten Neunzöller in seiner aktuellen Version JMW – 9 T Signature mit Nordost- Innenverkabelung. Von innen ist das Rohr mit einer zähen Bedämpfungsmasse beschichtet, die für absolute Ruhe sorgt. Die auf einem aufragenden Dorn ruhende Lagerkuppel kann für den Einsatz mit Tonabnehmern niedriger Compliance mit einem hochviskosen Silikonöl bedämpft werden. Die Auflagekraft und der Azimut werden über das exzentrisch gebohrte Gegengewicht eingestellt, die Feinjustage erfolgt über ein hinten in das Rohr eingeschraubtes Zusatzgewicht. Zum Ausbalancieren leichterer Tonabnehmer gibt es ein optionales Zusatzgewicht fürs Headshell. Die Höhenverstellung wird aktuell etwas anders gelöst als bisher: Eine Rändelmutter mit vier „Griffen“ fungiert als Abstandshalter zwischen Lagereinheit und Basis – gesichert wird traditionell mit zwei seitlichen Madenschrauben. Das funktioniert mit etwas Gewöhnung recht sicher und auch ledilich komfortabel, allerdings nicht „on-the-fl y“. Die Tonarmkäbelchen werden wie gewohnt in einem eleganten Bogen oben aus dem Arm herausgeführt und per Lemostecker mit dem Cinch-Terminal verbunden. Antiskating kann man per Verdrehen der Kabel oder mit der inzwischen doch serienmäßigen Antiskating-Klappvorrichtung realisieren. Um die Qualität der Verkabelung bis zur Phonostufe aufrechtzuerhalten, empfiehlt der Vertrieb übrigens die weitere Verwednung eines Nordost- Valhalla-Cinchkabels – gleich nach einer durchgehenden Verkabelung sicher die zweitbeste Lösung. In Sachen Klang bleibt sich VPI treu: Sehr direkt, knackig und ungemein „schnell“ geht der Scoutmaster zur Sache. Sanfter, einlullender Wohlklang ist so seine Sache nicht – der Amerikaner krempelt lieber die Ärmel hoch und ist vorne dabei, wenn es richtig losgeht. Dass sich dies durchaus nicht nur auf die grobdynamischen Ereignisse beschränkt, beweisen subtilere Aufnahmen, bei denen der Scoutmaster beweist, dass er auch feindynamische Details wunderbar ehrlich und schön vom Hintergrund abgesetzt herausarbeitet. Letztlich ist es bei meinen VPI-Tests immer so gelaufen, dass ich für den „Wow-Effekt“ mit Rock und Pop angefangen habe und schließlich doch immer wieder bei klassischer Musik gelandet bin, wo sich sowohl die Ruhe und Kraft des Laufwerks als auch die Feinsinnigkeit des wunderbaren Einpunkters optimal ergänzen können – ohne dem VPI absprechen zu wollen, dass er genauso gut auch die Muskeln spielen lassen kann. So arbeitet er bei der schottischen Fantasie Max Bruchs den Solisten David Oistrach sehr pointiert vor dem Orchester heraus, stellt ihn fast schon dreidimensional dar und lässt gleichzeitig dem Orchester einen weiten und tiefen Raum hinter der Lautsprecherebene. Die Wiedergabe ist so exakt und so wenig komprimiert, dass man selbst bei lauten Passagen des Sologeigers problemlos einem beliebigen anderen Instrument des Orchesters folgen kann – das nenne ich wahre Klangdemokratie! Auf der anderen Seite lässt er die Rolling Stones auf ihrem etwas obskuren Meisterwerk Exile on Main St. zu großer Form auflaufen – die Riffs von Keith Richards immer etwas neben der Spur, Charlie Watts immer haarscharf an der rhythmischen Katastrophe vorbei und letztendlich dann doch unter dem Strich die größte Garagenband der Welt mit Schweißgeruch und jeder Menge Adrenalin, das man beim Anhören der Scheibe mit dem Scoutmaster auch durch die eigenen Adern fließen spürt. Bei Musik geht es letzten Endes eben doch nur um Emotion – und die vermittelt der VPI bei aller technischer Perfektion reichlich!Fazit
Die Verdickung an einigen Stellen macht aus dem Scoutmaster 2 ein noch souveräneres Laufwerk, als der Vorgänger schon war – zusammen mit dem genialen JMW-Tonarm eine wunderbare Musikmaschine und zudem noch bezahlbar!Kategorie: Plattenspieler
Produkt: VPI Scoutmaster 2
Preis: um 3800 Euro
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